Die Zeichen stehen auf Veränderung
Der sich nähernde Jahreswechsel ist die klassische Zeit für ruhige und besinnliche Momente, die Zeit, ein Resümee zu ziehen und anschließend Schwung für das kommende Jahr aufzunehmen.
Die Braumeistertagung in Salzburg war für den scheidenden Braukoop-Geschäftsführer Klaus Jonasson sicherlich etwas ganz Besonderes. Nach über drei Jahrzehnten erfolgreicher Tätigkeit übergibt er im Frühjahr 2008 an Jürgen Keipp (vgl. Brauwelt Nr. 50/07) und verabschiedete sich in Salzburg bei seiner letzten Tagung aus der Runde der Tagungsteilnehmer. Aber auch bei der Arbeit in der Deutschen Braukooperation steht die Zeit nicht still. Die Vorträge zeigten, dass die Mitglieder sich aktiv in die Braukoop einbringen und sie mitgestalten (S. 1481).
Der deutsche Maschinenbau ist im Aufwind. Darauf verwies Volker Kronseder in seiner Funktion als Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen anlässlich einer Pressekonferenz während der BRAU. Ein zweistelliges Wachstumsplus haben sich die Unternehmen mit einem feinen Gespür für Märkte und Produkte hart erarbeitet, so Kronseder (S. 1481). Auf S. 1500 nimmt Sie unser Autor Dr. Günter Arndt mit auf einen BRAU-Messerundgang und stellt Ihnen Neuigkeiten im Bereich Abfüll- und Verpackungsmaschinen vor.
Die Rohstoffe aus der Ernte 2007 haben uns am Jahresende fest im Griff. Dr. Klaus Hartmann und seine Mit-Autoren vom Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I, Weihenstephan, geben ab S. 1490 einen Einblick in die Malzqualitäten, die in den nächsten Monaten zu erwarten sind. Das bisher gewohnte Qualitätsniveau ist nur über eine wieder größere Anbaufläche zu halten, warnt Hartmann. Die Brauer werden langsam nervös beim Thema Rohstoffsicherung, wie der diesjährige Rohstofftag in Spalt gezeigt hat. Erfreulich ist dagegen die Wahl des Hopfens zur „Arzneipflanze des Jahres 2007“. Über die Vielseitigkeit der seit Jahrhunderten geschätzten Kulturpflanze berichtet Dr. Martin Biendl, Hopsteiner, ab S. 1493.
„Schwierige Orientierung in der Getränkebranche“ lautete der Titel eines Vorwortes, auf das sich Dr. Karl-Ullrich Heyse beim letzten Editorial des vergangenen Jahres bezog. „Dies wird auch so bleiben“, hatte er richtig vermutet. Schon 2006 war ein Jahr der Rohstoff- und Alkoholdebatte. Dieses Jahr ist noch eine Rauchverbotsdebatte hinzugekommen, die gerade an Fahrt zunimmt und im Hinblick auf den Bierabsatz höchst interessant wird. Spätestens jetzt sind neue Marketing-Strategien gefragt. Ein Thema, dem wir uns 2008 stärker widmen werden. Die Debatte um die Rohstoffversorgung und Rohstoffpreise wird uns bleiben, wenngleich die Landwirte zurzeit dabei etwas glücklicher aussehen als letztes Jahr. Dafür die Brauer aber nicht: Hier wie auch beim Thema Energie müssen sie nahezu hilflos auf die Preisentwicklung schauen. Diese Themen werden uns im kommenden Jahr weiterhin beschäftigen. Und die Frage, inwieweit es auch der Brauwirtschaft gelingt, ihrem Produkt mehr Wertigkeit zu verschaffen!
Vieles wird sich ändern, vieles muss sich ändern. Wir werden berichten!
Die Brauwelt-Redaktion wünscht Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und ein erfolgreiches Jahr 2008.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 51-52, 2007, S. 1479