Gebr. März AG zahlungsunfähig -- Die Gebr. März AG, Rosenheim, ist zahlungsunfähig. Die Gläubigerbanken haben dem Getränke- und Nahrungsmittelkonzern die Kredite gesperrt. Das Insolvenzverfahren wird beantragt. Außerdem wird die März AG vom Verkauf ihrer Mehrheit an der Ersten Kulmbacher Actienbrauerei an die zur Schörghuber-Gruppe, München, gehörende Reichelbräu AG, Kulmbach, zurücktreten, da die kreditgewährenden Banken die vorbehaltene Genehmigung nicht erteilt haben. Die Märzgruppe besteht hauptsächlich aus dem Teilkonzern Henninger-Brauerei und der Sparte alkoholfreie Getränke.

Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), Bonn, rechnet damit, daß die Werbeausgaben 1996 um rd. 2% auf 54 Mrd DM ansteigen. -- Davon sollen auf die Medien 36 Mrd (+ 2,5%) entfallen. Das schlechte Konsumklima führt der ZAW auf die Verunsicherung der Verbraucher durch die Politik zurück sowie auf den Einfluß konsumkritischer Kreise der Gesellschaft wie z.B. Kirchen, Gewerkschaften und Kreise der intellektuellen Elite.

Die Kölner Gaffel-Brauerei, in der Gastronomie Marktführer für Kölsch, hat mit einem neuen Glas für diese obergärige Spezialität für einen Sturm im Kölsch-Glas gesorgt. In gastronomischen Testbetrieben im Umland Kölns, wo die Gaffel 60% ihres Ausstoßes verkauft, hat sie die neue Form eines 0,2-l-Glases für Kölsch testen lassen, das deutlich höher und noch schmaler ist als die Standard-Kölschstange, auf einem breiten Fuß steht und sich nach oben weitet, also von der zylindrischen Reagenzglasform abweicht. Das vom Designer Horst Bartels entworfene Glas wird unterschiedlich beurteilt. Da die 1986 unterzeichnete Kölsch-Konvention in § 3, Satz 6 festhält, daß sich die Hersteller von "Kölsch" nach besten Kräften dafür einsetzen (werden), daß "Kölsch" nur in der sogenannten "Kölsch-Stange"

LEH muß umdenken -- Anläßlich eines Pressegespräches zum 5. LBE/LZ-Symposium Suche nach dem verlorenen Kunden (s.a. Brauwelt Nr. 4, 1996, S. 141), ging Hans-Jürgen Bönsch, Vorsitzender des bayerischen Lebensmittel-Einzelhandels am 16. Januar 1996 in München auf die Situation sowie die sich abzeichnenden Veränderungen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ein. Der westdeutsche LEH hat 1995 rd. 202 Mrd DM an Umsatz erzielt, 1,5 % weniger als 1994. In Gesamtdeutschland lag der Umsatz des LEH bei ca. 250 Mrd DM (- 1,1%). Bei einer durchschnittlichen Preissteigerungsrate von 0,9% bedeutet dies einen realen Umsatzverlust von 2%. Lt. Bönsch war dies für den LEH bereits das vierte Jahr in Folge mit einem realen Umsatzrückgang.B. Edeka, Spar oder Rewe erreichen..

Bierabsatz in Japan gesunken -- Im Jahre 1995 ist der Bierabsatz in Japan um 5,4% auf 68,66 Mio hl gesunken. Marktführer Kirin setzte 1995 mit 32,67 Mio hl 6,3% weniger Bier ab als 1994. Beim Marktanteil sank Kirin von 48,1% auf 47,6%. Asahi Breweries meldete einen Verlust von 0,9% auf 18,66 Mio hl. Die lebhafte Nachfrage nach Asahi Super Dry, der zweitstärksten japanischen Biermarke, hat den Absatzrückgang gebremst. Asahi erhöhte seinen Marktanteil von 26% auf 27,2%. Der Absatz der Sapporo Breweries sank um 8,8% auf 12 Mio hl, trotz einer Steigerung von 53% bei der Marke Yebisu. Sapporos Marktanteil fiel von 18,2% auf 17,6%. Suntory verzeichnete ein Minus von 10,6% auf 3,77 Mio hl. Großer Gewinner im japanischen Biermarkt war 1995 Budweiser Japan Co..

