Von der Dicken Trespe bis zum perfekten Hellen
In der Landwirtschaft ist es aktuell noch ruhig – zumindest, wenn man die große Zahl an Traktoren auf deutschen Straßen außer Acht lässt. Auf den Getreideflächen und in den Hopfengärten ist noch nichts zu tun. Zeit für uns, mit der heutigen BRAUWELT-Ausgabe einen Blick auf die Rohstoffe zu werfen, und zwar einen ganz besonderen.
Kennen Sie die Dicke Trespe? Mir sagte die Getreideart bis vor kurzem nichts, und nie hätte ich vermutet, dass sie sich für die Bierherstellung eignen könnte. Genau das aber haben das Autorenteam um Dr. Pedro Gerstberger von der Universität Bayreuth, zusammen mit Matthias Hansen, Ireks GmbH, Kulmbach, jetzt untersucht. „Schutz durch Nutzung“ ist die Devise bei dieser fast ausgestorbenen Art. In „Craft Bier mit der Dicken Trespe“ ab Seite 86 schildern sie ihre Ergebnisse.
Argentinischer Hopfen – Auch wenn argentinische Hopfensorten im Ausland nicht so bekannt sind, so hat der Hopfenanbau dort doch eine ereignisreiche Geschichte. Danilo Legisa, Ljubljana, Slowenien, und Hernán Testa, El Bolsón, Argentinien, zeichnen ab Seite 90 ein umfassendes Bild der Geschichte und Anbauregionen. Sie präsentieren detailliert Daten zu Sorten, ihren Eigenschaften und Inhaltsstoffen und sprechen über neue Trends und Perspektiven.
Perfektes Helles – Viele Brauer sind sich einig: Hohe Braukunst zeigt sich beim Brauen eines Hellen. Dabei sind den möglichen Variationsbreiten in der Stammwürze, den Bittereinheiten, der Farbe und dem Aroma sehr enge Grenzen gesetzt, wie Dr. Michael Zepf, Doemens Academy, Gräfelfing, in seinem Beitrag zu den „Technologischen Herausforderungen beim Brauen eines Hellen“ darstellt. Er zeigt ab Seite 96, worauf es im Sudhaus, im Gär- und Lagerkeller oder auch bei der Filtration und der Abfüllung ankommt. Der wichtigste Faktor bei allem handwerklichen Geschick und moderner Technologie bleibt jedoch die Frische des Bieres.
Und zum Schluss gibt es noch etwas zu feiern: 125 Jahre alt wird der Bundesverband des deutschen Getränkefachgroßhandels. Entstanden aus einer Initiative von über 500 Bierverlegern vertritt der Verband bis heute die Interessen des GFGH in vielerlei Hinsicht. Im Interview mit Geschäftsführer Dirk Reinsberg ab Seite 99 erfahren wir, inwieweit sich Verbandsstrukturen und Verbandsaufgaben über die Jahre verändert haben, welche neue Themen sich ergeben haben und welche Herausforderungen auf die Branche zukommen.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 3, 2024, S. 75