Voller Energie
Auch wenn die erste BRAUWELT-Ausgabe des Jahres schon seit langem ihren Schwerpunkt auf dem Energie-Sektor hat – „dank“ Klimawandel und Ukraine-Krieg war die Heftplanung selten so leicht wie in diesem Jahr. Hier einige Beispiele rund um das Thema Energieeinsparung, -beschaffung und -nutzung:
Beachtliches Potenzial – Zunächst schauen wir über die Brauereimauer hinaus auf die Mälzereien, denn auch sie sind aufgerufen, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten: Es geht um das „Einsparungspotenzial beim Mälzen durch Braugerste“ so der Titel des Beitrages von Karl Weigt, Augsburg. Durch den Einsatz neuer Braugerstensorten, die in der Mälzerei mit weniger Wasser auskommen, lassen sich ganz ohne Investitionen erhebliche ökologische und ökonomische Vorteile erzielen. Ab Seite 9 beschreibt Weigt die Ergebnisse von Versuchen und erläutert ihre Auswirkungen auf Umwelt und Geldbeutel.
Vorreiter in der Branche – Vor 15 Jahren hat die Weissbierbrauerei G. Schneider in Kelheim ihre Energieversorgung umgestellt: von Öl auf Hackschnitzel aus der Region. Die Umstellung auf Gas wäre viel einfacher gewesen, aber den Kelheimern war es wichtig, die Wertschöpfung in der Region zu belassen. Heute ist die Brauerei unabhängig von Öl- und Gaslieferungen, egal, ob aus Russland oder anderen Regionen. Ein Rückblick und Fazit … (S. 25).
Flexible Energiebeschaffung – Der Umbau der Energieversorgung wird zunehmend zu einer unternehmerischen Herausforderung, sagt unser Autor Sebastian Gohlke, Straelen, in seinem Beitrag „Über Preisexplosionen, Preisbremsen und (Un-)Planbarkeit“ (S. 19). Aber es gibt Handlungsoptionen: Am Beispiel des Strombezuges zeigt er verschiedene Beschaffungsmethoden mit ihren Vor- und Nachteilen auf und wie sie sich nutzen lassen, um aktiv auf die betrieblichen Energiekosten einwirken zu können.
Mit Energie hat auch unser Beitrag zur Analytik zu tun: Ronny Takacs, TU München-Weihenstephan, stellt ab Seite 13 die Möglichkeiten der Thermografie in der Brauwirtschaft vor. Der Trick: Statt einer punktuellen Temperaturmessung ist jetzt eine räumliche Auflösung möglich. Prozesse können so schneller kontrolliert und neue Steuerungskonzepte entwickelt werden.
Neuanfang – Seit Jahresbeginn ist Ralph Barnstein in neuer Mission unterwegs. Er wird den Ende Februar als DBMB-Geschäftsführer ausscheidenden Gregor Schneider in dieser Funktion beerben. Im Interview mit der BRAUWELT ab Seite 27 verrät Barnstein, wo er Schwerpunkte in seiner neuen Funktion setzen möchte.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 1-2, 2023, S. 3