Woher nehmen und nicht stehlen?
Dieser Satz gilt in diesem Jahr in erster Linie der Braugerste. Vor dem Hintergrund der äußerst schwierigen Versorgungslage stellt sich die Frage an den Mälzer nicht mehr: „Welche Sorte kannst Du liefern“, sondern viel mehr die Frage: „Kannst Du liefern?“ (S. 1318).
Auch beim Hopfen können Engpässe entstehen. Laut Dr. J. Pichlmayer wird der Hopfen für Brauereien langfristig nur günstig bleiben können, wenn die Preise etwas ansteigen (S. 1321). Dies scheint zwar auf den ersten Blick paradox, aber auch die Hopfenpflanzer und Hopfenveredler müssen in Zukunft stärker auf die betriebswirtschaftlichen Gegebenheiten schauen, wenn sie die Entwicklung weiter vorantreiben wollen in Sachen richtige Sorten, qualitäts- und unweltorientierte Produktion sowie qualitätsorientierte Verarbeitung und Lagerung, damit nicht auch für diesen Rohstoff eines Tages der Satz gilt: „Woher nehmen und nicht stehlen?“
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Autoren
Karl-Ullrich Heyse
Quelle
BRAUWELT 44, 2006, S. 1315