Top-Handelsunternehmen in Europa -- 30 Prozent des Gesamtumsatzes (rund 400 Mio DM) teilen die zehn grsõten Handelsunternehmen Europas unter sich auf. Der Markt wird dominiert von deutschen und franzssischen Unternehmen: Metro liegt mit einem Umsatz von 74,4 Mrd DM (1994) an erster Stelle, dann folgt Rewe mit 42,8 Mrd DM und Promod?s mit 40,9 Mrd DM. Auf den PlStzen 4 bis 10 folgen Aldi (39,7 Mrd DM), Edeka (38,1 Mrd DM), Leclerc (36,7 Mrd DM), Intermarch? (36,0 Mrd DM), Carrefour (35,5 Mrd DM), Tengelmann (27,9 Mrd DM) und Karstadt (27,3 Mrd DM). Erst auf Rang 11 folgt das britische Unternehmen Tesco mit einem Jahresumsatz von 27 Mrd DM. Bis auf Karstadt sind alle aufgefYhrten Unternehmen in mehreren europSischen LSndern vertreten..

Die Kaufkraftschere klafft in Düsseldorf am weitesten auseinander. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung zu der traditionellen Kaufkraftstudie, in der die Nürnberger GfK 25 deutsche Großstädte auf das Kaufkraftgefälle zwischen einzelnen Postleitgebieten untersucht hatte (Basis waren die fünfstelligen Postleitzahlengebiete). An der Spitze stehen damit nicht Berlin oder Hamburg, sondern Düsseldorf, gefolgt von Frankfurt. Für Handels- und Dienstleistungsunternehmen wird es nach Ansicht der Marktforscher immer wichtiger, die Unterschiede in der Bevölkerungsstruktur zu berücksichtigen, um Angebote kundengerecht plazieren zu können. Allein der Ruf nach mehr Servicequalität und Kundenorientierung reicht nicht mehr aus. Er liegt also um 27,5 Prozent höher als der Bundesdurchschnitt..

Mit einem PC-Programm, das die R‚my Deutschland GmbH anbietet, lassen sich Getränkekarten selbst gestalten und das Getränke-Angebot eigenständig vermarkten. Das Software-Paket enthält konfektionierte Musterseiten sowie Clip-Arts zur grafischen Gestaltung, Rubriküberschriften für die unterschiedlichen Getränke-Kategorien, Logos für R‚my-Produkte und Beschreibungen einzelner Getränke-Marken. Auch Tischaufsteller und Aktionskarten können damit gestaltet werden. Ein Handbuch ist im Lieferumfang enthalten. Das Programm ist kompatibel zu allen üblichen Textverarbeitungssystemen unter Windows und kostet eine Schutzgebühr von DM 30. Gastronomen, die das Getränke-Sortiment von R‚my aktiv promoten, erhalten die Diskette kostenlos.

Unter dem Motto die Suche nach dem verlorenen Kunden stand ein Symposium, das der Landesverband des Bayerischen Einzelhandels zusammen mit der Lebensmittelzeitung am 15./16. Januar 1996 in München abgehalten hat. Dabei hielt Univ.-Prof. Dr. Anton Meyer, München, ein Referat zum Thema Der verlorene Kunde, wobei er von aktuellen Ergebnissen des Deutschen Kundenbarometers ausging, einer Studie, in der mehr als 37 000 Konsumenten u.a. zur Kundenzufriedenheit mit einzelnen Anbietern in 42 Branchen befragt wurden. Der Handel mit seiner enormen Bedeutung für den Getränkeabsatz befindet sich im Rahmen des Rankings der Globalzufriedenheitswerte der 42 untersuchten Branchen im mittleren und unteren Drittel der Zufriedenheit. Das gilt sicher auch für die Getränkebranche. Prof. Meyer notwendig.B..

Furioser Start der Börse ins neue Jahr -- Nach dem furiosen Auftakt im Januar hat sich das Börsengeschehen im Februar etwas beruhigt. Die Grundstimmung blieb aber positiv. Der Deutsche Aktien Index DAX pendelte weiterhin um die 2450 Punkte. Er hat gegenüber Ende 1995 deutlich an Boden gewonnen und war um gut 6% erhöht, womit praktisch das gesamte Anlageergebnis des abgelaufenen Jahres schon binnen zweier Monate eingestellt ist. Überdurchschnittliche Kurssteigerungen konnten im neuen Jahr bisher Chemie-, Pharma-, Versorungs- und Autoaktien (plus 8 - 15%) erreichen, Konsumgüteraktien einschließlich Brauereien konnten sich um knapp 9% festigen, einige Papiere, z.B. die Holsten-Aktie, mußten aber Einbußen hinnehmen. Allgemein scheint die Stimmung für Bieraktien derzeit nicht allzu gut zu sein.

