Schön wär’s, wenn’s einfach wär!
Schön wäre es, wenn wir endlich einmal wieder aus dem ewigen Krisenmodus herauskämen. Doch so einfach ist es leider nicht. Die Versorgung mit Getränken ist zwar derzeit gesichert, wie die Verbände der deutschen Getränkewirtschaft in einer gemeinsamen Erklärung betonen. Hinsichtlich des Krieges in der Ukraine stehe aber zu befürchten, dass auch die Energieversorgung hierzulande unter Druck geraten könne. Der Bund müsse nun seiner zentralen Verantwortung nachkommen und die Energieversorger in der Notfallplanung unterstützen (S. 333).
Tröstlich in diesem Zusammenhang ist immerhin die große Solidarität und Hilfe für die Bevölkerung der Ukraine, die von Seiten der deutschen Getränkewirtschaft ausgeht. Zahlreiche Unternehmen haben sich frühzeitig mit Beginn des Krieges engagiert und mobilisierten Hilfe: Sach- und Geldspenden, Trinkwasser und Abfüllbehältnisse. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die humanitäre Situation in der Ukraine bald verbessert und wir uns wieder unbeschwert unseren sowieso schon nicht immer einfachen Tagesgeschäften widmen können.
Einfach nachhaltig – Dem Verbraucher gilt Bier als nachhaltiges Lebensmittel: Reinheitsgebot, regionale Rohstoffe, Mehrweggebinde. Doch die Produktion von Bier ist ein energieintensiver Prozess und der Weg zu mehr Nachhaltigkeit längst nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern betriebswirtschaftliche und juristische Notwendigkeit. Das machen die zuletzt krass ansteigenden Kosten für Energie deutlich. Doch wie setzt ein mittelständischer Betrieb das Thema systematisch und mit vertretbarem Aufwand um? Der Bayerische Brauerbund entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke einen onlinebasierten Nachhaltigkeitsmanager für einen integrierten Managementansatz (ab S. 346).
Allen Schwierigkeiten getrotzt – Auf eine 150-jährige Geschichte kann das Siebel Institute of Technology in Chicago zurückblicken. Bis heute hat sich das Institut zu einer der führenden Institutionen für die Ausbildung von Brauern entwickelt. Doch der Weg war für das Siebel Institute nicht immer einfach – so musste es die US-amerikanische Branchenkonsolidierung Ende des 20. Jahrhunderts, die Prohibition und finanzielle Schwierigkeiten bewältigen (ab S. 352).
In der Hoffnung, dass auch wir alle bevorstehenden Schwierigkeiten erfolgreich überwinden mögen ...
Autoren
Christian Dekant
Quelle
BRAUWELT 14-15, 2022, S. 331