Unabhängigkeit in harten Zeiten
Die Herausforderungen und Krisen werden nicht weniger. Negative Nachrichten, wo man nur hinhört. Was Positives wäre jetzt recht! Immerhin gibt es als Reaktion auf so manche Zwänge Entwicklungen, die das Zeug dazu haben. Und so können wir Ihnen heute einige Beispiele zeigen, die Mut machen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei Unabhängigkeit – und das ist schließlich ein gutes Gefühl.
Aktiv werden – „Für Mehrweggebinde ist handeln gefragt!“ Das sagte Dirk Reinsberg vom Bundesverband GFGH anlässlich der Jahresveranstaltung „Getränke.Groß.Handeln.2023“ in Unterschleißheim. Vor allem die geplante neue Europäische Verpackungsverordnung setze der Branche zu und gehe an der Mehrwegpraxis in Deutschland vorbei. Er plädierte für die Optimierung des Mehrwegsystems für Getränke in Eigenregie, „bevor die Politik von oben reguliere“. Mehr zur Veranstaltung ab Seite 969.
CO2-Versorgung – Brauereien produzieren und verbrauchen CO2. Da wird Klimaneutralität zur besonderen Herausforderung, vor allem für den Mittelstand, wo sich die CO2-Rückgewinnung bisher nicht lohnte. In der Hachenburger Westerwald-Brauerei sollen nun durch eine mittelstandstaugliche CO2-Rückgewinnungsanlage einerseits ein Beitrag zum Klimaschutz erzielt, andererseits CO2-Unabhängigkeit gewährleistet werden. Ab Seite 982 stellen wir die Anlage vor.
Energieversorgung – Erneuerbare Energien sind auch so ein schwieriges Thema, mit dem sich Brauereien heutzutage beschäftigen müssen. Doch wie lassen sie sich dort sinnvoll einsetzen? Diese Frage beantwortet Mario Schäfer, Private Brauereien Bayern, ab Seite 985. Er zeigt zunächst Ansätze zur Reduzierung des Energiebedarfs auf, bevor er die Nutzungsmöglichkeiten von Photovoltaik, Windkraft oder Wasserstoff für Brauereien beleuchtet. Autor Werner Langbauer macht sich dagegen für Solarthermie stark. Mittels Parabolspiegel-Anlagen lassen sich auch in Deutschland ausreichend hohe Temperaturen erreichen, um die Energie für die Industrie nutzbar zu machen, wie er ab Seite 989 beschreibt.
Der Übermacht der Großen etwas entgegenzusetzen – das war seinerzeit die Motivation zur Gründung des Braurings. Gemeinsame politische Ziele und bessere Konditionen durch Bündelung der Mengen ließen die Einkaufsgemeinschaft über die Jahre wachsen. 2023 feiert sie ihr 50-jähriges Bestehen – für uns der Anlass, um mit Geschäftsführer Matthias Hajenski über den Brauring von damals, heute und morgen zu sprechen (Seite 993).
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 39-40, 2023, S. 967