Neue Ideen – dringend gefragt
„Die Menschen müssen wissen, welche Biere wir überhaupt produzieren und wie die schmecken.“ Dazu seien neue Ideen dringend gefragt, wie der Präsident des Baden-Württembergischen Brauerbundes Matthias Schürer bei der Eröffnung des 5. Brauertages in Stuttgart feststellte. Ein gutes Beispiel dafür war der dort erstmals verliehene „Goldene Zapfhahn“ für ein herausragendes Gastronomieobjekt. Mehr dazu ab Seite 1193.
Phänomenale Entwicklung – 2003 wurde der European Beer Star aus der Taufe gehoben. Seit der ersten Verleihung 2004 verzeichnet der „Michelin-Stern für Brauereien“ jährliche Teilnahmerekorde. „Eine phänomenale Entwicklung, die so vor 14 Jahren keiner erwartet hätte“, freute sich Oliver Dawid, Geschäftsführer Private Brauereien Bayern, angesichts von 2151 eingereichten Bieren. Die Gewinner wurden während der drinktec in München ausgezeichnet und die anschließende Nacht der Sieger war ein wahres Festival der Biere (S. 1193).
Neuer Ansatz – Innovationen entstehen beileibe nicht nur im Dunstkreis der Craft Bier-Szene – auch wenn unsere Beiträge über die 1. Deutsche Hobbybrauermeisterschaft in Stralsund (S. 1218), das Angebot für Craft Brauer auf der drinktec (S. 1221) oder das Porträt über Frankens kleinste Brauerei, die Braumanufaktur Hertl und ihre Biere (Stichwort: Gurken-Gose; S. 1216), das zunächst vermuten lassen. Nein, auch bei den eher klassischen Brauereithemen gibt es durchaus neue Lösungsansätze. So erläutert uns Dr. Konrad Müller-Auffermann, Freising, sein Forschungsprojekt, bei dem es um kürzere Gär- und Lagerzeiten, geringere Produktionskosten, Kapazitätserhöhung im Gär- und Lagerkeller, verbesserte Produktqualität und größere Flexibilität bis hin zur kontinuierlichen Gärung geht. Aber lesen Sie selbst (ab S. 1208)!
Vielfach unterschätzt – Bleiben wir beim Thema Hefe. „Natürlich“, möchte man sagen, standen in der Vergangenheit bei der Wahl des Hefestammes wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund. Ähnlich wie beim Hopfen schauen die Brauer aber jetzt auch vermehrt auf andere Vorzüge. Das Potenzial der biologischen Artenvielfalt ist gigantisch, wie Jason Hung, Kanada, in seinem flammenden Appell erklärt, die man nur zu nutzen wissen muss, um „dem unersättlichen Biertrinker neue verblüffende Biere präsentieren zu können“. Glänzende Aussichten ab Seite 1205!
Raffiniert kombiniert – Sowohl Vitalität als auch Viabilität sind wichtige Parameter für die Charakterisierung der Hefephysiologie. Unter realen Braubedingungen stehen sie selten in einem Zusammenhang. Das ist ein Problem für die Erfassung der Hefephysiologie, dem sich Dr. Takeo Imai, Japan, angenommen hat. Durch die Kombination von bestehenden Methoden hat er eine Möglichkeit zur gleichzeitigen Messung beider Parameter gefunden, die wir ab Seite 1210 vorstellen. Gewusst wie …
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 41, 2017, S. 1191