Herzlichen Glückwunsch, Wifö!
Die Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft ist 2007 50 Jahre alt geworden. Nicht immer waren die Zeiten für sie ruhig. Neben Jahren, in denen die Beiträge erhöht wurden, Nicht-Mitglieder freiwillige Spenden für die Forschung entrichteten und ihre Stellung unangefochten war, gab es auch Zeiten, in denen die Wifö massiv in Frage gestellt wurde. Aber „Tot-Gesagte leben länger“ und „Das ist auch gut so!“, um gleich zwei geflügelte Worte zu strapazieren.
Vielleicht war die drohende Schließung seinerzeit der richtige Anlass, um mal wieder über ihren Nutzen für die gesamte deutsche Brauwirtschaft, für die Brauwissenschaft, die Nachwuchsförderung an unseren Brauer-Hochschulen und nicht zuletzt für den guten Ruf deutschen Bieres in der Welt (und seiner Wertschätzung; siehe Bericht vom Technisch-Technologischen Seminar in Japan, S. 420) laut nachzudenken und es denjenigen vor Augen und Ohren zu führen, die selbige davor verschließen wollten. Grund genug für uns, um zum Geburtstag in dieser Ausgabe über die Wifö zu berichten – auch vor dem Hintergrund, dass der Deutsche Brauer-Bund, Initiator der Wifö, beim EBC-Kongress Anfang Mai 2007 in Venedig die internationale Brauer-Gemeinde zum nächsten Kongress 2009 nach Hamburg einladen wird.
In den Beiträgen „Grundlagen der solidarischen Gemeinschaftsforschung“ (S. 424) und „Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis“ (S. 432) beschreibt Dr. Horst-Gevert Bellmer, ehemaliger Vorsitzender des Beirates der Wifö, die Zielsetzung der Wifö, ihre Arbeitsweise und die vielen Forschungs-Highlights, die Einzug in die Praxis gehalten haben und aus dem heutigen Brauerei-Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Wie weitsichtig die Gründungsväter 1957 doch waren und wie richtig die damaligen Ansätze auch 2007 noch sind:
Die Rohstoff-Sicherung ist derzeit eines der drängendsten Themen der Branche. So passt es gut in den Zusammenhang, dass der Artikel „Erfolgreiche Förderarbeit für die Rohstoffe der Brauwirtschaft“ (S. 428) von Prof. Rudolf Schildbach, VLB Berlin, sich mit einem der zentralen Themen der Wifö-Forschung beschäftigt: Braugerste und Hopfen als Qualitätsgrundlage für das Produkt, von dem wir leben. Auch hier zeigt sich, dass die Wifö-Altvorderen die Forschung in die richtigen Bahnen gelenkt und so der Branche im Laufe der Jahre viele Millionen DM und EUR erspart haben. Wie aktuell das Thema ist, zeigt der Beitrag „Jetzt wird es spannend bei der Qualität“ (S. 417), der über das
5. Rohstoffseminar in Weihenstephan am 17. April 2007 berichtet.
„Quo vadis, Wifö?“ Anlässlich des Wifö-Geburtstages hatten die Wifö und die Brauwelt zur Diskussionsrunde nach München geladen, um mit Mitgliedern des Wifö-Beirates, des Wifö-Präsidiums und der Professorenschaft über bisherige Erfahrungen und Zukunftsaussichten zu debattieren (S. 436). Um Zukunftsaussichten geht es auch in unserem aktuellen Brauwelt-Interview (S. 418): In „Doemens und die Zukunft“ spricht Chefredakteur Dr. K.-U. Heyse mit Doemens-Geschäftsführer Josef Wolf.
Die Brauwelt wünscht alles Gute: Hoch (und lange) sollen sie leben! Prosit – Es möge nützen!
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 17, 2007, S. 415