Stabübergabe an Berufsschule für Brau- und Getränketechnik

Österreichisches Getränke Institut | Das ÖGI hat sich seit seiner Gründung 1887 der Ausbildung von Brauern und Mälzern gewidmet. Heute schließen jährlich etwa 20 bis 30 Lehrlinge ab und tragen seit 2005 die Berufsbezeichnung Brau- und GetränketechnikerIn.

Der gemeinnützige Verein betreibt die einzige Berufsschule dieser Art in Österreich. Die Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht finanziert sich aus Schulgebühren.

Nach fast 19 Jahren am ÖGI, davon zwölf Jahre als Direktor, geht Dr. Hans-Joachim Schmidt in den Ruhestand. Nach dem Abschluss seines Studiums der Brau- und Getränketechnologie als Dipl.-Ing. an der TU Berlin ging er für vier Jahre als Leiter des Zentrallabors zur Wicküler-Küpper-Brauerei in Wuppertal. Anschließend war er 17 Jahre lang am Doemens-Technikum in Gräfelfing als Lehrer, Laborleiter, Betriebsberater im In- und Ausland, Gutachter, Seminarleiter, Leiter der Hefestammsammlung etc. tätig.

Während seiner Zeit bei Doemens promovierte er über forcierte Methoden zur Hefeherführung. Aufgrund seiner Auslandskontakte wechselte er zur damaligen Cervejaria Brahma in Brasilien, aus der die AmBev und später die AB-InBev hervorging. Nach sechs Jahren zog es ihn wieder nach Europa zum ÖGI, damals in Wien. Dort widmete er sich dem Unterricht der Technologie, der Betriebsberatung sowie der Laborleitung und Begutachtung. Nach der Einstellung der letzteren Tätigkeiten eröffnete er zusätzlich zur Schulleitung seine eigene Beraterfirma und stand damit den bisherigen Kunden zur Verfügung. Während seiner Zeit als Direktor organisierte er zwei Übersiedlungen des Instituts bis an den heutigen Standort.

Seine Nachfolge als Direktor tritt Dipl.-Braumeister Bernd Kistler an, der schon fast sechs Jahre am ÖGI unterrichtet. Nach seiner Berufsausbildung zum Brauer und Mälzer in der Schlossbrauerei Kaltenberg arbeitete er drei Jahre bei der Augustiner Bräu München. Anschließend schloss er sein Studium an der TU Berlin als Diplom-Braumeister ab. Danach arbeitete er als Programmierer und Inbetriebnahme-Ingenieur für Brauereianlagen und betreute Projekte in Angola, China, Russland, Spanien, Tansania und in der Ukraine. In Österreich begann er seine Abenteuer mit Kleinbrauereien und Destillerien – in Gols, Innsbruck und Wien mit Anlagenplanung und Errichtung bis hin zu Produktherstellung und Qualitätssicherung. Zusätzlich nahm er die Stelle des Lehrers für Rohstoffkunde und Fachpraktikum am ÖGI an. Bald verlagerte er seinen Arbeitsschwerpunkt vollständig auf die Nachwuchsförderung. Ab 2020 absolvierte er berufsbegleitend das Lehramtsstudium sowie die Zusatzausbildung Schulen professionell führen. Seit September 2021 widmet er sich vollkommen den pädagogischen und verwaltungstechnischen Tätigkeiten und unterrichtet nun die Technologie und Verfahrenstechnik. Hiermit ist die Schulleitungsübergabe bestens vorbereitet.