Frischer Schwung auf guter Basis
Über einen Mangel an Hopfen, zumindest aus Sicht der produzierten alpha-Säuremenge konnte sich die Weltbrauwirtschaft in den zurückliegenden Jahren nicht beklagen. Doch was ist schon eine Speise mit reichlich Salz ohne wohlriechende und -schmeckende Gewürzaromen. Da geht es ehrbaren Brauernasen nicht anders, wenn es um Produktdifferenzierung geht, die in Form stetig neuer Hopfensorten wohlriechende Früchte trägt.
Feldforschung – Knapp 100 Teilnehmer, unter ihnen auch Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Verbandswesen hatten sich Mitte August zum Niederlauterbacher Hopfentag auf den Weg gemacht, um sich einen Eindruck von der Situation in der Hallertau nach einem von meteorologischen Extremen begleiteten Erntejahr zu verschaffen. Wie ihr Fazit ausfiel, lesen Sie ab Seite 1074.
Mehr oder Weniger – Durch die Wiederentdeckung des Hopfenstopfens wurde bereits in einigen Brauereien die durch Kennzahlerhebungen abgestumpfte Braumeisterseele zu neuer Experimentierfreude angeregt. Was bislang fehlte, waren belastbare Erkenntnisse zu den Transferraten der Hopfeninhaltsstoffe und zur Bieralterung.
Bei der Suche nach der richtigen Dosis können Sie die Forschungserkenntnisse im Artikel von Dr. Adrian Forster
(S. 1094) oder aus dem Vortrag von Prof. Martin Krottentaler beim Niederlauterbacher Hopfentag (S. 1074) unterstützen. Gelungene Resultate zum Thema Hopfenstopfen konnten die 102 Experten beim European Beer Star verkosten, der gleich mit zwei Rekorden glänzte (S. 1076).
Ausbaufähig – Treber verfüttern oder doch lieber verbrennen? Welcher Mehrwert sich aus dem häufig eher als Ballast empfundenen Reststoff generieren lässt, ist entweder eine betriebswirtschaftliche oder eine moralische Frage. Doch apropos Ballast: Wie wäre es mit einer ballaststoffreichen Ernährung auf Treberbasis? – Das könnte vielleicht sogar der Gesetzgeber als förderungswürdig einstufen. Mehr über das ambitionierte Vorhaben und die Technologie dahinter lesen Sie ab Seite 1088.
Passend zum Stichwort Gesetzgeber: Sind Sie noch unentschlossen beim Thema Bundestagswahl? Die Privaten Brauereien liefern eine branchenspezifische Entscheidungshilfe zu ausbaufähigen Absichtserklärungen der Parteien, die neuen Schwung in festgefahrene Debatten bringen könnten (S. 1077).
Autoren
Alexander Hofmann
Quelle
BRAUWELT 36, 2013, S. 1071