Will man Veränderungen anstoßen, braucht es neue Impulse, denn nichts ist schwerer zu überwinden als ein „Haben wir immer schon so gemacht“ … Doch wo holt man sich solche Impulse?
Im Austausch – Gleich zwei Branchenveranstaltungen trugen Ende Januar das Wort Impuls im Titel. Die Doemens Impulse im bayerischen Planegg und die Getränke Impuls Tage im österreichischen Leogang. In Planegg stand das Thema „Qualität“ im Fokus. Ab Seite 209 lesen Sie, welche Impulse vom Doemens-Seminar ausgingen. Bei den Getränke Impuls Tagen gingen die Teilnehmer der Frage nach, wie man sich in der Getränkebranche auf die digitale Zukunft einstellen soll. Dass es sich bei dem Veranstaltungskonzept von Netzwerker Dieter Klenk nicht um ein klassisches „Frontalunterricht“-Seminar handelt, zeigt folgendes Zitat recht deutlich: „Digitalisierung ist wie Alkoholismus: Das Ende ist desaströs, aber der Weg dorthin kann ganz geil sein“. Ab Seite 236 lesen Sie mehr über die unkonventionelle Impulsgabe aus Leogang.
Im Internet – Damit ein Webshop digitale Impulse für das Brauereigeschäft liefern kann, muss er richtig konzipiert sein. Am Anfang steht dabei die Frage: An wen richtet er sich eigentlich? Worauf es bei B2B- und B2C-Webshops ankommt, erklären Dr. Matthias Reindl und Thomas Kemmer, CSB-System AG NL Süd, ab Seite 230.
Im Ausland – Für deutsche Privatbrauereien wird der Export zum dritten strategischen Standbein neben Gastronomie und Handel, davon sind John Albert Eke und Thomas Fiedler, Exxent Consulting GmbH, überzeugt. Ein Blick auf das Geschäftsmodell und die Erfolgsfaktoren des Smart Export bringt motivierende Erkenntnisse für die Braubranche.
Aus der Vergangenheit – Veränderung und Vergangenheit sind eigentlich zwei Begriffe, die sich ausschließen. Schließlich will man beim Thema Zukunft nicht zurückschauen. Dass sich der Blick in den Rückspiegel in manchen Bereichen durchaus lohnen kann, zeigt der Artikel von Dr. Christina Bantle, Hochschule für Nachhaltige Entwicklung, Eberswalde, der sich mit dem Marktpotenzial von Bieren mit historischen Braugersten beschäftigt – und dabei v. a. die Erwartungen der Verbraucher thematisiert (S. 216).
Es gibt viele verschiedene Quellen für neue Impulse, im nächsten Schritt muss man dann herausfinden, was zu einem passt. Viel Erfolg dabei!
Wenn Sie jetzt ein paar Seiten weiterblättern, wird es Ihnen sicherlich ähnlich ergehen wie mir: Ich war von einigen Entwicklungen der letzten Tage und Wochen doch überrascht. Aber lesen Sie selbst …
Zweifelhaftes – Da äußern sich Bayerischer Brauerbund und Verband Deutscher Mineralbrunnen zu einem Beitrag aus dem „Inside“, in dem es – ich formuliere es vorsichtig – um „Schwierigkeiten bei der Verwendung von Grünglas“ geht. Die Stellungnahmen der Verbände zu den Aussagen im Bericht finden Sie gleich auf Seite 173.
Studienende – Überraschend auch das Aus für den Dualen Studiengang an der HSWT in Weihenstephan: Eine tolle Idee für die Kombination von beruflicher Ausbildung und Studium in der Braubranche, die leider aus verschiedenen Gründen gescheitert ist. Aufwändig in der Koordination, zeitlich wie inhaltlich äußerst anspruchsvoll für die „Azudenten“ und deren begrenzte zeitliche Verfügbarkeit in den Brauereien – das war am Ende dann doch zu viel (S. 173). Schade! Immerhin läuft der normale Studiengang der HSWT sehr erfolgreich weiter.
