Keine Europa-Marke aus Wuppertal -- Im Vorfeld des EG- Binnenmarktes stellt sich in Brauerkreisen oft die Frage, ob beim Bier die Europa-Marke oder das Europa der Biermarken kommt. Die Gruppe Grolsch-Wicküler hat sich nach eigenen Anga-ben im Gegensatz zu anderen eindeutig für ein Mehrmarken-Konzept entschieden. Wicküler und Grolsch bleiben auch nach dem Einstieg der Niederländer klar und deutlich voneinander getrennt. Grolsch Premium-Pilsener wird ausschließlich in Enschede gebraut und in Europa als hochpreisi-ges, internationales Premiumpils mit eigener Organisation vertrieben, in Deutschland durch die Grolsch- Vertriebs-GmbH mit Sitz in Gießen. Nach Angaben des Wicküler-Chefs Dr. Justus Stange zieht sich Wicküler weitgehend aus Wuppertal zurück..
Die Brauerei Dessau in Sachsen-Anhalt wurde zum 1. Juli von der Bayerischen Braustiftung Josef Schörghuber & Co. Holding KG, München, erworben. -- Mit einer Investition in Höhe von 25 Mio DM in die Technik, Produktion und den Vertrieb will die Schörghuber-Gruppe in der ersten Ausbaustufe eine Jahreskapazität von 500 000 hl schaffen. Dessauer Biere soll als heimischer Markenbegriff entwickelt werden.
Um Sibra und Sam G. Hayek -- Die Weltwoche, Zürich, beschäftigt sich auf einer ganzen Seite ihrer Ausgabe vom 23. 5. 1991 mit der Schieflage des Freiburger Getränkekonzerns Sibra Holding SA und der geplanten Megafusion im schweizerischen Braugewerbe zwischen Sibra und Feldschlösschen. Insbesondere nimmt sie Sam G. Hayek, den President-directeur general von Sibra, aufs Korn, unter dessen Ägide die Sibra auf die abschüssige Ebene geraten und unaufhaltsam in die Tiefe gerutscht ist. Im Getränkebereich schreibt der Konzern (Umsatz 1989/90: 439 Mio Franken) tiefrote Zahlen, die nur dank Erträgen aus außerbetrieblichen Liegenschaften und deren Verkäufen schwarz umgefärbt werden konnten. Hayek. Hayek in die Vorstandsetage von Sibra einzog. Zum 1. 1. 12..
Prozeß um Warsteiner Premium light -- Ein in Köln ansässiger Verein gegen Unwesen im Handel und Gewerbe hat gegen die Warsteiner Brauerei eine einstweilige Verfügung erwirkt. Der Wettbewerbsverein stößt sich vornehmlich an drei Dingen: - die Bezeichnung light sei irreführend, da etliche Verbraucher annehmen, das Bier enthielte keinen oder fast keinen Alkohol, obwohl der Alkoholgehalt bei Warsteiner Premium light (s.a. S. 1328) nur um die Hälfte vermindert sei; - der auf dem Etikett erhobene Anspruch, das Bier lebe von Qualitätsmerkmalen, wie sie nur aus Warstein kommen können, sei eine unzulässige Alleinstellungsbehauptung ; - das Bier werde auch nicht in Warstein, sondern in Paderborn gebraut. Am 18. 7. Dieser Auffassung widersprach Dr. Dr. Die Warsteiner Brauerei ist lt. Dr. Dr..
Ingolstädter Umwelt-Literaturpreis verliehen -- Die Ingolstädter Nordbräu ist im vergangenen Jahr mehrfach als Sponsor einer Veranstaltungsreihe Umweltschutz in Ingolstadt aufgetreten, die zusammen mit dem Umweltreferat der Stadt durchgeführt wurde. Ein wesentlicher Teil der Aktionen war die Ausschreibung eines mit insgesamt 3000 DM dotierten Literaturpreises zum Thema Umwelt. Im Rahmen einer Feierstunde überreichten Ingolstadts Bürgermeister Ammler und Franz Etsberger von Nordbräu kürzlich den drei Gewinnern Edith Bussmann, Berta Schmid und Günter Michael Doliwa je eine Urkunde und einen Scheck über 1000 DM.
Die Innstadt Brauerei AG, Passau, hat durch Mehrheitsbeteiligung die sächsiche Glückauf-Brauerei GmbH, Gersdorf, übernommen. -- Nach Angaben von Innstadt-Vorstand Dr. H. Adam wurde damit die bereits seit einem Jahr bestehende Kooperation im Vertrieb sowie in der Technologie und Technik rechtlich bestätigt. Die Glückauf-Brauerei erwartet im laufenden Jahr einen Getränkeausstoß von 90 000 hl, die Innstadt-Brauerei rd. 80 000 hl.
Deutsche Brau-Kooperations GmbH & Co. KG, Dortmund: Videogestütztes Schulungsprogramm. -- Die Deutsche Brau- Kooperations GmbH hat zur Schulung der Mitarbeiter ihrer Mitgliedsbrauereien ein videogestütztes Schulungsprogramm entwickelt, das von diesen in eigener Regie durchgeführt und auf die eigenen Belange ausgerichtet werden kann. Zum Trainingskonzept gehören die Ausbildung eines internen Trainermoderators sowie umfangreiches Begleitmaterial wie Kompaktwissen, Audiokassetten und Leitfäden zur Selbstkontrolle. Bisher stehen fünf Videobausteine zur Verfügung, die Themenkreise von der Akquisition bis zur Betreuung bei Verlegern, in Handel und Gastronomie behandeln. Die Inhalte werden praxisnah und anschaulich dargestellt..
