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US-Biermarkt | Craft Bier ist weiter im Aufschwung. Und die Verbraucher werden immer wählerischer. Jedes Jahr kommen neue Getränke auf den Markt, die Grenzen zwischen den Kategorien verschwimmen. Wein, Whiskey, Tequila und Cognac surfen erfolgreich auf der Craft Bier-Welle. Problemlos haben sie die Botschaften der Craft Bier-Bewegung übernommen: Geschichte, Handwerk, Regionalität, Premium und Exklusivität. Die Folge: Die großen Biermarken rutschen weiter ab.

Nach dem erfolgreichen Launch der vier New Era Pilsener im August 2018 bringt die Ratsherrn Brauerei schon das fünfte Mitglied der neuen Pilsener-Familie auf den Markt, gebraut mit frischen Dolden direkt aus dem Hopfengarten.

Unabhängige Craft Bier-Brauereien haben in der Republik Irland gerade mal einen Marktanteil von 2,6 Prozent (2017). Dies geht aus einem Report des Branchenverbands Independent Craft Brewers of Ireland (ICBI) hervor. Eigentlich ist dies kein Wunder, wird der Biermarkt traditionell von Diageo/Guinness, Heineken, Molson Coors, AB-InBev und ihren schlagkräftigen Vertriebsmannschaften beherrscht.

Der polnische Brauer Grupa Zywiec, Nummer zwei im Markt, hat mit der Chicago Poland Investment Group den Kauf von Browar Namyslow, einer der größten Regionalbrauereien, für 500 Mio PLN (116 Mio EUR) besiegelt. Die Kartellbehörden müssen dem Deal allerdings noch zustimmen. Browar Namyslow gehören zwei Brauereien: in Namyslow und in Braniewo. Das Markenportfolio umfasst u. a. Namyslow, Braniewo, die Niedrigpreis-Marke Zamkowe und Kuflowe.

Im November 2018 trafen sich Pabst und MillerCoors vor Gericht. MillerCoors hat seit 1999 einen Lohnbrauvertrag für Pabst-Biere, wollte ihn aber nicht unrevidiert über 2020 hinaus verlängern. Pabst klagte vor Gericht einen Schadensersatz von 400 Mio USD ein und forderte, dass MillerCoors den Vertrag erneuert. Bevor die Jury ihr Urteil fällen konnte, kam es in letzter Minute zu einer außergerichtlichen Einigung.

Bisher akzeptiert die Brewers Association (BA) nur kleine, unabhängige und traditionelle Craft Bier-Brauereien als Mitglieder. Der Jahresausstoß darf 7 Mio hl nicht überschreiten, der Eigentümeranteil von „Big Brewers” muss unter 25 Prozent liegen. Außerdem müssen mehr als 50 Prozent des Absatzes auf Bier entfallen. Aromatisierte alkoholische Getränke (FABs) gelten nicht als Bier.

Coopers Brewery, Australiens führende Privatbrauerei, erreichte im Finanzjahr 2017/2018 (30. Juni 2018) ein Gewinnplus von vier Prozent. Doch sank der Bierabsatz nach 24 Jahren stetigem Wachstum um neun Prozent auf unter 800 000 hl. Infolgedessen rutschte der Umsatz von 252 Mio AUD im Vorjahr auf 237 Mio AUD (150 Mio EUR) ab.

Die Braulizenz für Brooklyn Lager und den Vertrieb von Brooklyn-Marken ist von der in Adelaide ansässigen Coopers Brewery übergegangen an – na? – Lion/Kirin. Seit dem 18. Dezember 2018 vertreibt Lions Craft Bier-Unit Malt Shovel Brewery alle Brooklyn-Marken, während Lions Craft Bier-Brauerei Little Creatures in Geelong (Melbourne) das Lager braut.

10-Jahres-Vergleich | Aktuell gibt es nach den Feststellungen des Deutschen Brauer-Bundes in Deutschland etwa 1500 Brau­stätten, das sind über 80 Brauereien mehr als im vergangenen Jahr und über 150 mehr als noch vor fünf Jahren. Im Beitrag wird die Entwicklung der zehn größten Biermarken über die letzten zehn Jahre hinweg verglichen.

Inlandsabsatz 2017 | Das Statistische Bundesamt verzeichnet für die steuerpflichtigen Biere 2017 ein Minus von 2,3 Prozent und 77,2 Mio hl. Dabei sind aber die nicht steuer- und meldepflichtigen alkoholfreien Biere, Malztrunk und Fassbrause nicht erfasst. Zählt man deren Absätze hinzu, sieht das Ergebnis etwas besser aus. Nach Befragungen und Einschätzungen von Getränke-Info GbR sind allein die Inlandsabsätze für die alkoholfreien Biere gegenüber 2016 um 0,7 Prozent auf 6,2 Mio hl gestiegen und verbessern so die Bilanz des gesamten Marktes.

Constellation Brands, Nummer drei unter den Brauern in den USA, will Gerüchten zufolge einige seiner 200 Weinmarken im Wert von etwa 3 Mrd USD loswerden. Bis jetzt ist der Verkauf nur Spekulation, wäre aber ein radikaler Schritt, denn Constellation wurzelt im Weingeschäft. Der Konzern wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Weinhändler gegründet. Heute ist er an der Börse gelistet und wird nach wie vor von der Gründerfamilie Sands kontrolliert.

Come fly with me? Ja, aber nur wenn die beiden in der Mitte, Martin Dickie und James Watt, nicht ins Cockpit dürfen! (Foto: BrewDog)

Wird BrewDog der nächste Bauchladenhändler à la Virgin Group, die alles Mögliche, von Getränken über Blumen bis Flugtickets, anbietet? Jedenfalls will der schottische Brauer schon 2019 die Lüfte mit einer eigenen Airline erobern und hat tatsächlich exklusiv für seine Aktionäre (Equity Punks genannt) einen Rundflug von London Stansted nach Columbus, Ohio, angekündigt.

Die EU überlegt das Verbot von Trinkhalmen aus Plastik, doch Umweltaktivisten geht dies nicht weit genug. Die NGO-Dachorganisation Break Free From Plastic veröffentlichte kürzlich ein globales „Audit“, wonach Coke, Pepsi und Nestlé zu den schlimmsten Verursachern der Plastikplage in den Meeren zählen. Break Free From Plastic gehören mehr als 1300 Gruppen inkl. Greenpeace an.

Schwellenmärkte sind von jeher gleichbedeutend mit „volatil”. 2018 waren einige Schwellenmärkte besonders heftigen Schwankungen ausgesetzt. AB-InBev hat das schwer getroffen. Wie von Analysten erwartet, musste der Brauriese seine Dividende senken und für das dritte Quartal 2018 schwächere Gewinne melden sowie ein deutliches Absatzminus auf Schlüsselmärkten.

Die Mühlen der Justiz mahlen bekanntlich langsam. Drei Jahre nachdem AB-InBev den Rivalen SABMiller geschluckt hat, unterzeichnete der Richter Emmet Sullivan nun das so genannte Modified Final Judgment. Das Justizministerium, in dessen Zuständigkeit das Kartellrecht fällt, und AB-InBev konnten letztendlich eine Einigung erzielen.

Raten Sie mal, wer die Kartell-Schummeleien an die Behörden gemeldet hat? AB-InBev war’s. Der weltgrößte Brauer hat die Preisabsprachen den Behörden gemeldet. Reuters machte den Skandal öffentlich.

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