„Aufhören, wenn es am Schönsten ist“
Doemens | Traditionell Ende Juli lädt Doemens nach München ein, um bei der Mitgliederversammlung über das vergangene Jahr zu berichten und anschließend die Absolventen im Rahmen der Meisterfeier zünftig zu verabschieden. Meist findet das im Augustinerkeller statt, der dieses Mal mit ca. 450 Plätzen bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Präsident Georg Schneider kündigte an, dass er bei der ersten Präsidiumssitzung im März nächsten Jahres den Staffelstab an den bisherigen Schatzmeister Jens Geimer von der Westerwaldbrauerei, Hachenburg, weitergeben wird. Die Aufgaben im Präsidium werden dann neu verteilt, und Marcus Schoebel wird der neue Schatzmeister werden. Schneider hatte bereits im letzten Jahr angekündigt, dass dies seine letzte Amtszeit sei und er sich 2025 nicht mehr zur Wahl stellen werde. „Aufhören, wenn es am Schönsten ist“, resümierte er zufrieden und beschrieb noch einmal die wichtigsten Eckpunkte seiner immerhin 16-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit für Doemens. In dieser Zeit waren die Gewinnung von Dr. Werner Gloßner als Nachfolger für Dr. Wolfgang Stempfl und die Klärung der Standortfrage mit dem Neubau in Gräfelfing bedeutende Weichenstellungen mit Langzeitwirkung.
Wichtiges aus dem vergangenen Jahr
In seinem Rechenschaftsbericht ging Dr. Gloßner auf die wichtigsten Entwicklungen und Ereignisse des abgelaufenen Geschäftsjahres und des laufenden Jahres ein. Die Ausbildungszahlen sind unabhängig von den diversen Krisen stabil oder sogar auf einem Allzeithoch. Durch die neuen räumlichen Kapazitäten sieht er aber auch noch „Luft nach oben“. Erfreut zeigte sich Gloßner, dass die Beratung gerade im internationalen Bereich ab dem 2. Quartal 2022 wieder Fahrt aufgenommen hat, denn vorher wurden teils vereinbarte Aufträge wegen Corona oder den Unsicherheiten des Ukraine-Krieges aufgeschoben. Gut angenommen wurde der neue berufsbegleitende Braumeisterkurs, der im ersten Jahr 16 und ab Herbst 2023 bereits 24 Teilnehmer aufweist. Der Kurs dient als Vorbereitung für die fachspezifische Prüfung bei der Handwerkskammer. Auch die Genussakademie entwickelt sich gut, und mit dem Destillat-Sommelier werden hier inzwischen vier Ausbildungsrichtungen angeboten. International versucht sich Doemens gerade in Afrika besser zu positionieren und konnte dafür „Bill“ Emmanuel Rurema als Repräsentanten gewinnen. Neu in diesem Jahr ist auch der Bierwettbewerb Finest Beer Selection in Kooperation mit dem Meininger Verlag.
Für den Verein „Freundes- und Förderkreis Doemens 2020 e.V.“ gab Dr. Stempfl in seiner Eigenschaft als Liquidator Rechenschaft. Für den Neubau konnten 151 Spender gewonnen werden und insgesamt ein Betrag von gut 1,8 Mio EUR gesammelt werden. Der Verein befindet sich nun in Auflösung, die im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein wird.
Schatzmeister Jens Geimer konnte zwar über eine Umsatzsteigerung gegenüber 2021 von über einer halben Mio EUR berichten, aber auf der anderen Seite war der Aufwand für Material und Personal deutlich höher. Größeren Einfluss auf das Ergebnis hatten jedoch die Abschreibungen auf den Neubau. Unterm Strich steht ein Bilanzverlust für Doemens e.V. und Academy von knapp 200 000 EUR für das Jahr 2022, wobei aber auch eine Sondertilgung von 250 000 EUR auf die Baudarlehen geleistet wurde.
Der Vorsitzende Heiner Jäger vom Verein für Getränkebetriebswirtschaft schlug die Entlastung des Präsidiums und der Geschäftsführung vor, die von den Mitgliedern bestätigt wurde.
Zum Schluss gab der Vorsitzende des Kuratoriums Olaf Müller einen Überblick zu den Aktivitäten. Hierzu zählen der Karrieretag und die fachliche Unterstützung der Lehrer in Bezug auf neue technische Entwicklungen. Außerdem gab es einen Preis für die zwei jahrgangsbesten Braumeister, der anschließend bei der Meisterfeier überreicht wurde.
Schlagworte
Autoren
Michael Schmitt
Quelle
BRAUWELT 32, 2023, S. 806-807
Firmen
- Doemens e.V., Gräfelfing, Deutschland