Überraschende Wendung – Vor 40 Jahren kam das erste alkoholfreie Bier auf den Markt. Die Älteren von uns erinnern sich bestimmt noch gut: Was für eine Innovation! Dann wurde es aber auch wieder ruhig um das „Autofahrer-Bier“, und niemand hätte seinerzeit viel darauf verwettet, dass sich alkoholfreies Bier dank überarbeitetem Rezept, verbesserter Technologie und neuem Image als gesundem Durstlöscher zum modernen Lifestyle-Getränk mausert. Detailliertes Zahlenwerk hierzu gibt's im letzten Beitrag „Vom Stotterstart zur Speedfahrt“ des kürzlich verstorbenen Dr. Kai Kelch und seiner Tochter Christiane Hohmann auf Seite 177.
Turbulenzen bei der Schaumparty – Immer wieder kommt es vor, dass trotz scheinbar korrekt eingestellter Schankanlage das Einschenken von Bier zur Schaumparty gerät und das Zapfpersonal zur Verzweiflung treibt. Das muss nicht sein, sagt Dr. Johannes Tippmann, Haag an der Amper. Ab Seite 187 erläutert er anschaulich, was über Sättigungsdruck und Temperatur hinaus wichtig ist, wann Turbulenzen beim Zapfprozess entstehen und wie man mit dem Problem umgehen muss, damit diese Form von Schaumparty sicher ausbleibt.
Der kürzeste Monat des Jahres und einer der etwas ruhigeren. Jetzt heißt es noch einmal tief Luft holen, bevor es dann Ende Februar endgültig richtig losgeht – dann, wenn sich die Brauer in Weihenstephan zum Rohstoff- und Technologischen Seminar treffen. Aber das Jahr 2019 hat auch jetzt schon wieder einiges gesehen: stolze Jubiläen, laute Schlagzeilen, stetige Veränderungen und traurige Verluste.
Rekordverdächtiges Jubiläum – Den Auftakt für die Seminarsaison in Weihenstephan bildet das Expertentreffen Getränkeschankanlagen. In diesem Jahr sogar schon zum 30. Mal, mit einem neuen Teilnehmerrekord und unter neuer Führung. Roman Werner hat die Organisation des Expertentreffens von Dr. Johannes Tippmann übernommen und berichtet uns von seinem „ersten“ Expertentreffen auf Seite 129.
Trauriger Verlust – Auf derselben Seite erfahren Sie auch – falls Sie es nicht schon längst gehört haben – vom ersten großen Verlust dieses Jahres. Im Alter von stolzen 95 Jahren ist am 15. Januar 2019 unser langjähriger Autor Dr. Kai Kelch verstorben. Nach einem langen und abwechslungsreichen Leben verliert die Getränkebranche nun einen unermüdlichen Beobachter und eine echte Kapazität der Marktforschung.
Laute Schlagzeilen – Eine sehr viel jüngere Person war in diesem jungen Jahr kaum zu übersehen. Die 16-jährige Klima-Aktivistin Greta Thunberg aus Schweden füllt die Schlagzeilen und Titelseiten mit ihrem lauten Rufen nach Einhaltung der Klimaziele. Ein Rufen, in das auch die Brauer einstimmen sollten. Denn wie Dr. Adrian Forster in seinem Artikel ab Seite 138 zeigt, reagiert auch der Hopfen und besonders der Aromahopfen empfindlich auf den Klimawandel bzw. die steigenden Durchschnittstemperaturen.
Stetige Veränderung – Ja, es stimmt schon, nichts ist beständiger als der Wandel – ob nun im Großen oder im Kleinen. Auch die Redaktion der BRAUWELT bleibt davon nicht verschont. Nach nun über fünf spannenden Jahren als Redakteur der BRAUWELT, und noch nicht ganz so lange auch als verantwortlicher Redakteur von www.gradplato.com, werde ich zum 15. Februar meinen Platz in der Redaktion an meinen Nachfolger weitergeben. Der ist zum Glück schon gefunden: Mit Dr. Christian Dekant übernimmt ebenfalls wieder ein Weihenstephaner Diplom-Braumeister. Ihm wünsche ich an dieser Stelle alles Gute und eine mindestens ebenso spannende und unterhaltsame Zeit in der Brau- und Getränkebranche wie ich sie hatte. Mein großer Dank geht an alle Kolleginnen und Kollegen, Autorinnen und Autoren, Geschäftspartnerinnen und -partner, die ich über die Jahre kennen und schätzen lernen durfte.
