Ergebnisprognose angepasst
Zurückhaltende Kunden | Krones passt auf Grundlage der derzeit vorliegenden Zahlen sein Ergebnisziel für das Gesamtjahr 2019 an. Die schwierigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen und Unwägbarkeiten, wie beispielsweise der ungelöste Handelskonflikt zwischen China und den USA, sowie die Diskussion über die Nachhaltigkeit von PET-Verpackungen verunsichern auch die Kunden von Krones und lasten auf deren Investitionsbereitschaft.
Dennoch war das Umsatzwachstum von Krones im ersten Halbjahr 2019 noch zufriedenstellend. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) wird für diesen Zeitraum hingegen deutlich unter den Erwartungen des Vorstands liegen.
Hohe Kosten und ungünstiger Produktmix
Die Ertragskraft des Unternehmens ist durch die hohen Kosten, vor allem für Material, beeinflusst. Diese bewegen sich weiterhin auf hohem Niveau. Krones hatte hingegen erwartet, dass die schwächere Konjunktur in wichtigen anderen Industrien 2019 zu einer leichten Entspannung bei dem Anstieg der Materialkosten führt. Außerdem wirken die zusätzlichen Maßnahmen, die Krones zur Senkung der Materialkosten getroffen hat, erst mit Verzögerung. Darüber hinaus wirkte sich der Produktmix ungünstig auf das Ergebnis für Januar bis Juni 2019 aus. Besonders im zweiten Quartal 2019 lag der Umsatz von Produkten mit hoher eigener Wertschöpfung, wie beispielsweise Maschinen und Anlagen der Kunststofftechnik, niedriger als erwartet. In der Kunststofftechnik bietet Krones umfangreiche Produkte und Dienstleistungen für die Abfüllung und Verpackung von Getränken in Kunststoffbehältern, wie beispielsweise PET-Flaschen, an. Die aktuelle Diskussion über die PET-Verpackungslösung bietet für Krones allerdings auch neue Chancen für innovative Lösungen.
Ein weiterer wesentlicher Grund für die aktuelle Ergebnisentwicklung von Krones ist, dass das Umsatzwachstum des margenstarken After-Sales-Geschäft (LCS) im ersten Halbjahr 2019 unter Plan lag. Ursache hierfür ist, dass in Teilbereichen des LCS-Produkt- und Dienstleistungsangebots die Nachfrage der Kunden aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Unwägbarkeiten vorübergehend schwächer war. Im zweiten Halbjahr dürfte das LCS-Geschäft insgesamt wieder anziehen.
Ausblick
Insgesamt rechnet das Unternehmen für 2019 unverändert mit einem Wachstum von drei Prozent. Die EBT-Marge soll bei rund drei Prozent liegen (bisherige Prognose: rund 6 %). Für die dritte Zielgröße, das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz, erwartet Krones weiterhin 26 Prozent.
Der Vorstand hat Maßnahmen ergriffen, um den Ergebnisbelastungen entgegenzuwirken. Hierzu zählt z.B. ein Einstellungsstopp und Maßnahmen zur Senkung der Materialkosten. Der Ausbau des Global Footprint schreitet gut voran. So ist beispielsweise das neue Werk in Ungarn voll im Zeit- und Kostenplan. Im Laufe dieses Jahres wird Krones dort die Produktion hochfahren und wie geplant ab 2020 durch das ungarische Werk positive Ergebniseffekte realisieren.
Durch den kontinuierlichen Ausbau des Global Footprint will Krones nicht nur Kostenvorteile, sondern auch regionale Wachstumschancen nutzen. Je näher Krones am Kunden ist, desto besser versteht das Unternehmen die Bedürfnisse der Kunden und die lokalen Besonderheiten.
Die bislang initiierten strategischen Maßnahmen, wie die Preiserhöhungen und der bisherige Ausbau des Global Footprint, reichen aber aktuell nicht aus, um die angestrebten Ergebnisziele nachhaltig zu erreichen. Deshalb arbeitet der Vorstand zurzeit an weiteren strukturellen Veränderungen zur nachhaltigen Stärkung der Ertragskraft. Im Fokus stehen hier die Reduzierung von Komplexität, die schnelle Reaktion auf die Anforderungen des Marktes sowie eine Unternehmensorganisation, in der der Kunde noch stärker im Mittelpunkt steht.
An den Mittelfristzielen hält Krones unverändert fest. Je nach gesamtwirtschaftlicher Lage und Entwicklung an den Märkten des Unternehmens rechnet der Vorstand mit einem jährlichen durchschnittlichen Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent ohne Akquisitionseffekte, einer EBT-Marge von sechs bis acht Prozent und einem Working Capital im Verhältnis zum Umsatz von 22 - 24 Prozent.