Verantwortung als Schlüsselthema
Vertrauen ist ein zentraler Faktor für den zukünftigen Erfolg von Unternehmen. Da waren sich die Teilnehmer der DLG-Lebensmitteltage in Bad Soden einig. Was die Banken gerade lernen müssen, gilt genauso für die Lebensmittelbranche. Der DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer betonte in seiner Begrüßungsrede die zunehmende „Verantwortung der Lebensmittel produzierenden Branche als eines der Schlüsselthemen gesellschaftlichen Zusammenlebens unseres 21. Jahrhunderts.“ Angesichts des tiefgreifenden Wertewandels dürfe die Langfristwirkung unseres Handels nicht ausgeblendet werden, so der DLG-Präsident. Unterstützung bekam Bartmer vom Vorsitzenden der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungswirtschaft (BVE) Jürgen Abraham, der betonte, dass gerade die Lebensmittelbranche mit ihren sensiblen Produkten für die tägliche Ernährung gefordert sei, zumal der Verbraucher im Hinblick auf die Natürlichkeit der Lebensmittel heute drängende Fragen nach Herkunft, Genuss-/Gesundheitswert und Nachhaltigkeit stelle (S. 41).
Bürde oder Chance für die Brauwirtschaft? Wir sollten dies als Chance nutzen. Aber es gibt noch so manches zu tun – Beispiel Fassbier: Ab Seite 57 gehen wir der Frage nach, „Wie man Fassbier populärer machen kann“. Um das nicht ganz neue Problem der Bierqualität im Offenausschank zu diskutieren, trafen sich Ende Oktober Fassbier-Experten in Wien zum 1. Internationalen Draftbeer-Kongress. Die Fakten sind ernüchternd: Eine Umfrage in englischen Pubs ergab, dass sich 75 Prozent der mit der Bierqualität unzufriedenen Kunden nicht beim Wirt beschweren, 85 Prozent dagegen mit ihren Freunden über die negativen Erfahrungen sprechen! Bei dem Kongress wurden verschiedene Lösungsansätze für ein „perfektes Bier im Glas“ diskutiert, die sowohl den Gastwirt als auch den Kunden einbeziehen (S. 57).
Für das perfekte Bier benötigt man die entsprechende Ausstattung. Unser Beitrag „Kostenoptimierung in der Kegabfüllung“ (S. 51) beschäftigt sich mit der Frage, wann ein Keg-Check notwendig ist. Eine Firmen-Studie zeigt eindringlich, dass durch einen überalterten Kegpool oder mangelnde Überprüfung der Kegs erheblicher wirtschaftlicher Schaden entsteht. Durch zeitnahe Instandhaltung lässt sich hier nicht nur Ärger, sondern auch Geld sparen. Auch bei der Abfüllung von Flaschen tut sich einiges. Unter dem Titel „Gemeinsamkeit macht stark“ finden Sie ab S. 47 einen Bericht über die neue Abfülllinie bei der Brauerei Tuzla in Bosnien und Herzegowina. Die Brauerei verzeichnete in den letzten Jahren hohe Absatzsteigerungen und investierte in eine neue Glas-Linie. Dabei profitierte sie von der guten Zusammenarbeit mit der Brauerei in Sarajevo. Für die Generaldirektorin Gorana Dautovic eignet sich die Investition auch, um dem Konsumenten gegenüber zu kommunizieren, dass es sich bei ihren Produkten ausschließlich um Markenprodukte mit hoher Qualität handelt.
Apropos kommunizieren – Besuchen Sie uns doch einmal in unserem Forum auf www.brauwelt.de. Auch da es geht gerade um ein Schlüsselthema unserer Zeit …
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 3, 2009, S. 39