„Es geht in erster Linie um die Braukunst …“
Das ist das Credo von Prof. Dr. Eberhard Geiger, der am 6. März 2009 seinen 65. Geburtstag feierte. Am Ende des Monats scheidet er allerdings auch aus dem aktiven Hochschuldienst aus. Als langjähriger Weggefährte lässt Dr. Karl-Ullrich Heyse in einem Gespräch mit Prof. Geiger (S. 312) nicht nur knapp 40 Jahre Lehre und Wissenschaft Revue passieren. Es geht in dem Porträt auch um zukünftige Lehr- und Forschungsinhalte sowie generell um die erfolgreiche Vermittlung von Wissen. Möge gerade der letzte Aspekt an der richtigen Stelle gehört werden!
Fortschritt durch Forschung und Lehre – In den letzten Jahren wurden häufig der schlechte hygienische und bauliche Zustand von Schankanlagen sowie unzureichende Schulungen von Zapfpersonal beklagt. Auch wenn wir vom optimalen Zustand noch ein Stück weg sind – gerade im Bereich Hygiene, beim Thema Schulung und insbesondere bei der Schanktechnik wurden Fortschritte gemacht. Welche Möglichkeiten existieren, und was sich wo getan hat, finden Sie im Beitrag „Positive Entwicklungen im Schankanlagenbereich“ ab S. 297 zusammengefasst.
Mit der Dimensionierung von Abfüllanlagen beschäftigt sich Prof. H. Vogelpohl, TUM-Weihenstephan, ab S. 294. Die Dimensionierung basiert oft noch auf der nicht oder nur in Stufen möglichen Regelung der Einzelaggregate, womit verschiedene Nachteile verbunden sind. Wünschenswert wäre jedoch ein kontinuierlicher Betrieb des Zentralaggregates unter gleichbleibenden Abfüllbedingungen und mit maximaler Ausbringung. Der Autor stellt zwei mittels Simulation getestete Möglichkeiten vor, wie die Produktivität bzw. die Effektivausbringung einer Flaschenabfüllung gesteigert werden kann.
Verkehrte Welt? – Die deutsche Braukunst wird weltweit gerühmt. Gleiches gilt für amerikanisches IT-Know-how. In Portland, Oregon, steht die Bierproduktion unter umgekehrten Vorzeichen: Die Widmer Brothers Brewing Company produziert nicht nur seit 1986 das erste amerikanische Hefeweizen, seit April 2008 wird ihre Abfüllanlage durch deutsche Software der Firma Volz-Stopa gesteuert. Wie das konkret aussieht, lesen Sie ab S. 308.
Kunst mal anders – 80 Prozent der Verbraucher lassen sich spontan von attraktiver Verpackung animieren. Neben funktionalen Attributen spielt die Optik eine herausragende Rolle. Auch wenn die Zwangs(Pfand)-Pause gravierend war, die Nachfrage nach der Dose entwickelt sich positiv, auch in Deutschland. Gefördert wird der Aufwärtstrend durch ein verändertes Image der Dose: Indi-viduell, trendy, kunstvoll, sogar ladylike kommt sie daher. Sie ist „Mehr als nur Verpackung“ (S. 302). Optimaler Genuss also, wenn sich die Braukunst mit der Kunst des gepflegten Ausschanks und der Verpackungskunst kombinieren lässt.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 11, 2009, S. 287