Peter Barth prägte die deutsche und internationale Hopfenwirtschaft über Jahrzehnte
05.05.2020

Peter Barth verstorben

Nachruf | Peter Johannes Richard Barth, langjähriger Gesellschafter und Geschäftsführer von Joh. Barth & Sohn, ist am 18. April 2020 im Alter von 84 Jahren gestorben. Die BarthHaas GmbH & Co. KG, Nürnberg, trauert um einen weitblickenden und kreativen Unternehmer, ohne den das Unternehmen sicherlich nicht die heutige Position auf dem Weltmarkt erreicht hätte.

„Peter Barth war ein unendlich fairer Mensch. Hinter seiner manchmal etwas unnahbar wirkenden Schale verbarg sich ein zwar strenger, aber auch ein sensibler Vorgesetzter. Er hatte ein außerordentliches Gespür für Menschen. Er brachte ihnen Vertrauen und Verständnis entgegen, gab ihnen Freiheiten und gewann so Hochachtung und Loyalität seiner Mitarbeiter. Zu seinem Führungskreis hatte er auch nach seinem Ausscheiden eine enge Bindung.“ So charakterisiert ihn seine Tochter Regine Barth.

Stephan Barth, geschäftsführender Gesellschafter von BarthHaas, ergänzt: „Dank der unglaublichen Vorarbeiten von Peter und meinem Vater Heinrich Joh. Barth konnten wir unsere heutige Position auf dem Weltmarkt erringen. Der Tod dieser beiden Vorkämpfer in kurzem Abstand ist für uns eine Zäsur und eine Verpflichtung, in ihrem Sinne das Unternehmen weiterzuführen.“

Am 22. Februar 1936 in Nürnberg geboren, begann Peter Barth nach der Schulausbildung 1955, eine Lehre bei Joh. Barth & Sohn, um das Hopfengeschäft von der Pike auf zu lernen. Peter Barth war ein international denkender Mensch. Schon früh orientierte er sich nach Skandinavien, absolvierte Praktika in Schweden, Finnland und Dänemark. Anfang der 1960er-Jahre kamen als weitere Stationen Frankreich und die USA dazu.

1961 wurde Peter Barth Gesellschafter von Joh. Barth & Sohn. Als Heinrich Barth nach dem Kauf des Unternehmens John I. Haas in die USA ging, übernahm Peter Barth 1977 die Geschäftsführung von Joh. Barth & Sohn in Nürnberg und der Werke in Wolnzach und St. Johann. Zwischen 1998 und 2001 war er Vorsitzender des deutschen Hopfenwirtschaftsverbandes, nachdem er lange Jahre im Vorstand dieses Verbandes mitgearbeitet hatte. Im Jahre 2000 wurde seine Tochter Regine als erste Frau in der Geschichte des Unternehmens Geschäftsführerin der Werke und Gesellschafterin. 2001 trat Peter Barth in den Ruhestand.

Niemand konnte Peter Barth etwas rund um den Hopfen vormachen. Er wusste nahezu alles über Inhaltstoffe, Agronomie, Vermarktungsformen und -möglichkeiten sowie Verarbeitung. Aufgrund seiner hervorragenden Marktkenntnis ging er auch oft Risiken ein. Dabei half ihm sein ausgeprägtes Gespür für die Bedürfnisse der Brauereien und die Anliegen der Pflanzer.

Peter Barth war praktisch und geradlinig, suchte immer nach dem Neuen und Besseren, im Interesse des Unternehmens, aber immer auch im Interesse der Branche. So führte er die ersten Alpha-Verträge ein und schuf die Möglichkeiten für die Rechteckverpackungen in der deutschen Hopfenwirtschaft.

Aber auch im Unternehmen kämpfte Peter Barth für Veränderungen: Dank seines Interesses an der damals noch neuen Informationstechnologie gehörte Joh. Barth & Sohn zu den ersten Unternehmen, die sich Anfang der 80er-Jahre die Chancen dieser neuen Technologie zunutze machten.

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