Düstere Aussichten
Ist die BRIC-Ära zu Ende? Darauf müssen die Strategieabteilungen der großen Brauer eine Antwort finden. Eines ist sicher: Die Wachstumsraten von Brasilien, Russland, Indien und China (zusammengefasst BRIC-Staaten) verlangsamen sich. Dies ist zwar nicht der Anfang vom Ende dieser großen Volkswirtschaften. Doch die „Große Entschleunigung“, wie die Zeitschrift „The Economist“ kürzlich witzelte, wirkt sich auf den Bierkonsum aus. China und Indien verabschieden sich gerade von ihren hohen jährlichen Plusraten. Der Biermarkt in Brasilien und Russland stagniert oder schrumpft. Für 2013 werden für Brasilien entweder Nullwachstum oder Rückgänge im unteren einstelligen Bereich erwartet. Schlimmer ist die Lage in Russland, wo Marktführer Carlsberg (Baltika) für das erste Halbjahr ein Minus von sieben Prozent meldet und für das Gesamtjahr ein Minus von fünf bis sechs Prozent prognostiziert. Anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse für das zweite Quartal 2013 betonte Carlsberg, der Rückgang sei Geschäftsschließungen (Kiosk-Verkäufen), einem verlangsamten Wirtschaftswachstum sowie einem vergleichsweise starken ersten Halbjahr 2012 geschuldet. Einige der Mengenbringer sind aus den Kiosken in die Hypermärkte, Supermärkte, Minimärkte und traditionellen Geschäfte sowie in die Gastronomie abgewandert. Doch die Bewegung der Umsätze von Kiosken hin zu anderen Formen des LEH geht langsamer über die Bühne als angenommen. Das von den Kiosken verlorene Volumen ist noch nicht komplett beim stationären Handel angekommen.