Raum für sperrige Themen
Die Tage vor der BrauBeviale sind immer arbeitsreich – nicht nur der Messe, sondern auch der zahlreichen, höchst informativen Seminarveranstaltungen wegen, die im Herbst den Terminkalender füllen. Aber es bleibt auch Raum für eher sperrige Themen, wie mein Kollege Christoph Habel nach der VLB-Tagung in Berlin berichtete: IT-Themen, der Schwerpunkt „Personalfragen im Logistikbereich“ oder auch das Thema Glyphosat sind Bereiche, die dem Brauer nicht so leicht von der Hand gehen, aber wichtig sind und deshalb in Berlin diskutiert wurden (S. 1346).
Endlich beim Namen genannt – Gleiches bei den Weihenstephaner Praxistagen in Ingolstadt: Natürlich stand in diesem Jahr und an diesem Ort das Reinheitsgebot im Mittelpunkt. Und mit ihm die Frage, was technologisch möglich ist, ohne es – was vielleicht manchmal einfacher wäre – zu missachten. Zudem wurden die neuesten Projekte am Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität vorgestellt, wie etwa die neuen Hefe-Namen. Auch wenn die heutigen Brauer mit „TUM 34/70“ oder „TUM 68“ groß geworden sind – Frisinga und LeoBavaricus klingen doch einfach schöner … (S. 1345).
Fläche, ein knappes Gut – Norddeutschland ist weitläufig und flach! Wirklich? Da es in Flensburg eher eng und wellig ist, wurde bei der Flensburger Brauerei die Erneuerung des Trockenteils in der Abfüllung auch räumlich eine echte Herausforderung. Wie die Flensburger das Problem mit Hilfe der BMS Maschinenfabrik gelöst haben, beschreibt deren Vertriebsleiter Hagen Bremer ab S. 1352.
„Prädiktiv zustandsorientiert“ – Alles klar? Kleiner Tipp: Das ist der Weg zur optimalen Instandhaltung, wie ihn uns Dr. Andreas Lindner, KHS, ab Seite 1356 beschreibt. Und der führt über die sinnvolle Auswertung der riesigen Datenmengen, die wir heutzutage sammeln können. Erarbeitet wurde das neue Konzept zusammen mit der niederländischen Bavaria N.V. An zwei Beispielen zeigt Dr. Lindner, wie es funktioniert.
Besser interpretieren – Apropos Datenpool: Die vielen Daten aus dem Kongressmaischverfahren lassen sich nicht direkt mit dem neuen isothermen 65 °C-Maischverfahren vergleichen. Schade um die wertvollen Zahlen, sagte sich Dr. Martina Gastl, TUM-Weihenstephan, und suchte nach einem Brückenschlag zwischen den Verfahren. Das ist jetzt weitgehend gelungen, wenngleich noch einiges zu tun ist … (S. 1360).
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 45-46, 2016, S. 1343