Zwingend notwendig
Die Lage spitzt sich zu. Während für die Gastronomie Hilfsmaßnahmen entwickelt wurden, die zugegebenermaßen auch noch nicht überall angekommen sind, gehen die Brauereien bis auf wenige Ausnahmen komplett leer aus. Jetzt wendet sich die Brauwirtschaft in einem offenen Brief, den 300 Brauereien unterzeichnet haben, an Bund und Länder. Darin appelliert die Branche an die Politik, mit Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung betroffener Betriebe „gezielt, entschieden und schnell“ dem drohenden „Aus“ vieler entgegenzusteuern (S. 217). Den offenen Brief finden Sie auf www.brauwelt.com/de.
Not-Aus – Reichlich Bewegung gibt’s aktuell im Messeplan: Die Messe München hat Ende Februar die Entscheidung getroffen, die für Oktober 2021 geplante drinktec in den September 2022 zu verschieben. Der Schritt sei angesichts der hohen Internationalität der Messe wie auch der ungewissen Prognosen für den Interkontinentalverkehr zwingend notwendig und nicht weiter aufzuschieben gewesen, sagen die Verantwortlichen (S. 217). Welche Auswirkungen das auf die BrauBeviale 2022 hat, lässt sich aktuell noch nicht sagen (S. 218).
Nicht zwingend notwendig – Die Qualität der heutigen Malze ist so gut, dass viele Brauereien auf die Eiweißrast verzichten und höher einmaischen. Dass aber isotherme Maischversuche bei 72 °C, also unter Umgehung der Optimaltemperaturen für die Beta-Amylase, so gut funktionieren wie in BRAUWELT-Ausgabe Nr. 42, 2020, berichtet, hat Prof. Frank Endres, Universität Clausthal, und seine Co-Autoren selber überrascht. Daher folgen nun vergleichende Versuche von isothermem und Infusionsmaischverfahren an verschiedenen Malztypen, deren Ergebnisse Sie ab Seite 223 nachlesen können. Sie zeigen, dass Pilsner-, Pale Ale-, Wiener-, Münchner- und Weizenmalz problemlos diesem isothermen Maischverfahren unterzogen werden können.
Nicht zwingend, aber sinnvoll – Familienbetriebe kennen das nur zu gut: Selten gelingt die strikte Trennung zwischen Familie und Betrieb, und es gibt viele „Sprengstoff-Themen“, die den innerfamiliären Frieden gefährden. Familienverfassungen können helfen, solch schwierige Situationen zu lösen oder zumindest zu entschärfen. Wer eine Familienverfassung braucht (und wer nicht), wie sie entsteht und was sie für alle Familienmitglieder bedeutet, klärt Dr. Moritz Fehrer, Nürnberg, ab Seite 233.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 9-10, 2021, S. 215