Dieser Satz von Mark Twain hat sicher nicht nur für die private Urlaubsplanung und wissenschaftliche Forschungsreisen seine Gültigkeit, sondern auch für Unternehmen, die sich neue Märkte erschließen wollen. Eines hat sich jedenfalls durch fast alle Vorträge des Export Forums German Beverages am 12. November 2018 gezogen: die Erkenntnis, dass man sich unbedingt selbst vor Ort ein Bild machen sollte, wenn man im Export erfolgreich sein will.
Korea erkunden – Das haben einige Brauer zu Jahresbeginn gleich in die Tat umgesetzt. Gemeinsam mit Organisator Peter Meyer, c.t.b. Werbeagentur GmbH, Berlin, erkundeten sie beim German Korean Beverage to Business Buyers‘ Meeting in Seoul den südkoreanischen Biermarkt und knüpften erste Kontakte mit Importeuren. Auf Seite 89 lesen Sie, was die deutschen Brauer im Land der Morgenstille erwartete.
Japan entdecken – Dass es neben China noch andere asiatische Märkte gibt, die vielleicht sogar interessanter sein können, wurde auf dem Export Forum German Beverages ebenfalls deutlich. Neben Südkorea und Vietnam stand Japan im Fokus. In ihrem Vortrag berichtete Tomoko Morimoto über die Besonderheiten des Getränkemarkts in ihrem Heimatland. Ab Seite 99 erklärt sie Ihnen, was die Japaner gerne trinken und was man beachten sollte, um auf dem japanischen Markt Erfolg zu haben.
Russland verstehen – Damit es kein rein asiatisches Heft wird und neben der ersten Markterkundung ganz praktische Dinge wie Geschäftspartnerprüfung und Zollabwicklung thematisiert werden, haben wir Sven-Boris Brunner, Exportwirtschaft ICS GmbH, Frankfurt/Main, gebeten, den schwierigen russischen Markt zu beleuchten. Ab Seite 102 bringt er Licht in die komplexen Zollprozeduren, die die größten Herausforderungen für Exporteure darstellen, und erklärt, warum Russland trotz der Sanktionen ein lohnender Exportmarkt sein kann.
Die Weltwirtschaft im Blick – Die Beispiele Russland, USA, der Mittlere Osten oder Brasilien zeigen, dass man als Brauer die Weltwirtschaft im Blick haben sollte, wenn man im Exportgeschäft unterwegs ist.
Dr. Thomas Langen, Atradius Kreditversicherung, Köln, beschreibt ab Seite 96, welche Chancen und Risiken die immer stärker vernetzte Wirtschaft birgt und wie man darauf reagieren kann.
Vielleicht genügt es fürs Erste, unser Schwerpunktheft Export zu lesen, um etwas mehr über das Thema zu lernen – danach lohnt es sich aber auf jeden Fall, die Koffer zu packen …
Zugegeben, der Blick in die Glaskugel bleibt mir verwehrt, so schön das gerade zu Jahresbeginn auch wäre. Aber es zeichnen sich bereits einige Themenfelder und Entwicklungen ab, die 2019 sicher spannend werden.
Technologie von morgen – Einen Vorgeschmack auf die aktuellen Themen des Jahres 2019 im Bereich Flaschenkeller gab das 25. Flaschenkellerseminar in Weihenstephan. Zum Jubiläum des Seminars gab es ein ganz besonderes Highlight: Die Demonstrationsanlage Robofill 4.0 wurde pünktlich zum Seminar am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie in Betrieb genommen und konnte besichtigt werden. Mehr zum Seminar ab Seite 49.
Verband im Wandel – Zur BrauBeviale im vergangenen November hatte sich Georg Rittmayer, Hallerndorf, als neuer Präsident der Privaten Brauereien präsentiert. Als ich kurze Zeit später zum Interviewtermin nach Hallerndorf fuhr, gab es gleich eine Überraschung bzw. einen Überraschungsgast: Neben Georg Rittmayer stellte sich auch der designierte neue Hauptgeschäftsführer Stefan Stang meinen Fragen. Im Interview mit BRAUWELT erfahren Sie, welche Themen sich die beiden „Neuen“ als Erstes vornehmen wollen. Rittmayer und Stang sind voller Tatendrang, wie ab Seite 71 selbst sehen können.
Forschung für die Branche – In diesem Jahr stehen auch wieder zahlreiche Kongresse im In- und Ausland an. Zu den größeren Veranstaltungen im näheren Ausland 2019 gehört neben dem EBC-Kongress Anfang Juni in Antwerpen (worauf wir in Kürze zu sprechen kommen) auch die Tagung des Internationalen Hopfenbaubüros. Die letzte Tagung 2017 im österreichischen Mühlviertel habe ich als höchst interessante, international besetzte und wohlorganisierte Veranstaltung erlebt. Im Juli 2019 gibt’s eine Neuauflage im Elsass und Details für alle Hop Heads ab Seite 65.
