Im Fokus: Die Bierqualität
Die Brauwirtschaft ist in Bayern recht gut durch die Corona-Zeit gekommen und wartet mit einem gegenüber 2019 sogar höheren Ausstoßniveau auf. Das berichtete jüngst der Bayerische Brauerbund (S. 189). Beruhigende Nachrichten in unruhigen Zeiten, wie schön! Solch positive Entwicklungen basieren auf einem grundlegenden Aspekt: Die Bierqualität muss stimmen, und das ist keineswegs trivial.
Neue Impulse – Klassische Lagerbiere kann jeder. Wirklich? Diese Frage stellten sich die Organisatoren der Seminarreihe „Doemens Impulse“ und schienen damit den Nerv vieler Brauer getroffen zu haben. Die Resonanz war groß, wie auch die Zahl der Themen rund um die Bierqualität und deren Erhalt. Wir waren dort und haben das Wichtigste zusammengefasst (ab S. 189).
Intensive Pflege – Unternehmenseigene Grenz- und Richtwerte gelten als tragende Säule für die Analytik-Auswertung und damit für die Produktqualität. Welche Parameter sind sinnvoll, und welche Rechtsnormen gilt es zu beachten? Dario Cotterchio, Forschungszentrum Weihenstephan, führt Sie in „Über Referenzwerte in der Brauerei-Qualitätssicherung“ ab Seite 201 durch den Dschungel an Vorschriften und Möglichkeiten, ordnet ein, gibt Tipps für die Praxis-Anwendung und rät: Pflegen Sie nicht nur Ihr Bier, sondern auch Ihr Regelwerk.
Brauerei-Sensorik – „Der Fokus der betrieblichen Biersensorik liegt immer noch auf dem Training und der Erkennung von Bierfehlern“, moniert Axel Kiesbye, Obertrum, die gängige Praxis. Das ist die Basisarbeit, reiche aber nicht. Ihm geht es um den Gesamteindruck, um das sensorische Design eines Bieres: Denn die letztendliche Qualitätskontrolle erfolgt durch den Kunden, nicht durch die QS der Brauerei. Worauf zu achten ist, können Sie lesen und lernen in „Die Brauerei-Sensorik – eine umfassende „neue“ Managementaufgabe“ ab Seite 206.
Lebensretter Bier – Dass Bier ein qualitativ hochwertiges Lebensmittel ist, ist für Brauer eine Selbstverständlichkeit. Unabhängig vom Berufsethos lässt sich nachweisen, dass Bier mitunter sogar Leben retten kann. So schrieb im London des 19. Jahrhunderts eine Brauerei Medizingeschichte. Sie war der weiße Fleck auf der Karte des Todes, wie Günther Thömmes, Brunn/Geb., in „Das Bier und die Cholera“ ab Seite 212 berichtet.
„Also“, werden Sie vermutlich sagen, „wir wussten das ja schon immer – das mit der Bierqualität.“ Dann lehnen Sie sich einfach zurück, genießen ein gutes Bier und lassen sich von dieser BRAUWELT-Ausgabe zur Bierqualität und einigem mehr aufs Neue inspirieren.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 8, 2023, S. 187