Hopfen, Malz und Co. richtig einsetzen
Zum vierten Mal findet nun der Innovationswettbewerb für Getränke und Lebensmittel (IGL) der Studienfakultät für Brau- und Lebensmitteltechnologie der TU München statt. Um die Teilnehmer auf die Herausforderungen und Arbeitsschritte, die während einer Produktneuentwicklung auftreten können, vorzubereiten, finden verschiedene Workshops und Seminare statt.
Eines dieser Seminare ist das Rohstoffseminar, in welchem die Teilnehmer mit den Vertretern der verschiedenen Industriepartner abstimmen können, welche Rohstoffe und Produkte am besten für ihre Idee und deren Verwirklichung in Frage kommen. Gerade bei der Wahl der Rohstoffe ist es essentiell, genau über diese und deren Effekte auf das Endprodukt Bescheid zu wissen. Des Weiteren müssen sich die einzelnen Komponenten untereinander gut verarbeiten lassen, weswegen es unerlässlich ist, sich im Voraus ausgiebig über diese zu informieren und deren Eigenschaften, sensorisch sowie technisch, zu kennen.
Coaching
Neben der organisatorischen Leitung des Seminars und der allgemeinen Beratung durch das IGL-Team der Studienfakultät, waren außerdem die Projekt-Partner mit ihren Coaches und Experten anwesend. In Sachen Malz und Malzerzeugnisse wurde die Malzfabrik Weyermann aus Bamberg durch Karl-Ludwig Rieck vertreten. Seit nun vier Jahren ist Rieck der Industrieexperte wenn es rund ums Malz geht.
Das Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität (BLQ), unter der Leitung von Prof. Fritz Jacob, kümmerte sich um die Beratung bezüglich der zu verwendenden Hefen. Dominique Stretz vertrat das BLQ und unterstützte die Teams auch mit dem Zugang zur 50-l-Brauanlage am Forschungszentrum. Vor dem Seminar stimmte Dario Cotterchio die rechtlichen Aspekte jeder Produktidee mit den Teams ab.
Reicher Erfahrungsschatz
Bei der Auswahl des richtigen Hopfens bzw. der richtigen Hopfenprodukte, stand den Bewerberteams Dr. Christina Schönberger mit Rat und Tat zur Seite. Als Teil der Hops Academy der Barth-Haas Group, Nürnberg, und des Technical Sales Support Teams war ihr umfangreicher Erfahrungsschatz von großer Bedeutung für die Fragen der Studierenden. Sehr beliebt waren auch die Hopfenöle und Downstreamprodukte für die Kategorie der alkoholfreien Getränke. Bei alkoholfreien Getränken und Biermischgetränken ist die Döhler Group, Darmstadt, der Hauptansprechpartner. Florian Schropp und Michael Brunner waren in der Beratung bemüht, aus dem umfangreichen Portfolio, welches dem IGL zur Verfügung gestellt wird, die passenden Grundstoffe und Aromen mit den Teams herauszuarbeiten.
So konnten alle Teams von Tisch zu Tisch gehen und mit den Coaches ihre Ideen bezüglich des Rohstoffeinsatzes, der Technologie und der Geschmackserwartung besprechen. Am Ende der Beratungsrunde mussten alle Teams bei der Organisationsleitung ihren Laufzettel mit der Rohstoffbestellung abgeben.
Ebenso wurde mit den Teams der Zugang zur technischen Betreuung geregelt. Neu im ILG-IV ist ein Budget-System, welches den Zugang zu Rohstoffen, Anlagen und Analytik ermöglicht. Um möglichst realistisch industrielle Produktentwicklung zu simulieren, haben die Studierenden ein Maximum an 30 Punkten (15 für Rohstoffe und 15 für technische Unterstützung), um ihre Idee zu verwirklichen. So soll ein Bewusstsein vermittelt werden bezüglich möglicher begrenzter Ressourcen, da in der industriellen Praxis nämlich kein unbegrenzter und kostenfreier Zugang zu Rohstoffen und Anlagenkapazitäten besteht.
So wurde sich nochmal beraten und gemeinsam mit dem Technikteam des IGL die Punkte verteilt. Am Ende des Events waren die Teilnehmer der Realisierung ihrer Idee ein gutes Stück nähergekommen.
Schlagworte
IGL innovation Wettbewerb Bierspezialitäten
Autoren
Michael Zeilmann
Quelle
BRAUWELT 2016
Veranstalter
- Studienfakultät Brau- und Lebensmitteltechnologie, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Freising, Deutschland