„Die Zukunft der großen Marken“ – Mit diesem Titel gewährt uns Dr. Ina Verstl ab Seite 55 einen Einblick in den US-Biermarkt. Craft Bier ist weiter im Aufschwung, während die Großen kein Mittel gegen den Absatzrückgang ihrer Marken finden. Was machen sie falsch? Ina Verstl betrachtet die Erwartungen und das Konsumverhalten einer sich ändernden Gesellschaft und zeigt, dass man mit der Devise „Erst kommt das Bier, das Geld kommt später“ schon auf dem richtigen Weg ist.
So, der Jahreswechsel ist geschafft. Es geht wieder los. In das BRAUWELT-Jahr 2019 starten wir mit unserem Themenschwerpunkt Wasser und Energie. Diese wichtigen Themen sollen nicht zu kurz kommen, bieten sie doch einiges an Einspar- und Optimierungspotenzial.
Flexibel bleiben – Gleich unser erster Beitrag beleuchtet ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördertes Projekt, bei dem es um den effizienteren Betrieb von Anlagen im Bereich der Medienversorgung geht. Am Beispiel der Brau- und Betriebswasser-Aufbereitung mit einer Umkehrosmoseanlage erklärt das Autorenteam der VLB, Firma Euwa und Hochschule Fulda ab Seite 10, wie sich durch die Verknüpfung der Wasserbedarfsprognose mit einem flexiblen Betrieb der Umkehrosmose erhebliche Wasser- und Energieeinsparungen realisieren lassen.
Verluste senken – Das gängige Verfahren zur Entgasung von Kesselspeisewasser ist das Auskochen der schädlichen Gase, was aber systembedingt zu Verlusten bei der Dampfleistung des Kessels führt. Das muss nicht sein, wie Dr. Georg Schu, ESI, Hallbergmoos, ab Seite 14 zeigt. Er stellt ein Verfahren vor, bei dem sich mit überschaubarem Aufwand die Brüdenverluste um 95 Prozent senken lassen.
Hefe züchten – Nach den Hopfenforschern rücken jetzt auch die Hefewissenschaftler ins Rampenlicht. Ihr Ziel: neue Bieraromen! Im Laufe des Jahres werden wir sowohl in der BrewingScience als auch in der BRAUWELT das Neuste zum Thema Hefe in Specials publizieren. Aber dazu später … Heute erläutern die Autoren im abschließenden 3. Teil von „Neue Hefen, neue Biere: GVO-freie Hefetechnologien für neue Bieraromen“ (S. 17) GVO-freie Verfahren, mit denen Bierhefen für weitere innovative Aromaausprägungen gezüchtet werden können. Das Wissen ist da, die Brauer müssen es nur nutzen, so ihr Fazit.
„Soll man Kalorien aufs Bier schreiben?“ fragen Holger Eichele, Deutscher Brauer-Bund, und Roland Demleitner, Verband Private Brauereien Deutschland, in ihrem gemeinsamen Beitrag ab Seite 34. Auch wenn deutsche Brauereien beim Zutatenverzeichnis keinen Nachholbedarf haben, so wäre die Nährwertangabe auf dem Etikett ein sinnvoller Schritt zu besserer Verbraucherinformation, mehr Transparenz und einer weiteren Steigerung des Images von Bier. Zudem gibt es gute Gründe, die dafürsprechen. So überschätzen die meisten Verbraucher den Kaloriengehalt von Bier kräftig. Bierbauch-Image, ade?
Das wäre wirklich mal was Neues.
Ja, es war ein bemerkenswertes Jahr 2018, das nun zu Ende geht. Die Auswirkungen des Super-Sommers auf die Rohstoffversorgung werden unsere davon so abhängige Branche 2019 noch reichlich beschäftigen.
Gute Braugerste – Einen Vorgeschmack bot der 20. Bayerische Braugerstentag in München, wo die Herausforderungen des Klimawandels und die Reaktionen bzw. Lösungsansätze der Branche ein essentieller Bestandteil des Programms waren. „Ohne gute Braugerste kein gutes Bier“, wie Werner Mayer, München, ist seinem Statement klarstellte. Mehr zum Braugerstentag ab Seite 1549.
