Neue Gesichter im Präsidium
Doemens | Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Doemens marschiert ab sofort mit zwei neuen Präsidiumsmitgliedern Richtung Neubau: Wilhelm Resanovic, Global Account Manager bei Symrise, und Jens Geimer, geschäftsführender Gesellschafter der Westerwald Brauerei, der die Funktion des Schatzmeisters übernimmt.
Auch die anderen Präsidiumsmitglieder wurden bei der Mitgliederversammlung am 26. Juli 2019 nahezu einstimmig wiedergewählt, mit Georg Schneider als Präsident, seinem Stellvertreter Marcus Schoebel und Gisela Meinel-Hansen als weiterem Präsidiumsmitglied.
Präsident Schneider bedankte sich außerordentlich bei Michael Ketterer, der sein Amt in den zwölf Jahren vom „Kassier zum Schatzmeister“ weiterentwickelte, und Bernd Birkenstock, der Doemens über Jahrzehnte verbunden war und es weiterhin bleiben wird. Er nutzte den Wechsel im Präsidium zu einem Rückblick auf die zwölf gemeinsamen Jahre bzw. drei Amtsperioden, in denen Doemens eine erstaunliche Entwicklung hingelegt hat. Ausgangslage war ein durch die Standortdiskussion zermürbter und mit einem geschlossenen Rücktritt des Präsidiums konfrontierter Verein. Dazu kam die wirtschaftlich schlechte Situation nicht gerade überraschend. Schneider und sein Präsidium sind in der glücklichen Lage, dass die Zahlen im Lauf der Jahre sich stetig verbesserten und Doemens für den Neubau erhebliche Rücklagen bilden konnte. Die Standortfrage wurde endlich geklärt und mit Dr. Werner Gloßner konnte ein kompetenter Nachfolger für Dr. Wolfgang Stempfl als Schulleiter und Geschäftsführer gefunden werden. Die Weichen wurden also richtig gestellt. Bis zum Einzug in den Neubau in Gräfelfing wird es aber für die Geschäftsführung und das Präsidium sicherlich nicht langweilig – ganz zu schweigen vom Kraftakt des Umzugs für alle Mitarbeiter und Lehrkräfte.
Schneider beschrieb die in den letzten Jahren entwickelte Strategie so: 1. Ausbildung in Theorie und Praxis, 2. Weiterbildung, 3. Beratung, 4. Genuss-Akademie und 5. World Brewing Academy (WBA) in Kooperation mit dem Siebel Institute. Da könne man durchaus seine „Lebenskarriere Doemens anvertrauen“.
Geschäftsführer Dr. Werner Gloßner widmete sich in seinem Rechenschaftsbericht im Wesentlichen dem Neubau. Letztendlich durch die bayerische Landtagswahl verzögerten sich die Förderzusagen von Kultus- und Wirtschaftsministerium und damit auch der Baubeginn. Doemens kann sich aber über knapp sieben Mio EUR Förderung freuen, auch wenn ein Teil erst nach Jahren ausbezahlt werden wird und man dafür eine Zwischenfinanzierung benötigt. Die Schülerzahlen befinden sich auf einem Allzeithoch, bei der WBA stagnieren die Zahlen wegen der Schwäche im US-Markt und auch bei der Genuss-Akademie sind die starken Wachstumsjahre bei der Biersommelier-Ausbildung vorbei. Hier wurde das Angebot jedoch mit dem Wasser- und dem Fruchtsaftsommelier, den weiterführenden Kursen des Institute of Masters of Beer und der Kooperation mit der IHK-Bierbotschafter-Ausbildung ergänzt. Handlungsbedarf besteht für Gloßner auch bei der internationalen Biersommelier-Ausbildung, die in der Regel mit Kooperationspartnern durchgeführt wird – immerhin in acht Sprachen und 17 Nationen. Ab 2020 werden Kurse auch in Schweden, Norwegen, Dänemark und Tschechien angeboten. Potential sieht er auch weiterhin bei der Beratung, einem Geschäftsfeld, das in früheren Jahren vernachlässigt wurde.
Dr. Wolfgang Stempfl präsentierte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Freundes- und Förderkreis Doemens 2020 e.V, der sich um das Einwerben der Spenden für den Neubau bemüht, den aktuellen Stand beim Spendenmarathon. Mit einem fest zugesagten Volumen von 1,2 Mio EUR will er sich noch nicht zufrieden geben, über weitere 0,4 Mio EUR werden gerade Vorgespräche geführt. Stempfl sieht durchaus noch Potential in der Ansprache von weiteren potentiellen Spendern (über das Sponsoring-Modell hat die BRAUWELT bereits ausführlich in Ausgabe 29, 2018, berichtet).
Dr. Rudolf Michel gab erstmals in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Doemens Kuratoriums Einblick in dessen Tätigkeit. Hauptaufgabe ist die Unterstützung der Schule bei der Durchführung des Industrie- und Karrieretages (nächster Termin: 10./11. März 2020). Das Kuratorium gab die Empfehlung für eine Wiederbelebung des Tauschrings, um für Auszubildende oder frisch gebackene Braumeister die berufliche Praxis zu verbessern.
Traditionell fand im Anschluss an die Mitgliederversammlung die Meisterfeier statt, die dieses Mal erneut im Hofbräuhaus durchgeführt wurde.