Stabwechsel vollzogen
Braumeisterstammtisch | Nach sage und schreibe 46 Jahren als Obmann übergab Braumeister Johannes Schulters den Staffelstab an Martin Neubert, Habla-Chemie, Mistelbach, und Andreas Trunk, Brauerei Trunk, Vierzehnheiligen, beim 155. Braumeisterstammtisch Mitte November in der Schmitt-Bräu in Scheßlitz.
Damit schließt sich der Kreis, denn die Gründung durch Josef Schmitt, Georg Lechner und Johannes Schulters erfolgte damals genau an dieser Stelle. 30 Teilnehmer zählte man damals im Jahr 1978, und in diesem Jahr waren es sogar an die 90 Brauerkollegen.
Schulters berichtete in seinem Rückblick von diversen Fachexkursionen, zum Beispiel nach Prag, dem kollegialen Austausch in technischen und technologischen Fragestellungen sowie den aktiven Förderungen der Berufsschulen in Kulmbach und Karlstadt durch den Brauerstammtisch. Auch die Gründung des Fränkischen Brauereimuseums in Bamberg erfolgte durch Mitglieder dieses Stammtischs. Die beiden neuen Obmänner Neubert und Trunk sind seit 2023 in die Organisation der Stammtische eingebunden und haben bereits mit einer neuen Homepage die Kommunikation und die Anmeldungen zu den Stammtischen auf eine neue Basis gestellt. Tatkräftig unterstützt werden sie dabei von Gerhard Rauth, Worms.
Diana Vogt begrüßte die Brauerkollegen im Braugasthof ihrer Familie. Über 20 Jahre ließ man die Biere der Schmitt-Bräu im Lohnbrauverfahren herstellen, doch seit 2023 werden in einem 6-hl-Sudwerk wieder eigene Biersorten wie Kellerpils und Helles gebraut. Konzipiert hat die Anlage Vogts Bruder Braumeister Alexander Schmitt.
Sogar die Bayerische Bierkönigin Linnea Klee, die ehemalige Forchheimer Bierkönigin Melanie I. und der Bürgermeister von Scheßlitz Roland Kauper gaben sich die Ehre. Kauper war überwältigt, denn es war für ihn der „größte Stammtisch“, an dem er je teilgenommen hatte.
Grundwerte der Brauerausbildung
Das Institut Romeis, Oberthulba, war der Sponsor des Abends, und Diplom-Braumeister Oliver Flake hielt einen kurzen Fachvortrag zum Thema „Alte und neue Herausforderungen für Mittelstandsbrauereien“. In der Einleitung war es ihm wichtig, über die Ziele der Peter Romeis-Stiftung zu sprechen, die hinter dem Institut Romeis steht: Bildung und Ausbildung, Wissenschaft und Forschung. Er regte an, sich wieder auf die Grundwerte der Brauerausbildung zu besinnen und sich nicht „blind“ auf neue technische Lösungen der Zulieferindustrie zu verlassen. Das will Flake nicht als technikfeindlich verstanden wissen, sondern als eine kritische Betrachtung von Aufwand – auch in finanzieller Hinsicht – und dem daraus resultierenden Nutzen.
Den würdigen Rahmen dieses Jubiläumsstammtisches gaben die liebevoll dekorierte Wirtsstube im alten Sudhaus der Schmitt-Bräu, die süffigen Biere und der hervorragende Krustenbraten. Die neuen Obmänner Martin Neubert und Andreas Trunk überreichten Johannes Schulters die Ernennungsurkunde zur Ehrenobmannschaft und einen Wellness-Gutschein als Dankeschön für das Engagement in den letzten 46 Jahren.