Aroma-Hefestämme – Nein, ich habe mich nicht verschrieben: Wir sprechen nicht über Hopfen, sondern über Hefe. Oder vielmehr darüber, dass Hefestämme während der Gärung Linalool oder Geraniol, die wir ja aus dem Hopfen kennen, nicht nur abbauen und umwandeln, sondern in gewissem Maße selber produzieren können und so „schmeckbaren“ Einfluss auf das Bieraroma nehmen. Korbinian Haslbeck vom Forschungszentrum Weihenstephan beschreibt in „Flüchtige Hopfenaromastoffe im Brauprozess – Aroma-Hefestämme“, wie manche „aromafreundliche“ Hefestämme das Potenzial des Hopfens ausschöpfen helfen und welche Einsatzmöglichkeiten diese Stämme als „weitere interessante Zutat“ nicht nur für Kreativ-Brauer bieten (S. 1564).
Effekt auf die Bierqualität – Seit über zwei Jahren begleiten wir die Entwicklung des Sudhauskonzeptes Omnium, im Sommer 2018 ging das erste Omnium-Sudhaus in der Schlossbrauerei Reckendorf an den Start. Exklusiv für die BRAUWELT berichtet Dr. Annette Schwill-Miedaner in „Sudhauskonzept Omnium, Technologische Fakten und ihre Folgen“ nun über erste Ergebnisse aus dem Praxiseinsatz. Nach der Würzeanalytik in BRAUWELT Nr. 45/2018, Seite 1321, folgt heute ab Seite 1557 die Betrachtung der Bierqualität.
Interessante Mischung – Sie sehen, wir haben bis zur letzten Ausgabe des Jahres spannende Themen für Sie zusammengestellt. Das wollen wir auch im kommenden Jahr so fortführen. Freuen Sie sich auf aktuelle Berichte und fundierte Fachartikel, auf spannende Interviews und interessante Reportagen! Zudem planen wir einige Specials zu besonderen Themen. Das erste kommt schon im Januar …
Aber vorher möchte ich Ihnen im Namen des gesamten BRAUWELT-Teams frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und alles Gute für 2019 wünschen!
Langsam kehrt Ruhe ein. Der Hopfen ist gepflückt und die Zertifizierung abgeschlossen. Die Felder sind abgeerntet, das Getreide im Silo. Zeit für einen genauen Blick auf die Rohstoffe, insbesondere auf die Braugerste, mit der die Brauer 2019 arbeiten müssen. Jetzt, wenn die ersten Qualitätsdaten vorliegen, widmen wir unsere erste BRAUWELT-Ausgabe im Dezember immer diesem Thema. Damit Sie wissen, was Sie nächstes Jahr erwartet …
Update – Zu den Grundlagen für die Erntebeurteilung gehören die Ergebnisse der Frühvermälzung, die von Dr. Martina Gastl und ihrem Team am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie an der TU München in Weihenstephan ermittelt werden. Seit 2012 werden dabei auch das Kongressmaischverfahren und das isotherme 65 °C-Maischverfahren, das die cytolytischen Merkmale besser erfasst, verglichen. Ab Seite 1470 sind die Ergebnisse der Frühvermälzung und die jüngsten Ergebnisse zum Verfahrensvergleich zusammengefasst.
Regional schwankend – In Bayern wird eine erhebliche Menge an Braugerste produziert. Dr. Markus Herz, LfL, stellt für uns jedes Jahr die Daten zu Ertrag und Qualität bayerischer Sommerbraugerste zusammen. Dieses Jahr waren Erntemenge und Rohproteingehalt regional extrem schwankend. Die aktuellen Zahlen gibt’s ab Seite 1478.
Pilotprojekt – Seit 2014 ist es für Hopfenerzeuger möglich, ihre Produktion auf Nachhaltigkeit prüfen und sich zertifizieren zu lassen. Das kommt gut an bei Brauern und Konsumenten. Für Braugerste gab es nichts Entsprechendes. Deshalb haben sich die Brauerei Gutmann und der Hopfenring entschlossen, ein Pilotprojekt zu starten, bei dem die Standardrichtlinien für Nachhaltigkeit in der Hopfenproduktion auf Getreide übertragen werden sollen. „Das Ziel ist die langfristige Qualitätssicherung mit Herkunftssicherheit für Getreide und Rohstoffe sowie die Unterstützung der regionalen Landwirtschaft“, sagt Michael Gutmann. Details zum Projekt ab Seite 1475.
