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07.03.2017

Verbessern, vereinfachen und beim Namen nennen

Ich kann mich noch gut an damals erinnern: Als 2005 das Frankfurter Programm zum Berliner Programm mutierte, gab es reichlich Gesprächs­bedarf. Der Anspruch, die Versuche zur Eignung neuer Braugerstensorten zu optimieren und die Ergebnisse den Brauereien deutlich schneller zur Verfügung stellen zu können, sorgte für hitzige Diskussionen und bedurfte viel guten Willens bei allen Beteiligten. Aber die Herausforderung gelang: Das Berliner Programm war schneller, besser, praxisnäher und erwarb sich viel Lob.

Berliner Programm 3.0 – Seitdem gab es einige Anpassungen, die aber jetzt auch nicht mehr reichten. Man ist erneut in der Situation von 2005 und musste grundlegende Veränderungen vornehmen, damit die Prüfungen wieder aussagefähig sind, berichtete Prof. F. Rath, VLB Berlin, beim 14. Rohstoffseminar in Weihenstephan. Aber auch bei der Braugerstendüngung, der Mykotoxinanalytik oder bezüglich cytolytischer Merkmale von Braugetreide gab es neue Ansätze, die in Freising präsentiert wurden. Mehr dazu ab Seite 253.

Scaling up – Die Übertragbarkeit der Versuchsergebnisse war schon 2005 ein heiß diskutiertes Thema. Lassen sich Tests im Kleinmaßstab wirklich auf industrielles Produktionsniveau übertragen? M. Schnaitter, Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie in Weihenstephan, hat sich diese Frage im Zusammenhang mit der Kalthopfung gestellt und Versuche unterschiedlicher Größenordnungen durchgeführt. Sein Ergebnis ist vielversprechend: Wenn die Brauer im Großmaßstab die Hopfenmenge etwas anpassen, sind ihre Versuche im Kleinmaßstab durchaus aussagekräftig. Die Details finden Sie ab Seite 258.

Nomen est omen – Wohlklingende Hopfennamen finden sich zunehmend auf den Etiketten der Bierflaschen. Warum nicht auch bei Hefe? Dr. Mathias Hutzler und seine Kollegen vom Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität haben sich der namenlosen (oder vielmehr durchnummerierten) Hefen angenommen und sie aus der Taufe gehoben. Welcher Sinn hinter den klangvollen Namen steckt, verrät Dr. Hutzler in „TUM-Hefen – die Geburtsstunde von LeoBavaricus“ ab Seite 266.

Schnell und sicher – Wechseln wir in die Qualitätssicherung. Auch hier sind aussagekräftige, schnelle Methoden in der Routineanalytik gefragt. Im Labor der Warsteiner Brauerei verglichen Frank Homann und Andreas Kühle die bestehende PCR-basierte Analytik mit dem neuen MALDI-TOF-Verfahren für den Einsatz in der Brauerei-Praxis. Wer bringt die schnelleren, wer die genaueren Ergebnisse? Jedes System hat seine Vorteile, wie ab Seite 274 nachzulesen ist, und am Ende steht ein salomonisches Urteil.

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