Lösungen finden
Erfreuliche Nachrichten hört man dieser Tage, wenn es um die Rohstoffversorgung der Brauwirtschaft geht. Beim Hopfen wurden überdurchschnittliche Erträge gemeldet, trotz des großen Unwetters, das Ende Mai in der Hallertau und in Tettnang wütete und die Hopfengärten streckenweise böse in Mitleidenschaft zog. Und auch die Braugerstenernte 2009 gibt Anlass zur Freude. Nach den ersten Untersuchungen wurden ein niedriger Rohproteingehalt (10,2%) und eine gute Sortierung (Vollgerstenanteil 93%) festgestellt. Die als Braugerste nutzbare Erntemenge liegt nur knapp unter der des Vorjahres – der hervorragenden Witterung in diesem Jahr sei Dank! Denn hätte sich die Witterung anders gestaltet, wären die Folgen der um 20 Prozent rückläufigen Anbauflächen (S. 1335) im schlimmsten Falle deutlich spürbar geworden.
Faires Miteinander – In ihrem Artikel „Zur Qualität der Gersten der Ernte 2009“ gibt Dr. Martina Gastl, Weihenstephan, einen Überblick über die bisherigen Ergebnisse der Ernte (S. 1340 ff.) und spricht auch das Problem rückläufiger Anbauflächen in Deutschland an. Der Braugerstenanbau sei bei den derzeitigen Preisverhältnissen nicht mehr lukrativ für den Landwirt. Um eine Unterversorgung zu verhindern – und damit stößt Gastl ins gleiche Horn, wie Stephan Barth auf der Pressekonferenz des Verbands deutscher Hopfenpflanzer (S. 1335) –, müssen alle an der Verarbeitungskette Beteiligten geeignete Lösungen für ein faires Miteinander finden.
Gesundheitsschutz – Neuen Ansätzen zur Lösung eines altbekannten Problems sind die Forscher des Lehrstuhls für Rohstoff- und Energietechnologie, Weihenstephan, auf der Spur. Bei der Flusskalzination von Kieselgur entstehen kristalline Strukturen, in erster Linie Cristobalit und Quarz, die besser bekannt sind als „Quarzstäube“. Aus Studien weiß man, dass diese Quarzstäube krebserregend sein können. Daher muss die Gesundheit der Anwender von Kieselgur unbedingt geschützt werden, was aufgrund strenger Auflagen zu erhöhtem materiellen und personellen Aufwand bei Lagerung und Handling führt. Lesen Sie selbst auf Seite 1351, welchen Weg die Wissenschaftler verfolgen.
Ressourcenschonung – Eines der brennendsten Themen dieser Zeit ist die Einsparung von Wasser, nicht nur der steigenden Wasser- und Abwasserkosten wegen. Vor allem das Thema Trinkwasserknappheit zwingt uns zum Umdenken, führt man sich vor Augen, dass in manchen Ländern die Brauereien schon in direkter Konkurrenz zum Wasserbedarf der Bevölkerung stehen! Auf der drinktec wurde der Ressource Wasser besonderer Stellenwert eingeräumt. Die BRAUWELT hat sich für Sie umgesehen und die aktuellen Entwicklungen zum schonenden und effizienten Umgang mit dem nassen Element übersichtlich zusammengetragen (S. 1358).
Autoren
Monika Wels
Quelle
BRAUWELT 45, 2009, S. 1331