Keine Rückkehr zur alten, komfortablen Idylle
Wie immer der Krieg im Irak ausgehen wird, eine Rückkehr zur alten, komfortablen Idylle wird es, wie Matthias Horx in seinem Zukunftsletter März 2003 schreibt, nicht geben. In der derzeitigen Konjunkturschwäche geht nicht nur das industrielle Sozialstaatmodell zu Ende, sondern auch die Massenkonsum-Ära sowie die Zeit des alten, frontalen Marketing. Ein individueller, anspruchsvoller, aber auch zunehmend genervter Konsument tritt auf die Bühne. Er kauft nicht mehr brav dasselbe, sondern sucht nach echten Innovationen. Er wünscht sich nicht mehr ein "Mehr" an Waren, sondern an Lebensqualität. Die Ursache für die momentane wirtschaftliche Flaute ist für Horx nicht die Irak-Krise, sondern viel mehr die Unfähigkeit, die Märkte unter den Bedingungen der Wissensökonomie neu zu erfinden. Wie Horx in seinem mit großem Beifall aufgenommenen Referat anlässlich der Jahreshauptversammlung des Verbandes des Getränkefachgroßhandels West- und Norddeutschland am 7. März 2003 in Hannover (s.a. S. 277) ausführte, befindet sich unsere Gesellschaft zur Zeit am Anfang der dritten Welle der Evolution, in der Übergangsphase vom industriellen Zeitalter in das der Wissensökonomie, in dem es keine Standardprodukte mehr geben wird, in dem es zu einem Preiszerfall der Massenprodukte kommt, zu mehr Spezialisierung, in dem die Bedeutung des Wissens steigt und die des Massengutes Kapital eher abnimmt. Wissen wird immer mehr zur wichtigsten Ressource. Es lässt sich nicht im Computer abspeichern, da es sich zusammensetzt aus Know-how, Gefühl und Erfahrung. Nur mit Wissen lassen sich echte Innovationen kreieren. Nur echte Innovationen machen den Unterschied im Wettbewerb zwischen den Betrieben.