Haná, Chevallier, Maris Otter – Klangvolle Namen in den Ohren von Züchtern, Mälzern und Brauern. „Lang ist’s her“, werden jedoch viele sagen. Keineswegs: RMI Analytics hat den historischen Sorten ein komplettes Symposium gewidmet. Denn diese Perlen der Züchtung haben auch heute noch Züchtern und Brauern sehr viel mehr zu bieten als Stammplätze in Ahnentafeln von Hordeum vulgare. Sie werden überrascht sein, das verspreche ich Ihnen (S. 1457).
Was war das wieder für ein Brau-Fest! Gute Stimmung, wohin man schaute. Zufriedene Aussteller und Besucher, glückliche Veranstalter – was will man mehr? Lange bereitet man sich auf die Messe vor, und nach drei kurzen Tagen ist schon wieder alles vorbei. Klar, dass man in diesem Zeitraum nicht alles sehen kann. Daher geben wir in dieser und weiteren BRAUWELT-Ausgaben – unter anderem – einen Überblick über das Wichtigste von der BrauBeviale in Nürnberg.
Messepremiere – Da ging es schon los: Wer nach dem Grußwort von Peter Ottmann als CEO der NürnbergMesse wie üblich Gerhard Ilgenfritz als Vertreter des Verbandes Privater Brauereien erwartet hatte, wurde überrascht. Statt seiner hatte der neue Präsident des Verbandes Georg Rittmayer seine BrauBeviale-Premiere in dieser Funktion. Auszüge aus seiner Rede zur Messeeröffnung lesen Sie ab Seite 1413.
Rollentausch – Ilgenfritz war aber nicht weit. Er war neben Schauspieler Hermann Giefer und Dr. Susann Schubert einer der drei bayerischen Bierordensträger, die im Anschluss an die Eröffnung von Präsident Rittmayer und Verbands-Geschäftsführer Oliver Dawid ausgezeichnet wurden. Mehr zu den Verdiensten der Drei um die bayerische Brauwirtschaft ab Seite 1413.
Meisterlich – Während der Messe fand auch die Finalrunde der Deutschen Meisterschaft der Biersommeliers 2018 statt. Hier dürfen wir unserem langjährigen Autor Dr. Markus Fohr zum Titelgewinn gratulieren! Mehr zum spannenden Finale finden Sie auf Seite 1417. Besonders freut uns, dass es sich Dr. Fohr trotz des feierwürdigen Ereignisses nicht hat nehmen lassen, sich für uns auf der Messe im Sudhausbereich umzusehen und seine Eindrücke so schnell zu Papier gebracht hat, dass wir Ihnen seinen Beitrag „Optimierung auf hohem Niveau“ schon heute (ab S. 1422) präsentieren können. Die anderen Themenbereiche folgen in den nächsten BRAUWELT-Ausgaben.
Mentale Präsenz – Bei all den technischen und technologischen Errungenschaften, die den Brauern die Produktion hochwertiger Biere ermöglichen, dürfen wir nicht vergessen, dass das Produkt noch an den Kunden gebracht werden muss: Wie schaffen wir es in Zeiten der Übersättigung, Biere mit Wow-Effekt zu schaffen, fragt Dr. Uwe Lebok, K&A BrandResearch, Nürnberg. In „Wow-Bier: Psychologie der richtig guten Biere“ (S. 1425) gibt er Antworten.
Wie? Die neue BRAUWELT? Keine Angst, wir haben nicht alles auf den Kopf gestellt, aber ziemlich viel. Während in der Print-Version der BRAUWELT erstmal alles beim Alten geblieben ist, haben wir online ganz schön aufgeräumt und präsentieren Ihnen – passend zur BrauBeviale 2018 in Nürnberg – unser ganz persönliches Messe-Highlight. Dürfen wir vorstellen: www.brauwelt.com
Relaunch – Vergleiche mit laufenden Großprojekten sind nur mit Augenzwinkern erlaubt: Immerhin sind wir am Ende doch noch früher fertig geworden als der BER in Berlin. Und auf das Ergebnis unseres seit längerem geplanten Relaunches sind wir sehr stolz. Die neue BRAUWELT ist aktueller und übersichtlicher denn je. Wir haben das bisherige Layout komplett überarbeitet, neu strukturiert und viele visuelle Akzente gesetzt.