Brüder Reininghaus Brauerei-AG: Neubesetzung in Vorstand und Aufsichtsrat. -- Herbert Birnstingl, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Brüder Reininghaus Brauerei-AG, wurde mit Wirkung zum 27. Juni 1991 zum Aufsichtsratsvorsitzenden der steirischen Brau-Holding gewählt. Er löst damit Dr. Theodor Piffl-Percevic ab, der in den Ruhestand tritt. Zum weiteren Vorstandsmitglied - neben Dr. Georg Casper - wurde Dr. Herwig Volavsek bestellt. Die Vorstandsmandate von Herbert Birnstingl und Dr. Volavsek bei der Steirerbrau AG, an der Reininghaus 57% der Anteile hält, bleiben davon unberührt.
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG, Rothaus/Schwarzwald: Hauptversammlung und Geschäftsbericht. -- Laut Aussage des Brauereidirektors H. Pfender, des Alleinvorstandes der Badischen Staatsbrauerei Rothaus AG, auf der Hauptversammlung am 27. Mai 1991 erhöhte sich der Bierausstoß des Unternehmens im Geschäftsjahr 1989/90 (30. 9.) um 9,9% auf 306 000 hl. Die Spezialität Rothaus Tannenzäpfle erzielte eine Steigerung von 21% und hat damit einen Anteil von über 41% an der Flaschenbierproduktion erreicht. Der Umsatz erhöhte sich auf 47,98 Mio DM (+ 10,4%). Die Zugänge bei Sachanlagen betrugen 7,8 Mio DM. Das Grundkapital wurde in der Hauptversammlung durch Umwandlung von Gewinnrücklagen in Höhe von 2,5 Mio DM auf 15 Mio DM erhöht..
Binding-Brauerei AG, Frankfurt/Main: Erlössteigerung um 11%. -- Aus dem Verkauf von Bier (ohne Lohnbrautätigkeit) erzielte die Binding-Brauerei AG nach dem jetzt vorgelegten Geschäftsbericht 1990 Erlöse von 425 Mio DM (+ 11%). Davon entfielen 69,9% (Vorjahr 67,7%) auf Spezialitäten und Spezialbiere (+ 15,9%). Bei den Bieren hatten Faß/Tank/Mehrwegflasche einen Anteil von 83,2% wie im Vorjahr. Der Einwegflaschen-/Dosenanteil (Inland) erhöhte sich leicht von 12,9% auf 13,4%. Über die Bindung- Vertriebsorganisation wurden für 43,9 Mio DM (+ 4,3%) AfG abgesetzt, ausschließlich Produkte der Tochtergesellschaft Selters-Mineralquelle Augusta Victoria GmbH, Löhnberg/Selters. Für die im Lohnbrau hergestellten Biere wurden 76,7 Mio DM (+ 34,8%) erlöst..
Brau und Brunnen AG, Dortmund: Gewinne in allen Bereichen. - - Im zurückliegenden Jahr 1990 konnte die Brau und Brunnen AG in allen drei Bereichen (AfG, Immobilien und Bier) wieder Gewinne erzielen. Die Brauereien erhöhten ihren Absatz um 17,5% auf 6,3 Mio hl und steigerten die Erlöse um 19,5%, in erster Linie durch den Rückenwind aus dem Osten, wie Dr. F. Ebeling, Sprecher des Brau und Brunnen- Vorstandes am 20. Juni 1991 in Berlin vor der Presse erläuterte. Insgesamt stieg der Absatz der Gruppe um 24% auf 11,7 Mio hl, wozu die Brunnen-Betriebe und Coca-Cola- Konzessionen mit 5,4 Mio hl (+ 33,2%) beitrugen. Bei einer Umsatzsteigerung von 30% auf 1,5 Mrd DM erwirtschaftete die Gruppe einen Gewinn von 15,2 Mio DM. Der Cash flow hat sich 1990 um 42% auf 195 Mio DM verbessert..
Kunst und Kölsch bei Sion -- Vom Sommer 1991 an will das Brauhaus Sion im Gleichklang von Köln und Kölsch auch Kultur und Kunst fördern. So soll jungen Künstlern ein Forum geboten werden, Gemälde- oder Fotoausstellungen sind geplant, Streitgespräche zu kölschen Themen in Vorbereitung, auch wird an eine eigene Brauhaus-Zeitung und an ein Brauhaus-Kabarett gedacht. Weiter ist beabsichtigt, junge und bewährte Künstler damit zu beauftragen, neue Ideen zur Gestaltung von Gegenständen des Alltags zu entwickeln. Auftakt dieser Reihe von kulturellen Aktivitäten bei Sion war die Herausgabe einer Serie von Kölsch-Stangen, die von Evelyn Sion, Tochter des Seniorchefs Hans Sion, einer bekannten Malerin, entworfen worden sind..