Bamberger Biergeschichten
Es war einmal vor langer Zeit, da brach in Bamberg ein fürchterliches Feuer aus. Der Brand breitete sich rasch unter anderem auf das Malzlager einer Brauerei aus und verkohlte das darin gelagerte Gerstenmalz. Der Brauer stand vor dem Ruin, kurzerhand verwendete er aber das angekokelte Malz für seinen nächsten Sud.
Die Überraschung und Freude war groß: Das Bier hatte durch das Feuer einen rauchigen Geschmack angenommen und schmeckte den Leuten so gut, dass der Brauer fortan nurmehr verbranntes Braumalz verwendete. Und so war das Bamberger Rauchbier geboren.
Diese liebenswerte Anekdote hat nur einen Haken: Wie so viele andere kolportierte Geschichten hat sie mit dem historischen Hintergrund nur bedingt etwas zu tun. Die Bamberger Biergeschichten von Dr. Christian Fiedler machen sich diesen Umstand zunutze. Um die komplexe und vielfältige Geschichte des Brauwesens in Bamberg anschaulich darzustellen, beginnen alle Kapitel mit einer – mehr oder weniger – fiktiven Geschichte, der aber immer eine wahre Begebenheit zugrunde liegt. Mit Geschichten Geschichte darzustellen, ist der erklärte Ansatz der „Bamberger Biergeschichten“. Eine Vielzahl von historischen Fotos schmücken die anschaulich geschilderten Episoden und verführen zum Blättern und Schmökern.
Fiedler, Christian: Bamberger Biergeschichten, 2020, 156 Seiten, gebunden, 22,90 EUR.
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