Die Zielgruppe nicht vernachlässigen!
Als erstes Highlight des Jahres bezeichnete Dr. Stefan Lustig, Präsident der EBC, das Technologische Seminar in Freising. Das Seminar gab Mitte Februar den gewohnt umfassenden Überblick über aktuelle Forschungsarbeiten der TUM-Weihenstephan und ist eine hervorragenden Plattform für den Wissensaustausch zwischen Freisinger Forschern und den anwesenden Brauern aus der Praxis (S. 328). Am Tag zuvor hatte das Rohstoffseminar stattgefunden, bei dem sich die Experten über Neues von der Rohstofffront austauschten. Ein wichtiges Thema: die Umstellungen bei der Braugerstenevaluierung, die vor dem Hintergrund größerer Praxisnähe erfolgten (S. 301).
Ostmarken in Gefahr – Seit 2010 beleuchtet die West-Ost-Markenstudie einmal jährlich den Bekanntheitsgrad von Marken aus unterschiedlichen Produktbereichen. In der aktuellen Studie stellte sich heraus, dass vor allem die Hersteller von Ostprodukten oftmals noch nicht angemessen auf die Überalterung ihrer Zielgruppe reagiert haben. Erstmals wurde 2012 auch die tatsächliche Verwendung von Produkten abgefragt, zum Beispiel bei Bier… (S. 303).
Positiver Impuls – Bei schwindendem Bierdurst der Deutschen scheinen immerhin alkoholfreies Weißbier und Fassbrause aus der Kategorie alkoholfreies Bier den Geschmack des Verbrauchers zu treffen. Sie entwickeln sich positiv, wie die aktuellen Marktdaten von Dr. K. Kelch und Ch. Hohmann, Braunfels/Düren, zeigen. Nachdem verbandsseitig seit Jahren keine Zahlen über alkoholfreies Bier und Malzbier mehr erhoben werden, werden die exklusiv für die BRAUWELT – und damit für Sie – erhobenen Marktdaten immer wertvoller (ab S. 308).
Verbrauchererwartung I – Die Kenntnis über das Alterungs-verhalten des eigenen Produktes trägt erheblich zur Kundenzufriedenheit bei. Aber wie die Geschmacksstabilität messen? In Teil 2 des Beitrages von D. Cotterchio, Forschungszentrum Weihenstephan, werden praktisch ausgearbeitete und bereits veröffentlichte Methoden aus den Bereichen Sensorik, Analytik und Schnellnachweis zusammengestellt, die mit einfachen Mitteln und geringem apparativem Aufwand eine Vorhersage der Geschmacksstabilität ermöglichen (S. 310).
Verbrauchererwartung II – Wer sein Bier statt daheim lieber an der Theke genießt, darf frisch Gezapftes aus einer sauberen Bierleitung erwarten – theoretisch. Dass dies wegen überalterter Anlagen, buntem Materialmix, schlechter Konzeption und mangelnder Pflege nicht immer der Fall ist, weiß B. Grote, Fachverband Getränkeschankanlagen, Abensberg. Für ihn Grund genug, eine ältere Schankanlage einmal unter die Lupe zu nehmen. Was er vorfand und was man ändern kann, erfahren Sie ab Seite 315.
(R)aus die Maus – Nicht nur in Schankanlagen können wenig appetitliche Zustände entstehen. Vor dem Hintergrund „nicht gelöster Schädlingsprobleme“ in Bäckereien beschäftigt sich Dr. G. Beckmann, Institut Romeis, Oberthulba, mit dem Potenzial von Brauereien, zeigt die Ergebnisse der „bayerischen Spezialeinheit Lebensmittel“ und gibt Ratschläge zur Vorsorge (S. 318).
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 11, 2013, S. 299