Die entscheidenden Kriterien
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg, ermittelt in ihrer Kaufkraftstudie regelmäßig das Konsumpotenzial der Verbraucher in Deutschland. Für 2012 werden durchschnittlich 20 014 EUR pro Kopf und damit 400 EUR mehr zur Verfügung stehen als noch 2011. Zu früh freuen sollte man sich jedoch nicht, wird diese Summe durch steigende Preise doch nahezu vollständig aufgezehrt (S. 41). „Die Wachstumschancen für die Wirtschaft, insbesondere des Einzelhandels, hängen damit weiterhin direkt von der Stimmung und dem Vertrauen der Konsumenten ab“, sagt Simone Baecker-Neuchl, Projektleiterin der GfK-Studie.
Kapazitätsfrage – Gute Stimmung und Vertrauen scheinen bei den Kunden der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan vorhanden zu sein. Die steigende Nachfrage nach den Bieren der Staatsbrauerei machte die Erweiterung der Lagerkeller-Kapazität notwendig. Zudem wurde in neue Kühltechnik investiert. Anfang Dezember 2011 wurde der neue Lagerkeller mit einer Kapazität von 70 000 hl in Freising eingeweiht (S. 41).
Eine Frage der Menge – Bei der Reinigung von Mehrweg-Glasflaschen ist die Ablösezeit der Papieretiketten ein wesentliches Kriterium. Lösen sie sich zu spät, gibt es Probleme mit den in die Flaschenwaschmaschine verschleppten Etiketten. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens an der VLB Berlin wurde jetzt das Ablöseverhalten verschiedener Etiketten untersucht und ein Modell zum Ablösevorgang entwickelt. Ab Seite 47 stellen Ihnen die Autoren Dr. G. Wenk, I. Weber und Dr. R. Pahl das Forschungsprojekt vor und verraten dabei, warum die Klebstoffmenge bei metallisierten Etiketten eine Rolle spielt, bei Papieretiketten aber nicht.
Gesundschrumpfen – Die steigenden Energiekosten zwingen jedes Unternehmen, die großen Stromverbraucher Pumpen, Kompressoren oder Ventilatoren auf ihr Einsparpotenzial abzuklopfen. Pumpenaudits können dabei helfen, die Energieverschwender im Brauprozess zu identifizieren und den Ersatz dafür richtig zu dimensionieren. Unser Autor S. Gögl, Grundfos, Erkrath, stellt in seinem Beitrag anhand zweier Praxisbeispiele Pumpen-Audits vor, die Einsparpotenziale von 50 Prozent und mehr aufzeigen (S. 51).
Kastenvielfalt – Der Verbraucher mag sich heute oft nicht mehr (kastenweise) festlegen – zu groß ist die Vielfalt in den Getränkeregalen. Gut, wenn man als Hersteller alle Kundenwünsche erfüllen kann, wie die Brauerei Rapp, Kutzenhausen, deren „Mischkästen“ sehr begehrt sind. Bis zu zehn verschiedene Sorten sind in einem Kasten zu finden. Was früher von Hand geleistet wurde, war bei bis zu 8000 Kästen täglich nicht mehr zu schaffen. Das Unternehmen hat sich für eine neue automatische Mischanlage entschieden, die wir Ihnen ab Seite 56 vorstellen. Eine gute Lösung für all diejenigen, deren Kunden sich gar nicht entscheiden können…
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 3, 2012, S. 39