Bier macht glücklich!
Wir Brauer haben es ja schon immer gewusst. Jetzt haben wir den wissenschaftlichen Beweis: Bier kann glücklich machen! Herausgefunden haben das Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Sie fanden heraus, dass die in Gerstenmalz und Bier vorkommende Substanz Hordenin (nicht Hordein) das Belohnungszentrum im Gehirn stimuliert, da Hordenin einen bestimmten Rezeptor in unserem Körper aktiviert. Aber, wie so oft bei der Forschung, die Untersuchungen gehen weiter … (S. 1239).
Eher nüchtern gestaltete sich der Blick auf die Hopfen- und Getreideernte beim diesjährigen Spalter Rohstofftag (S. 1237). Waren in den vergangenen Wochen die Mienen der Landwirte und Hopfenpflanzer noch zuversichtlich, weil die Trockenheit nicht so arg durchgeschlagen hatte, so ändert sich das angesichts der inneren Werte: „Durchschnittlich in der Menge, aber unterdurchschnittlich im Alphasäuregehalt“, bekannte Dr. Johann Pichlmaier, Wolnzach, in Spalt (S. 1237 sowie die aktuellen Alpha-Säurenwerte der Ernte 2017 auf S. 1242). Bei Braugerste deutet sich eine partienabhängig stark schwankende Qualität an, vor allem beim Eiweiß. Die Analysen laufen aber noch.
Apropos Forschung – Die Brauwissenschaft zeichnet sich durch ihre besondere Nähe zur Praxis aus. Auch dank eines Mittlers zwischen diesen Welten, der nun Jubiläum hat: die Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft e.V., 1957 gegründet, feiert 2017 ihr 60-jähriges Bestehen. Seit Mitte des Jahres ist Dr. Stefan Kreisz, Erding, – selbst ein „Kind der Wifö“ – Vorsitzender des Wifö-Beirates. Wir sprachen mit ihm über die Erfolge der Wifö, ihren Nutzen für die Branche und seine Pläne für ihre Zukunft (S. 1260).
Brautechnische Exzentrik – Zerbster Bitterbier, Kniesenack oder Garley? Nie gehört? Wir schaffen Abhilfe: Ein Nebeneffekt der „neuen Leidenschaft am Bier(brauen)“ ist die Wiederentdeckung und auch Wiederbelebung ausgestorbener Bierstile. „Auch wenn viele Impulse für diesen Trend wieder einmal aus den USA kommen, hat die deutsche Braugeschichte für die deutschen Kreativbrauer doch viel mehr zu bieten als diesen Re-Import“, meint Günther Thömmes, Brunn/Österreich, und beschreibt – nach dem Broyhan in BRAUWELT Nr. 27-28, 2017, S. 800 – ab Seite 1254 Bierstile, die auch heute sicher noch (oder wieder) viele Biertrinker erfreuen würden.
Den Wolf brauen – Ebenso begeisterte Bierbrauer sind die „drei Maischerührer“ der Familie Gobron im belgischen Gouvy. Sobald Vater Pierre das Bierbrauen begann, waren die Kapazitäten der Brauerei schnell zu klein. Jetzt wurde neu konzipiert und ausgebaut, und nun können die „Brauer aus Leidenschaft“ in der Brasserie Lupulus (zu deutsch: kleiner Wolf) verschiedene Biere mit neuster Technik produzieren. Ab Seite 1244 stellen wir Ihnen das Turnkey-Projekt für Sudhaus und Abfüllung im Detail vor, das Potenzial hat, noch mehr Menschen glücklich zu machen …
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 42, 2017, S. 1235