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90 Prozent der betroffenen Gebinde sind Bierflaschen (Foto: wal_172619 auf Pixabay)
04.02.2025

Pfand auf Mehrwegflaschen nach 40 Jahren erhöht

Österreich | Anfang Februar 2025 wurde in Österreich das Pfand für 0,5-l-Mehrweg-Glasflaschen von 9 auf 20 Cent brutto pro Flasche angepasst. „Das wird die Motivation, die leeren Flaschen wieder in den Handel zurückzubringen, deutlich erhöhen; speziell jetzt, da auch andere Gebinde seit Kurzem pfandpflichtig sind“, erörtert Karl Schwarz, Obmann des Verbands der Brauereien, die Gründe.

Mehrweg-Glasflaschen sind bis zu 40-mal wiederbefüllbar und weisen damit eine herausragende Ökobilanz für regionale Getränke wie z.B. Bier auf. In den letzten Jahren ließ die Rückgabe-Mentalität „deutlich nach“ – das heißt, die Flaschen wurden vermehrt im Altglas entsorgt und fehlten damit im Mehrwegkreislauf. „Das niedrige Pfand führte augenscheinlich dazu, dass immer mehr Menschen die Flaschen entsorgten und so der Wiederverwertung entzogen“, so Schwarz. Das ist schlecht für die Umwelt und verursacht durch die fehlenden Flaschen, die wiederum ersetzt werden müssen, einen Schaden in Millionenhöhe für die Brauereien und weitere Getränkeproduzenten. Die Pfandhöhe von 9 Cent brutto blieb im Übrigen seit mehr als 40 Jahren unverändert. „Vor der Währungsumstellung betrug das Pfand schon viele Jahre lang 1,2 Schilling. Mit der Euro-Einführung wurden daraus 9 Cent pro Flasche“, so Schwarz.

Drehung von Leergut deutlich beschleunigen

Seit Jahresbeginn 2025 wird Pfand auf Einweg-PET-Flaschen und Dosen erhoben, d.h. seit diesem Jahr sammeln und retournieren Konsumentinnen und Konsumenten auch Einweggebinde, um ihren Einsatz wieder zu bekommen. „Mehrweg – und damit die klassische 0,5-Liter-Bierflasche – ist seit Jahren DAS Symbol für Kreislaufwirtschaft. Angesichts der Klimabilanzen von Verpackungen ist klar, dass wir weiterhin Mehrweg forcieren müssen“, ergänzt Geschäftsführer Florian Berger. „Wir gehen davon aus, dass sich beide Systeme ergänzen und damit insgesamt die Ziele der Kreislaufwirtschaft erreicht werden.“

Betroffen von der Pfanderhöhung sind all jene Flaschen, die aktuell in den Rückgabeautomaten mit 9 Cent hinterlegt sind: Dazu zählen die „klassischen“ 0,5-Liter-Bierflaschen, aber auch Weißglasflaschen mit Schraubverschluss sowie viele 0,33-l-Flaschen. Nachdem es sich „zu 90 Prozent“ um Bierflaschen handelt, hat der Verband der Brauereien die Initiative zur Erhöhung federführend angestoßen, verhandelt und umgesetzt. Zwei Jahre Vorbereitungszeit gehen der Anpassung voraus, handelt es sich doch – anders als beim Pfand für Einweg-Gebinde – beim Mehrweg-Pfand um eine „privatrechtliche Vereinbarung“ zwischen Käufern, Inverkehrbringern und Rücknehmern. Der „Handelsbrauch“ basiert auf keiner gesetzlichen Grundlage; das österreichische Mehrwegsystem bei Getränkeflaschen und -kisten funktioniert „seit Jahrzehnten bestens und ohne staatlich verordneten Rechtsrahmen“.

Den Aufwand für die Umstellung des Pfands tragen die Brauereien. Konsumenten haben durch die Umstellung keine Nachteile.

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