Vorsprung durch Investition
Mit einem leichten Absatzplus und einem Rekordumsatz von fast 8,5 Mrd EUR ließen die deutschen Brauereien 2022 die Corona-Krisenjahre vorerst hinter sich. Das bringt der Branche vielleicht auch wieder Anstöße für mehr Investitionen, die dringend notwendig sind, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Wir haben zu diesem Thema in dieser Ausgabe der BRAUWELT einige Denkanstöße für Sie zusammengetragen.
Kostenexplosionen verhindern – Als Einstieg sei Ihnen der Beitrag von Yurda Burghardt ab Seite 498 ans Herz gelegt. Angesichts der Komplexität von Investitionen greifen viele Firmen auf die Hilfe eines Generalunternehmers zurück. Das verspricht eine reibungslosere Realisierung. Aber Vorsicht vor der Kostenfalle! Die sollten Sie schon bei der sorgfältigen Vorbereitung der Auftragsvergabe im Auge behalten.
Modulares Energiekonzept – Öfter stehen kleinere Investitionen an. Hier einmal die Anschaffung einer neuen Kälteanlage, dort ein neuer Heizkessel. Uwe Janssen präsentiert Ihnen ab Seite 482 das Energiekonzept eKon. In der Endausbaustufe kann damit der gesamte Brauereibetrieb ohne fossile Brennstoffe rein durch Einsatz regenerativer elektrischer Energie bewerkstelligt werden. Auf dem Weg dahin sind jedoch Zwischenstufen möglich. Das Konzept beruht auf einer ausgeklügelten Steuerung kaskadiert ausgelegter Energiespeichertanks. So kann die Brauerei auch bei Teilprojekten die Zukunftssicherheit der Investitionen sicherstellen.
Neue Dosenlinie – Für die Entscheider der tschechischen Staatsbrauerei Budweiser Budvar stand die Installation einer neuen Dosen-Abfülllinie weit oben auf der Prioritätenliste. Die Inbetriebnahme der Linie konnte im März 2022 planmäßig erfolgen. Peter Mörtl informiert Sie ab Seite 491 über den erfolgreichen Verlauf des Projekts. Dass Budweiser mit einer neuen Dosenlinie goldrichtig lag, zeigt übrigens der Blick von Nicolas Cayé auf die Gebindetrends im deutschen Biermarkt ab Seite 487. Klarer Gewinner der Entwicklung der letzten Jahre ist die Aluminiumdose.
Kundenbindung durch Crowdfunding – Irgendwoher muss das Geld für eine Investition ja kommen. Die junge Kreativbrauerei Frontaal aus den Niederlanden ging erfolgreich den Weg übers Crowdfunding. Die jüngste Kampagne 2021 brachte innerhalb von vier Monaten stolze 5 Mio EUR ein. Von diesem Geld baute das Team um Gründer Roel Buckens eine neue 60-hl-Brauerei mit Dosenlinie. Monika Wels bringt Ihnen ab Seite 494 das Projekt näher.
Viel Erfolg und ein glückliches Händchen bei Ihren Investitionsprojekten wünscht
Autoren
Christian Dekant
Quelle
BRAUWELT 20, 2023, S. 475