Anstrengend, aber gut
Wir haben es wieder geschafft. Die BRAU Beviale 2007 liegt hinter uns. Trotz – fast schon traditionellem – Wintereinbruch zur Messe in Nürnberg und Lokomotivführer-Streik am Donnerstag und Freitag ist auch die diesjährige Messe erfolgreich verlaufen. „Die Brauer lassen uns nicht im Stich und bleiben ihrer Messe treu“, freute sich Petra Trommer, NürnbergMesse, über die guten Besuchszahlen am so mit Hindernissen behafteten Donnerstag. Auch wenn die Anfahrt anstrengend war, die Besucherzahlen blieben nur leicht hinter denen der Vorjahre zurück. Die BRAU Beviale ist eben ein Muss für alle.
Als anstrengend für alle Beteiligten bezeichnete Gerhard Ilgenfritz, Präsident des Verbandes Private Brauereien in Bayern, das Getränkejahr 2007 bei der Eröffnung der BRAU Beviale. Ein ständiges Auf und Ab, das schnelle Wechseln der Trends, ihre Heterogenität – all dies mache die richtige Entscheidung für die Unternehmer nicht einfach, sie bieten aber andererseits ungeheure Chancen, gerade für den Mittelständler, so Ilgenfritz (S. 1401). Einen ersten Überblick über die Neuheiten auf der Messe gibt der Beitrag „Sudhaustechnik auf der BRAU Beviale 2007“ von Dr. Markus Fohr, Lahnstein (S. 1422).
Eine Zeit mit vielen Ungewissheiten hat auch Doemens hinter sich. Bei der letzten Mitgliederversammlung am 19. November 2007 wurde nun ein komplett neues Präsidium gewählt, nachdem das bisherige geschlossen zurückgetreten war. Für den neuen Präsidenten Georg Schneider, Kelheim, ist Doemens als Ausbildungsstätte für den mittelständischen Nachwuchs unentbehrlich. Es bleibt zu hoffen, dass Doemens nun in ruhigeres Fahrwasser gelangt und sich wieder seinen eigentlichen Aufgaben widmen kann (S. 1402).
Ruhigere Gewässer wären dem Deutschen Brauer-Bund ebenfalls zu wünschen! Nach einer seit Jahren andauernden Strukturdebatte, die wohl nicht zur Zufriedenheit aller verläuft, kündigte die Radeberger Gruppe diese Woche den Austritt aller ihrer Brauereien aus den zum DBB gehörenden Landesgruppen an (S. 1403).
In unserem Schwerpunkt Management betrachten Dr. Armin Wendelstein und Dr. Jörg Wochner, Landestreuhand Weihenstephan, das Unternehmenssteuer-Reformgesetz 2008. Ihr Beitrag „Personengesellschaften versus Kapitalgesellschaften“ behandelt die Frage, ob bzw. inwieweit es dem Gesetzgeber gelungen ist, die Steuerbelastung der unterschiedlichen Rechtsformen einander anzugleichen und damit zu vermeiden, dass der Aspekt Steuerbelastung als Entscheidungskriterium für die Wahl der Rechtsform herangezogen wird (S. 1410).
Die Rohstofffrage ist ein weiterer anstrengender Themenbereich dieses Jahres. Dr. Markus Herz, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, beschreibt „Ertrag und Qualität der bayerischen Sommerbraugerste 2007“ (S. 1414). Auch sie kann mit „Ein Auf und Ab“ gut umschrieben werden. Stark schwankende Erträge und Qualität in Abhängigkeit davon, wo es der Wettergott gut mit den Landwirten gemeint hat, kennzeichnen die Ernte 2007. Welches Angebot an Braugerste und Braumalz die Brauer zukünftig erwartet, wird außerdem von dem nach wie vor ungebrochenen Trend zu anderen Feldfrüchten beeinflusst.
Es zeichnet sich ein spannendes Jahr 2008 ab!
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 48-49, 2007, S. 1399