Wussten Sie schon,
woher der Begriff „Zapfenstreich“ stammt?
Im 16. Jahrhundert wurden in vielen deutschen Städten Sperrstunden eingeführt. Die Berliner Brauordnung aus dem Jahre 1577 besagte beispielsweise, dass ab 21 Uhr kein Bier mehr ausgeschenkt werden durfte. Ein Trommler ging durch die Straßen und sorgte dafür, dass alle auf die Sperrstunde hingewiesen wurden. Amtsdiener besuchten zudem die einzelnen Schenken und markierten die Zapfhähne mit einem Kreidestrich, der es unmöglich machte, weiter Bier zu zapfen, ohne dieses „amtliche Siegel“ zu brechen. Der Kreidestrich hieß „Zapfenstrich bzw. Zapfenstreich“. Da die Trommler und die Amtsdiener immer zur gleichen Zeit unterwegs waren, wurde das Trommeln im Volksmund bald selbst zum „Zapfenstreich“.
Quelle: Blume, J.: Bier. Was die Welt im Innersten zusammenhält, Verlag die Werkstatt, Göttingen, 2. Aufl., 2009.