Vieles anders, und das erfolgreich
Manchmal sind es die angeblichen Nachteile, die sich später als Vorteil herausstellen. Sehr oft sind es die ungewöhnlichen Lösungen, die technische Weiterentwicklungen anstoßen. Sicher werden wir viele davon auf der BrauBeviale in Nürnberg zu sehen bekommen.
Ist der Weg richtig, nur weil ihn jeder geht, fragte Klaus Wasmuht beim 2. Bunten Technologischen Herbstsymposium im Brauhaus Faust, Miltenberg. Dieser Denkansatz ist die Basis für viele Entwicklungen bei Ziemann Holvrieka. Einiges wurde im Brauhaus Miltenberg bereits umgesetzt, wie Johannes Faust bei dem Symposium in seinem Beitrag „Vieles anders, und das erfolgreich“ zeigte (S. 1386). Diese Entwicklungen sind Teil eines großen Projektes mit dem Namen „Die Brauerei des 21. Jahrhunderts“, bei dem es sich im Endeffekt um zwei Dinge dreht: „Bier und Energie“, wie Tobias Becher, Ziemann Holvrieka, resümierte.
Mit Geduld zum Ziel – Auch wenn die Amortisationszeit nicht für jedes Unternehmen akzeptabel sei: „Wir wissen, dass andere Betriebe andere Ansätze verfolgen. Wir sind mit unseren Maßnahmen jedoch sehr zufrieden“, stellte Rudi Gläser bei der 51. Mälzereitechnischen Arbeitstagung der Doemens Academy in Planegg in seinem Beitrag zur energetischen Sanierung von Mälzereien fest (S. 1381). Ein weiteres Highlight war der Beitrag von Thomas Voigt zum Thema Schädlingsbekämpfung. Hier müsse allerdings vieles anders werden, um erfolgreich zu sein, war seine Erkenntnis.
Überraschend gut – „Anders, und doch erfolgreich“, könnte man die diesjährige Sommergersten-Ernte kommentieren. Die ersten Ergebnisse der Frühvermälzungsuntersuchungen wurden bereits auf den Rohstofftagungen der letzten Wochen von Dr. Martina Gastl, TUM-Weihenstephan, vorgestellt. Ab Seite 1394 folgt nun der detaillierte Bericht zur Qualität einer Sommergerste-Ernte, die für die extremen Witterungsverhältnisse des Sommers 2015 wirklich überraschend gut war.
Sudhaus-Upgrade, mal anders – 50 Prozent Leistungssteigerung bei minimalem Kostenaufwand. Da muss man sich schon etwas einfallen lassen. In der russischen Brauerei Cesky Lev sollte die Sudhausleistung gesteigert werden, was nach einigen Umbauten und unter Abwandlung des bekannten Wissens für klassische Läuterbottiche auch geglückt ist (S. 1399).
Die Suche nach der „wahren“ Messung – Die Messung der Oberflächen-spannung ist keineswegs trivial. Bereits in der letzten Ausgabe beleuchteten Dr. H. Evers und seine Co-Autoren die Frage, was hier wirklich gemessen wird, so vielfältig sind die Störgrößen. Im zweiten Teil des Beitrages wird deutlich, dass auch der Messzeitpunkt erheblichen Einfluss auf die gewonnenen Daten hat. Die Autoren empfehlen dringend eine Vereinheitlichung der Methode, da hier viele anders, aber leider wenig erfolgreich messen … (S. 1407).
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 46-47, 2015, S. 1379