Große Hilfsbereitschaft und Solidarität nach Unwetter
Spalter Hopfen | Die gute Nachricht zuerst: Dem geernteten Hopfen sieht man fast nichts an, die Qualität der Ernte 2019 ist hervorragend. Das ist erstaunlich und vor allem auf den enormen Arbeitsaufwand zurückzuführen, den die Betroffenen geleistet haben.
Am 18. August 2019 war ein schwerer Sturm über Teile Mittelfrankens hinweggefegt. Die heftigen Böen haben Millionenschäden angerichtet, die es u. a. bis in die Tagesschau gebracht haben. Dächer waren abgedeckt, Bäume, sogar ganze Waldstücke umgelegt, Autos zerstört. Auch das Spalter Hopfenanbaugebiet war stark betroffen. Auf ca. 40 Hektar lagen anderntags die Hopfenreben am Boden – weil der Sturm die Aufwuchsdrähte abgerissen hatte oder die ganze Gerüstanlage nicht standgehalten hatte. Ungefähr 25 ha in 19 dieser Gerüstanlagen sind eingestürzt. Die Schäden für die Pflanzer sind enorm, denn der Wiederaufbau kostet ca. 25 000 EUR pro Hektar. Dazu kommen etwa 50 t Hopfen, die verworfen oder aussortiert werden müssen. Bei der Schätzung am 19. August 2019 war dies bereits berücksichtigt worden.
Größtenteils in Handarbeit wurden die Reben aus den Gärten geborgen. Nur teilweise war es möglich, mit mehreren (bis zu 9) Traktoren parallel die Masten einzelner Reihen anzuheben und die Reben maschinell einzufahren. An den Pflückmaschinen waren zwei- bis dreimal so viele Helfer tätig wie sonst, um infolge des Sturms beschädigte oder abgestorbene Pflanzenteile auszusondern. Beeindruckend war und ist die Solidarität und die gute Organisation unter den Pflanzern und in den Dörfern. Spontane Hilfe dieser Größenordnung ist nicht hoch genug einzuschätzen, erst recht, wenn es um tagelange harte Arbeit geht.
Die Genossenschaft der Spalter Pflanzer, die HVG Spalt eG, hat ihrerseits angekündigt, den betroffenen Pflanzern nach Kräften zur Seite zu stehen. Man ist in Spalt zuversichtlich, alle Lieferverträge in hervorragender Qualität bedienen und alle beschädigten Anlagen wieder aufrichten zu können.