Ein weites Feld …
Einer der großen Fix-Termine für alle brauwissenschaftlich Interessierten ist der im zweijährigen Turnus stattfindende EBC-Kongress. 1947 wurde die EBC – zunächst als Round-Table-Projekt – in der Absicht gegründet, durch regelmäßigen Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Brauern auf dem europäischen Kontinent die Bierqualität nach dem Krieg zu verbessern. Das ist nun 70 Jahre her …
Wachsender Wissensdurst – Der Bedarf war offensichtlich groß. Über das „kontinentale Brauer-Zentrum“ am runden Tisch ist der EBC-Kongress schon kurze Zeit später hinausgewachsen. Und auch sonst hat die EBC Wandlungsfähigkeit und Beständigkeit in schwierigen Zeiten gezeigt. Das stellte John Brauer in seinem Überblick über 70 Jahre EBC während der Eröffnungsfeier vor den knapp 500 Teilnehmern des diesjährigen 36. Kongresses in Ljubljana eindrucksvoll unter Beweis. Einen kurzen Einblick gewähren wir schon mal ab Seite 689, bevor in einer der nachfolgenden BRAUWELT-Ausgaben die verschiedenen Themenschwerpunkte beleuchtet werden.
Weitreichende Änderungen – Ab Mai 2018 ist das derzeit gültige Datenschutzrecht Vergangenheit. Höchste Zeit, sich mit der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung und dem davon betroffenen Beschäftigungsdatenschutz intensiv zu befassen, sagt DBB-Justiziar Matthias Nadolski, Berlin. Ab Seite 698 erklärt er, was genau sich in den Betrieben und im Umgang mit personenbezogenen Daten der Beschäftigten ändern muss, will man den empfindlichen (und in der neuen Verordnung deutlich angehobenen) Bußgeldern entgehen.
Gelungener Doppelschlag – Auf der Suche nach der Ursache für Schwankungen in der Bierqualität bei Technikumsversuchen gelang es Alexander Nees, HSWT, Weihenstephan, gleich zwei Themen abzuarbeiten: Zum einen entwickelte er ein Kleingärverfahren im 0,5-Liter-Maßstab, das mit wenig Aufwand und in kurzer Zeit Aussagen über die Gärung erlaubt – und daher auch für den Einsatz in der Brauerei sehr interessant ist. Zum anderen konnte er mithilfe dieses Verfahrens die inhaltliche Frage klären: So ergaben seine Versuche, dass die Anbieter von Trockenhefe mit ihren Dosageempfehlungen auf Nummer sicher gehen, aber hier – wie so oft – weniger durchaus besser sein kann (S. 701).
Gelenkte Gebindevielfalt – Die Gebindevielfalt und die technische Umsetzung der speziellen Anforderungen an den Gebindetransport sind nach wie vor eine große Herausforderung für die abfüllenden Betriebe. Viele störungsanfällige Bereiche bieten „ein weites Feld für Optimierungsmöglichkeiten“, wie es Walter Oberpriller, Wotan, Beratzhausen, ausdrückt. In seinem Beitrag ab Seite 704 stellt er ein neues Baukastensystem mit Grund- und Zusatzmodulen für den Gebindetransport vor, das die Produktionsanlagen am Laufen hält, wie der Praxistest bewiesen hat.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 24, 2017, S. 687