Die Zukunftsthemen der Branche
Diesen Satz haben wir lange nicht gehört: „Wer nicht dabei war, hat was verpasst“, so der Tenor zur Fachpack in Nürnberg (S. 1127). Viele Besucher nutzten die Möglichkeit, sich vor Ort über die Zukunftsthemen der Branche zu informieren. Gesetzgeber und Verbraucher fordern mehr Nachhaltigkeit, aber auch Digitalisierung und E-Commerce standen im Mittelpunkt.
Wer nicht dabei war, hat auch das verpasst: die Mälzereitechnische Arbeitstagung bei Doemens stach in diesem Jahr gleich durch zwei Aspekte heraus: Zum einen war es die erste Mälzereitagung in den neuen Räumlichkeiten, zum anderen die letzte unter der Leitung von Wolf Birk, der nach 35 Jahren als Dozent bei Doemens in den Ruhestand geht. Und auch inhaltlich hatte die Tagung wieder viel zu bieten, ab Seite 1125.
Low Input – high Output – so lässt sich die Züchtungsstrategie des Hopfenforschungsinstitut in Hüll kurz zusammenfassen. Dahinter steckt die Idee, moderne Hopfen zu züchten, die mit wenig Wasser, Pflanzenschutz und Dünger auskommen, aber trotzdem hohe, stabile Erträge liefern. Das jüngste Ergebnis heißt „Tango“. Dr. Elisabeth Seigner und ihre Co-Autoren stellen ab Seite 1128 den Hopfen und erste Ergebnisse aus Brauversuchen vor.
Die nächste Generation – Die Kalthopfung ist ein seit längerem etabliertes Verfahren. Trotzdem birgt die dazu nötige Technologie noch Optimierungspotenzial. Ab Seite 1133 erläutert Christian Nuber, BrauKon, Seeon, eine Weiterentwicklung der HopGun, die durch gesteigerte Effizienz beim Kalthopfen ein großes Einsparpotenzial verspricht.
„Dem Aroma zuliebe: Batchprozess oder Inline-Mischsystem?“ fragen Dr. Roland Feilner und Stefan Höller, Krones, Neutraubling. Ab Seite 1136 zeigen die Autoren, inwieweit ein Batchprozess zur Ausmischung von aromaintensiven Getränken das Aroma der Produkte beeinflusst. Das Inline-System hat hier Vorteile, die Autoren geben aber auch wertvolle Tipps, um Aromaverluste im Batchverfahren zu vermeiden.
Herausgefiltert – In Bezug auf Qualität, Geschmack und Haltbarkeit des Bieres lohnt der Blick auf die Filtration, sagt Frank Paul Servay, Eaton Technologies, Langenlonsheim. In einer fünfteiligen Artikelserie wollen wir genau das tun und starten heute mit einem Überblick über die gängigen Filtrationsverfahren (ab S. 1140), bevor unser Autor in die Details zur Klär- und Trapfiltration, Fein- und Membranfiltration sowie zu speziellen Lösungen für Craft Bier geht.
Craft Bier intuitiv – Unser heutiges Brauerei-Porträt widmet sich den „Fürsten der Moderne“, so der Titel des Beitrages von Sylvia Kopp. Sie hat Lukasz Wiacek und Georg Fürst in ihrer neuen Brauerei in Berlin besucht und zeigt den ungewöhnlichen Weg, aber auch die überraschende Unternehmensphilosophie der beiden ehemaligen „Kuckucks-Brauer“ auf (S. 1146).
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 44, 2021, S. 1123