Wussten Sie schon,
dass nicht nur im Zweistromland, in Südamerika und in Afrika, sondern auch im Fernen Osten schon sehr früh fermentierte Getränke entstanden?
Für deren Herstellung kauten die Brauer Reis und spuckten ihn anschließend in Braugefäße. Den Brei mischten sie dann mit Honig, Weißdorn und den Vorläufern der heutigen Äpfel, um dank des zusätzlichen Zuckers ein höherprozentiges und schmackhaftes Ergebnis zu erzielen. Noch heute trinken Ureinwohner in Südchina und Kambodscha ihr Gebräu mit riesigen Strohhalmen (wie es auch die Sumerer taten), um nicht die Überreste des Getreides in den Mund zu bekommen. 2003 fanden Archäologen in einer Grabstätte bei Xi’an einen Steinkrug aus der Zeit von 1100 v.Chr., der 26 Liter einer fermentierten Flüssigkeit enthielt, die immer noch ein „angenehmes Aroma“ verbreitete. Aus diesen Vorläufern ist später auch der japanische Reiswein Sake entstanden, der aufgrund seiner Zutaten Getreide, Wasser und Hefe eigentlich kein Wein, sondern ein Reisbier ist.
Quelle: Raupach, Markus: Bier – Geschichte und Genuss, Palm Verlag, Berlin, 2017.