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21.04.2015

Ungeahnte Möglichkeiten

Die Brauer werden immer experimentierfreudiger. Sie verwenden nicht mehr nur die klassischen Hopfensorten, sondern greifen auch zu neuen Malzsorten oder alternativen Hefestämmen und anderen Mikroorganismen. Verschiedene Seminare in jüngster Zeit liefern den Beweis, dass zukünftig den Brauern noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen werden.

Wilde Sache – So konnte beim 3. Seminar für Hefe und Mikrobiologie in Weihenstephan auf wahrlich Wildes verwiesen werden: Wilde Hefen haben ungeahntes Potenzial. Dass bei den unbekannten „neuen Mitarbeitern“ auch die mikrobiologische Betriebskontrolle nachziehen muss, ist logisch: Methoden zur Verifizierung von Reinigungsergebnissen wurden vorgestellt; ein „Schwangerschaftstest“ zum Nachweis von Bierschädlingen ist in der Evaluierungsphase… (S. 469). – Ebenso boten die Gräfelfinger Praxistage der Doemens Academy (S. 489) und der 18. Brauertag beim Institut Romeis (S. 494) wertvolle Tipps und reichlich Inspiration für die anwesenden Praktiker.

Aus Erfahrungen lernen – Der Export ins Ausland ist für viele, auch kleinere Brauereien ein willkommener Absatzkanal, so Dr. W. Glauner beim Brauertag. Wer sich nicht auskennt, kann allerdings schmerzliche Fehler begehen, die durch gute Beratung vermeidbar gewesen wären. Man denke nur an Steuer- und Zollbestimmungen, die Etikettengestaltung oder kulturelle Besonderheiten. In einem ausführlichen Artikel berichtet Bayern Handwerk International am Beispiel bayerischer Brauereien von den eigenen Erfahrungen und gibt Tipps (S. 483).

Der Faktor Mensch – „Marketing ist der Versuch, in weitgehend gesättigten Märkten die Gunst der Kunden zu gewinnen“, sagt unser Autor Dr. Friedrich Glauner. Was eher ernüchternd als motivierend klingt, kann sich als zukunftsträchtig erweisen, wenn man den Faktor Mensch und seine Werte ins Spiel bringt. Dr. Glauner beschreibt im zweiten Teil einer Serie zur zukunftsfähigen Unternehmensführung Wertestrategien und macht deutlich, dass seriöse wie witzige Ideen (die gar nicht teuer sein müssen) erfolgreich sind, wenn sie den Menschen im Innersten erreichen (S. 486).

Vor Ausfällen schützen – Zahlungsschwierigkeiten gewerblicher Kunden kommen häufiger vor, als einem lieb sein kann. Brauereien bauen mittels Abtretungsvereinbarungen, Vorkasseregelungen oder Ähnlichem vor. Das scheint vernünftig, kann sich aber zum Bumerang entwickeln: Wer Zah-lungsschwierigkeiten seiner Kunden kennt, läuft Gefahr, im Insolvenzfall – selbst nach Jahren – zur Kasse gebeten zu werden. Sie können sich davor schützen. Ab Seite 497 lesen Sie wie.

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