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09.12.2014

„Der IGL zeigt, was die Studierenden können“

Auf der BrauBeviale in Nürnberg präsentierten die Gewinner der 2. Runde des Innovationswettbewerbs für Getränke und Lebensmittel (IGL) am TUM-Stand ihre Getränkeinnovationen und nutzen die Gelegenheit, um mit verschiedenen Unternehmen ins Gespräch zu kommen. Die BRAUWELT traf sich am Messestand mit Organisator Matthias Ebner von der Studienfakultät und den frisch gebackenen IGL-Siegern zu einem Gespräch über die Zukunft der entwickelten Produkte und die nächste Runde des Wettbewerbs.

„Weg bereitet“

Ebner zeigte sich überwältigt von den positiven Reaktionen und dem großen Medieninteresse, das der IGL inzwischen bekommt. „Man muss an dieser Stelle aber ganz deutlich sagen, dass dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre, wenn die Gewinner der 1. Runde die Messlatte nicht bereits so hoch gesetzt hätten – sie haben den Weg bereitet“, betonte Ebner. „Dass der IGL so erfolgreich ist, liegt ausschließlich an den Teams – der Wettbewerb lebt von ihren Ideen“, so Ebner weiter. Die beiden Siegerteams aus Runde 1 haben ihre Produktidee nach dem Wettbewerb weiterverfolgt und erfolgreich die ersten Schritte in Richtung Markteinführung gemeistert. Die Comet Weisse wurde auf der BrauBeviale beispielsweise bei Siemens und bei der Barth Haas Group als Messebier ausgeschenkt. Das Team hat zudem zwischenzeitlich ein Gewerbe angemeldet und erste Kontakte in der Münchner Gastronomieszene geknüpft. Das fluoreszierende Biermixgetränk Neos wurde vor Kurzem auf zwei Black-Light-Partys in Niederbayern als Aufhängerprodukt ausgeschenkt, acht weitere Schwarzlichtpartys für das Clubgetränk sind bereits geplant, die Gewerbegründung läuft ebenfalls.

Businessplan, Markenrechte & Co.

Seit dem Finale am 17. Oktober 2014 hat sich bei den Gewinnern der 2. Runde einiges getan. Das Team Babo Blue hat bereits eine Marke angemeldet und ist jetzt mit der Unternehmensgründung beschäftigt. „Wir sind dahinter, bald in großem Maßstab zu produzieren“, berichtet Ludwig Gerlinger. In Kooperation mit einer mittelständischen Brauerei soll ein großer Sud für 45 000 Flaschen gebraut werden – ein Drittel der Menge ist bereits vorbestellt. Die fünf Studenten müssen sich nun Gedanken über einen Businessplan, Markenrechte und Investoren machen. „Da kommt noch einiges auf uns zu“, ist sich Josef Kimberger sicher. „Das Medieninteresse ist riesig, wir waren inzwischen u. a. bei Pro7, Sat1, N24, in der BILD und der Süddeutschen Zeitung und in einigen anderen Tageszeitungen“, freut sich Robin Stein, „die meisten Medienvertreter sind dabei auf uns zugekommen.“

Christian Wilke und Moritz Kärcher haben eine Münchner Brauerei aufgetan, bei der sie ihre Bananen Brause produzieren können. „Jetzt fehlt uns nur noch der Abfüller, sonst steht alles“, erzählt Wilke. Die beiden haben zahlreiche positive Rückmeldungen zu ihrer Fassbrause gekommen. „Bei der Brau-Verkostung haben uns die Leute die Flaschen aus den Händen gerissen und einige wollten gleich T-Shirts kaufen“, berichtet Wilke begeistert.

Der Eisbock Black Catherine wird bald in einem 8 hl-Sud am BGT gebraut, zudem bekommen Flasche und Etikett noch einen Feinschliff beim Design und an einer Halterung aus Edelstahl wird auch gerade gearbeitet. „Wir haben auf der Brau schon einige Kontakte geknüpft und wollen unser Produkt in einem nächsten Schritt zur Marktreife bringen“, erzählt Lukas Schappals im Gespräch mit der BRAUWELT.

Vorbereitungen für nächste Runde

Während die Sieger aus diesem Jahr mit der Markteinführung beschäftigt sind, stehen die nächsten Teilnehmer schon in den Startlöchern. Die dritte Runde des IGL im Bereich Getränke läuft seit November und im Sommersemester soll der Wettbewerb im Bereich Food starten. Die Kategorie Biermix fand mit acht Anmeldungen den größten Zuspruch, Ebner spricht vom „Babo Blue-Effekt“. „Die Jungs haben die Studierenden wirklich inspiriert und Biermixgetränke sprechen natürlich die junge Zielgruppe besonders an“, so Ebner. In den Kategorien Bier und AfG gehen jeweils sechs Teams ins Rennen – insgesamt sind es 13 Gruppen mit 20 Produkten.

 

Team Babo Blue

Das Organisationsteam hat einige Neuerungen geplant. So bekommen die Teilnehmer in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der TUM bereits während des Wettbewerbs ein Coaching im Bereich Marketing und Marktanalyse. Auf die Gewinner wartet zudem Start-up-Coaching in Kooperation mit der TUM. Das spiegelt auch die Erfahrungen wider, die die Teams der ersten beiden Runden gemacht haben. „Wir können den Teilnehmern nur raten, von Anfang an den Fokus auch auf das Marketing zu legen und sich bereits früh über Markenrechte Gedanken zu machen“, rät Kimberger vom Team Babo Blue. Und Wilke ergänzt: „Man muss hundertprozentig von der Idee überzeugt sein, um sie richtig vermitteln zu können – und möglichst viele Meinungen einholen.“ Bei der Frage nach der größten Herausforderung waren sich alle Teams einig: der Zeitdruck. Einig sind sich die Gewinner aber auch, dass der IGL ihnen unheimlich viel gebracht hat. „Der Wettbewerb ist eine tolle Möglichkeit Praxis-erfahrung zu sammeln“, betont Schappals. „Man bekommt die Plattform, ein Produkt zu entwickeln und vor Fachpublikum zu präsentieren und wird in unternehmerischem Denken geschult“, ergänzt Gerlinger. Und auch die TUM hat vom IGL profitiert, wie das enorme Medieninteresse zeigt. Deshalb wünscht sich Ebner auch, dass die Siegerehrung im nächsten Jahr während der Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum der Studienfakultät stattfinden kann: „Es gibt keinen besseren Rahmen, denn der IGL zeigt, was unsere Studierenden können und beweist, dass die Ausbildung der TUM in Theorie und Praxis greift.“

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