Media-Werbung für Getränke 1995 -- Die Werbeaufwendungen für Getränke im Jahr 1995 sind gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 2,3 Prozent von 2403,7 Mio DM auf 2460 Mio DM angestiegen. Dafür haben sich die Gewichtungen innerhalb der einzelnen Produktkategorien und in der Verteilung auf die einzelnen Medien etwas stärker verschoben, was der Bericht der Nielsen Werbeforschung Schmidt + Pohlmann, Hamburg, deutlich macht. Ihre Führungsrolle als Werber Nummer eins im Getränkebereich haben die Brauereien mit einem Plus von 17,9 Prozent auf 707,4 Mio DM weiter ausgebaut. In die Werbung für alkoholfreie Getränke wurde 1995 um 11,8 Prozent mehr investiert; damit stehen die AfG wieder vor der Gruppe der Heißgetränke auf dem zweiten Platz der Rangliste..

Professionelles Marketing für Senioren -- Konsumenten über 50 Jahre bieten der Lebensmittelindustrie zahlreiche Möglichkeiten zur gezielten Ansprache, die aber bisher kaum genutzt werden. Dies sagte Anton Hildmann, Geschäftsführer der BBDO, Düsseldorf, in seinem Beitrag zur 9. Betriebswirtschaftlichen Tagung in Weihenstephan am 7. und 8. März 1996. Spezifische Produkte, so Hildmann, die besonders auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind, werden bisher so gut wie gar nicht angeboten. Dabei seien nicht alters- typische Stärkungs- und Aufbaupräparate gemeint, sondern etwa Lebensmittel des täglichen Bedarfs, die mit spezifischen Zutaten angereichert werden könnten. Besonders Gefahrenquellen wie Schwellen und Kanten müßten vermieden werden. Das Kundenbarometer:.

Wer meint, Dosenbier schmeckt nicht, redet Blech. Unser Bier ist luft- und lichtdicht verpackt und selbst dann noch frisch, wenn andere schon trübe aus dem Kasten gucken. (s.a. Brauwelt Nr. 49, 1995, S. 2567)

Die Konsumfreude in Deutschland wird wieder zunehmen, behaupten die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten 1995. Der Verbrauch soll sich nach längerer Abstinenz im ersten Halbjahr 1996 um 2,5 Prozent (real) und im zweiten Halbjahr um 3,5 Prozent nach oben bewegen. Die Ursache sehen die Wirtschaftsforscher vor allem in der günstigen Einkommensentwicklung: Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte sollten im Jahr 1995 schätzungsweise um 3,5 Prozent und 1996 um 5,5 Prozent steigen.

Bierwettbewerb in Burton upon Trent -- Zum Brewing Industry International Award 1996 wurden am 23. Februar 1996 850 Biere aus 36 Ländenn von 36 Juroren aus 16 Ländern verkostet. 57 von den verkosteten Bieren gelangten in die Endausscheidung um diesen Preis. Nach einer Pressemitteilung der Brewing Technology Services Ltd. dominierten die kleineren, unabhängigen Brauereien bei dem Faßbier-Wettbewerb. Biere mit Mischgasausschank stellten die in der Brauerei gereiften Ale-Biere in den Schatten. Keiner der Preisträger aus dem Jahre 1994 konnte seinen Sieg wiederholen. 21 Medaillen gingen ins Ausland und zwar nach Australien, Neuseeland, Indonesien, Singapur, in die USA und nach Kanada, Südafrika, Norwegen, Schweden, Finnland und Rußland (Vena Brewery, St. Petersburg)..

Der Mittelstand hat große Chancen, aber er muß sie auch nutzen. Dies betonte Andreas Stöttner, Vize-Präsident des Verbandes mittelständischer Brauereien in Bayern e.V. in seinem Vortrag während der 12. Technischen Arbeitstagung für das Brauwesen bei Doemens in Gräfelfing. Wir lesen und hören seit längerer Zeit von Brauereien, die schließen oder schließen werden. Wir mittelständischen Brauer kämpfen um Marktanteile, Märkte, neue Verbraucher, alte Verbraucher, Trendentwicklungen, und so wie es scheint, kämpfen die Großen mit der Dose gegen den Mittelstand, damit deren Hektoliter aufgekauft werden können, weil es sonst ja kein Wachstum mehr gibt. Jeder sagt uns, daß es uns schlecht geht, daß wir ums Überleben kämpfen. Ich bezahle keine Listungsgelder oder Regalmieten..

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