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Neuanschaffung eines Mikroskops
14.11.2017

Die Doemens-Frage des Monats

Welche Aspekte sind bei der Neuanschaffung eines Mikroskops zu beachten?

Ein qualitativ hochwertiges Mikroskop ist eine der wichtigsten Anforderungen an ein gut ausgestattetes mikrobiologisches Labor. Allerdings ist die Angebotspalette an Mikroskopen auf dem Markt riesig und die Anforderungen der Brauer sind im Gegensatz dazu eher speziell. Welche Eckpunkte sollten also bei der Konfiguration eines Mikroskops beachtet  werden?

Hier wären als erstes die Beleuchtungsarten zu nennen: Das Mikroskop sollte über Blenden für Hellfeld, Dunkelfeld und Phasenkontrast verfügen. Am zweckmäßigsten sollten diese Darstellungsarten über einen Kondensor mit Blendenrevolver realisierbar sein, sodass die jeweiligen Blenden jederzeit gewechselt werden können, ohne dass hierbei Blenden entfernt werden müssen. Speziell die Dunkelfeldmikroskopie ist eine sehr wichtige Darstellungsform, die am besten geeignet ist, um getränkerelevante Keime zu identifizieren.

Um eine ausreichende Vergrößerung zu erreichen, sollten die Mikroskope mit Objektiven der nachfolgenden Vergrößerung ausgestattet sein: 10-fach, 40-fach und – falls es technisch realisierbar ist – 63-fach. Objektive mit einer mehr als 40-fachen Vergrößerung zur Anwendung ohne Ölimmersion im Dunkelfeld sind allerdings kein Standard und je nach Hersteller nicht bzw. nicht mehr im Angebot oder mit erheblichen Mehrkosten verbunden. Ein guter Kompromiss wäre hier ein hochwertiges 40-er Objektiv in Kombination mit einem Okular, welches eine 15- oder 16-fache Vergrößerung liefert.

Die Kombination (16-er Okular und 40-er Objektiv) liefert eine 640-fache Gesamtvergrößerung mit einem qualitativ hochwertigen Bild und gutem Kontrast und dürfte für die Routineanwendung in den allermeisten Fällen ausreichen. Prinzipiell zu berücksichtigen ist die numerische Apertur des Objektivs. Die Kennzahl ist auf dem Objektiv rechtes neben der Vergrößerung vermerkt, und es gilt folgende Regel: Gesamtvergrößerung < Numerische Apertur*1000.

Ein wichtiger Zusatz bei den Objektiven ist zudem der Vermerk „Plan“ auf dem Objektiv, was nicht automatisch bedeutet, dass die auswertende Person einen Plan hat, sondern dass das Gesichtsfeld geebnet ist und die betrachteten Objekte sowohl im Zentrum als auch am Rand des Gesichtsfeldes scharf erscheinen.

Dr. Andreas Brandl
Stellvertretender Schulleiter Doemens e.V.

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