Das geht ja gut los…
„Deutsche Brauer blicken auf erfolgreiches Jahr zurück“, meldete der Deutsche Brauer-Bund vergangene Woche. Der deutsche Biermarkt zeige sich im dritten Jahr in Folge erfreulich stabil. Besonders die Nachfrage nach deutschen Bieren in Übersee und Europa habe 2016 für wichtige Impulse gesorgt. Das Heil der Brauer liegt also im Export? Wirklich?
Meinungsänderung – Noch bis vor wenigen Jahren hat sich auch Horst Dornbusch immer sehr optimistisch über die Aussichten des deutschen Bierexports, im Besonderen in den US-Markt, geäußert. Im Rahmen des Export Forums German Beer, das im Vorfeld der letztjährigen BrauBeviale in Nürnberg abgehalten wurde, verkündete Dornbusch eher Gegenteiliges. Was ihn zu seiner Meinungsänderung bewogen hat, erklärt er uns im Interview ab Seite 106.
Euphoriebremse – Also doch eher schlechte Aussichten für das noch so junge Jahr 2017? Gerade mit Blick auf den Weltbiermarkt der vergangenen Jahre, siehe Seite 98, muss die Euphorie ja etwas verhaltener ausfallen. Denn mit Ausnahme von Deutschlands stabilen Ergebnissen verzeichnen bedeutende Bierländer wie China, USA, Brasilien und Russland Rückgänge beim Bierausstoß. Auch der umjubelte Craft Bier-Markt erlebt die ersten deutlichen Dämpfer. Hier muss sich nun bald zeigen, ob dem Verbraucher die Unabhängigkeit der jeweiligen Brauerei wirklich etwas bedeutet, findet auch Biermarktexpertin Ina Verstl.
Kreativitätsschub – Nichtsdestotrotz scheint der Mut zur Kreativität, der auch durch den Craft Bier-Boom zurück in die Branche getragen wurde, weiter ungebremst. Ein gutes Beispiel liefert hier auch die aktuell vierte Runde des Innovationswettbewerbs für Getränke und Lebensmittel (IGL) der TU München. Wir blicken in der vorliegenden Ausgabe hinter die Kulissen des IGL: Die Final-Teams haben im Rahmen eines Workshops mit PR-Spezialistin Sandra Ganzenmüller, Kommunikation Pur, München, Marketingstrategien konkretisiert und Kurzpräsentationen für ihre jeweilige Produktidee erarbeitet. Die Ergebnisse sind ab Seite 103 nachzulesen.
Erfindergeist – Nicht nur die Produkte an sich, auch Gebinde und Ausschankmöglichkeiten wecken die Kreativität und den Erfindergeist von Studenten. So gesehen beim diesjährigen 28. Expertentreffen (oder eher „Erfindertreffen“) Getränkeschankanlagen in Freising. Dort haben unter anderem Simon Nüesch und Dominique Felsch gezeigt, dass man Weißbier durchaus auch aus der Flasche trinken kann. Die von den beiden erdachte PET Flasche, die im Handumdrehen die Form eines Weißbierglases annimmt, hat auf jeden Fall schon das Interesse von Anlagenbauern und anderen Gebindeherstellern geweckt. Die Zusammenfassung zur gesamten Veranstaltung finden Sie ab Seite 89.
Das Jahr 2017 geht also tatsächlich ganz gut los…
Autoren
Christoph Habel
Quelle
BRAUWELT 4-5, 2017, S. 87