Kontinuierliche Optimierung braucht gut aufbereitetes Wissen
Die heutige BRAUWELT-Ausgabe erscheint pünktlich zur Halbzeit der drinktec Messe in München. Und man muss kein Hellseher sein, um zu erahnen, welche Themen dort dominieren werden: Nachhaltigkeit, Sicherung der Energieversorgung und Vermeidung von Kostenexplosionen sind die alles überragenden Themen. Themen, die Ihnen auch in dieser Ausgabe begegnen.
Fortschritt nutzen – Gerade läuft die Hopfenernte auf Hochtouren. Allzu große Hoffnungen auf eine gute Ernte macht sich nach der langen Trockenheit wohl niemand mehr. Immerhin: Die Versorgung der Brauwirtschaft ist auch dieses Jahr gesichert. Die Rufe nach mehr Bewässerungsmöglichkeiten im Hopfenbau werden aber lauter, so auch bei der diesjährigen Hopfenrundfahrt durch die Hallertau (S. 957). Bewässerung sei eine Möglichkeit; im Hopfenbau auf den Klimawandel zu reagieren, Fortschritte in Anbautechnik und der Einsatz neu gezüchteter Sorten, die dem Klima besser trotzen, aber ebenso, betonte Wasserwirtschaftler Prof. Grambow, München.
Nachhaltigkeit ist mittlerweile eine Mischung aus eigener Anspruchshaltung, wirtschaftlicher Notwendigkeit und dem wachsenden öffentlichen Druck. Und Produktivität, Qualität und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen, eine höchst komplexe Aufgabe. Dr. Mark Schneeberger, GEA, hat daher die Initiative ergriffen und einen Innovationsworkshop mit fünf international agierenden Brauereien durchgeführt. Dort zeigte sich: Für eine kontinuierliche Prozessoptimierung brauchen Brauereien vor allem eines: gut aufbereitetes Wissen statt unübersichtlicher Datenflut. GEA hat in der Zwischenzeit einen Prototypen für ein digitales Tool entwickelt. Details dazu gibt‘s ab Seite 967.
Drei in einem – Nachhaltigkeit sei eine Handlungsaufforderung, meint auch Paul Bauer, FlexBio Technologie, Einbeck. Das Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, dass aus dem energiereichen Abwasser einer Brauerei Biogas erzeugt und daraus Ökostrom und Wärme gewinnt. Gleichzeitig werden die Kosten für die Abwasserentsorgung gesenkt. Das Einbecker Brauhaus hat es ausprobiert. Das Verfahren und die Erfahrungen aus der Brauerei dazu finden Sie ab Seite 981.
Kennen Sie schon unsere Dossiers? Auch die BRAUWELT möchte Sie mit gut aufbereitetem Wissen unterstützen und hat zu interessanten Schwerpunkt-Themen die wichtigsten Beiträge zusammengestellt. Sie finden sie ganz einfach unter www.brauwelt.com/Dossiers. Schauen Sie doch mal rein!
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 37-38, 2022, S. 955