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20.05.2014

Nachhaltigkeit beim Bierbrauen lohnt sich

Das Thema Nachhaltigkeit beherrscht die allgemeinen Medien. Oft wird angeführt, dass das meiste Potenzial in der Energieeinsparung liege. Hier hat aber die Malz- und Braubranche in den letzten Jahrzehnten schon sehr viele Maßnahmen umgesetzt, leider von der Politik nicht immer so richtig unterstützt. Man denke nur an das Hickhack um die Kraft-Wärmekopplung im Rahmen der EEG-Umlage.

CO2-neutrale Bierproduktion – Die österreichische Genossen-schaftsbrauerei Murau hat in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Murau und mit der Krones AG, Neutraubling, vollständig auf die CO2-neutrale Bierproduktion umgestellt. In der 300 000-hl-Brauerei kommt die Wärme in Form von Heißwasser aus einem Biomasse-Heizkraftwerk. Der Einsatz von „Niedertemperatur-Prozess-Wärme“ eröffnet ungeahnte Energieeinsparungen. In den letzten 15 Jahren wurden bereits Einsparungen in Höhe von 4 Mio EUR erzielt (S. 639).

Nachhaltigkeit bei der Energiegewinnung und im Betrieb – Für einen umfassenden Schutz aller Trinkwasser- und damit auch Brauwasservorkommen setzt sich der Deutsche Brauer-Bund vehement ein und fordert ein Verbot der umstrittenen Fracking-Technologie zur Schiefergasgewinnung. Umwelt und Naturschutz müssten Vorrang haben vor den wirtschaftlichen Interessen der Energiegroßkonzerne (S. 639). Damit auch kleinere und mittlere Brauereien in Sachen Nachhaltigkeit mithalten können, wird der BierConvent International im Herbst 2014 einen Leitfaden für „Nachhaltigkeit in Handwerksbrauereien“ herausbringen. Das kündigte BCI-Präsident Procházka anlässlich des 50. Stammtisch des BCI Chapter Bayern in München an (S. 637). Betriebe mit erfolgreichen Energieeffizienzprojekten können sich ab sofort für den mit 30 000 EUR dotierten „Energy Efficiency Award 2014“ der Deutschen Energie-Agentur bewerben (S. 640).

Reinheitsgebot noch nicht ausgereizt – Auch die Konzentration auf die traditionelle Braukunst à la Reinheitsgebot bringt Nachhaltigkeit im Brauprozess. Wie Prof. Ludwig Narziß anlässlich einer Podiumsdiskussion in Gent/Belgien betonte, ist das Reinheitsgebot nicht für die oft beklagte Langweiligkeit im Biersortiment verantwortlich. Man denke nur an die 85 verschiedenen Malze, die über 200 Hopfensorten, das ungenutzte Potenzial im Bereich Hefe und die technologischen Möglichkeiten (S. 658). Gegen eine solche Langeweile zu empfehlen: „Die Biersorten der BRAUWELT“ von Horst Dornbusch, viel Spaß beim Lesen und beim Umsetzen der Rezepte in die Praxis.

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