Hoher Anspruch – Der Anspruch, den wir uns selbst gesetzt haben, war hoch: Die Navigation sollte einfacher und selbsterklärend sein. Daher orientieren sich die Themengebiete am Prozessablauf in der Brauerei – für den Brauer eine Selbstverständlichkeit. Wir haben die Suche nach Beiträgen komfortabler gestaltet, wobei die neue Verschlagwortung der Beiträge hilft. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass unsere Abonnenten die Beiträge online im Volltext lesen können – am PC, aber auch am Smartphone oder Tablet. Und auch für Nicht-Abonnenten ist die neue Website interessant: Sie haben zukünftig bei allen Beiträgen die Möglichkeiten, zumindest die Zusammenfassung zu lesen. So können sie sich einen Eindruck verschaffen, was sie verpassen, wenn sie kein Abonnent sind …
Die neue BRAUWELT-Website bietet neben der vereinfachten Navigation und kompaktem Überblick weitere Neuerungen wie z. B. eine Firmendatenbank mit diversen Möglichkeiten für Leser und Anzeigenkunden, zudem die Mediathek, Stellenangebote, Buchtipps und vieles mehr. Neugierig geworden? Ab Seite 1372 plaudern unsere Projektverantwortlichen Rosa Effenhauser-Schmidt und Dunja Stürmer aus dem Nähkästchen. Das Wichtigste aber ist natürlich, dass Sie selbst vorbeischauen. Also herzlich willkommen bei www.brauwelt.com.
Nein, Ihr Eindruck täuscht nicht. Schon am Umfang dieser BRAUWELT-Ausgabe ist leicht abzulesen, dass die BrauBeviale kurz bevorsteht. Es gibt viel Neues zu bestaunen. Einen Vorgeschmack darauf finden Sie in dieser Ausgabe …
Neue Verfahren – Vieles tut sich bei der Wasseraufbereitung. Nicht nur, dass das Thema bei der VLB-Oktobertagung im Fokus stand (über die wir auf S. 1302 berichten). Nein, es gibt auch neue Verfahren: Ab Seite 1312 stellen wir ein Carrier-basiertes Verfahren zur anaeroben Wasseraufbereitung vor. Der dann folgende Artikel ab Seite 1317 beschäftigt sich ebenfalls mit der Wasseraufbereitung: Der Esser-Test, den wir zur Vorhersage der Bierfiltration kennen, eignet sich nämlich auch für andere Anwendungen, wie Lisa Stumpf und Prof. Stefan Schildbach, Fulda, erläutern.
Neue Entwicklungen – Bei der Membranfiltration gibt es ebenfalls Fortschritte, wie gleich zwei Beiträge dieser Ausgabe zeigen: Ab Seite 1325 stellen wir mit der CFS Neo Membrantechnologie eine Neuentwicklung vor, die mit den früheren Erfahrungen (Stichwort: Kosten, Aufwand) aufräumen möchte. Und ab Seite 1331 folgt ein Membran-Filtrationssystem, das speziell für kleine und mittelgroße Brauereien konzipiert wurde. Dazu passend ist der Beitrag über neue Trübungsmesssysteme, die bekannte Einsatzgebiete wie die Separatoren- und Filterüberwachung noch effizienter machen – betriebstechnisch wie wirtschaftlich (S. 1342).
Besseres Klima – Wem das alles zu viel mit Wasser zu tun hat, den interessiert sicher der Beitrag über effektive Raumluftentfeuchtung. Dem Problem der Kondenswasserbildung, das inklusive seiner Folgen sicher jede Brauerei kennt, begegnet die Zwiefalter Klosterbräu im Landkreis Reutlingen mit einem Adsorptionsentfeuchter. Erste Erkenntnisse dazu lesen Sie ab Seite 1338.
Erster Praxisvergleich – In den vergangenen Jahren sorgte das neue Sudhauskonzept Omnium by Ziemann auf den Messen für Aufsehen. Zu ungewöhnlich waren die neuen Verfahren in den Augen der Brauer. Was bisher darüber geschrieben wurde, basierte auf Ergebnissen aus Pilot- und Industrieversuchen. Nun gibt es erste Praxisergebnisse aus der Schlossbrauerei Reckendorf (S. 1321).
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