Besuch von Freunden bei Birra Menabrea
Sudhauseinweihung | Die Brauerei Menabrea (seit 1991 zur Gruppe Forst Meran gehörend) wurde 1846 gegründet und ist die älteste italienische Brauerei, die noch am ursprünglichen Standort, im historischen Zentrum der Stadt Biella (Piemont) ihren Sitz hat.
Der mittelständische Betrieb, von Kennern als stilistisches Architekturjuwel angesehen, umfasst ein äußerst seltenes überirdisches Eislager und ist generell stark mit der Heimat verbunden. Die verschiedenen Biersorten sind in ganz Italien und auch im Ausland sehr beliebt, der Ausstoß weist stetig erfreuliche Zuwachsraten auf.
Dadurch bedingt ist – angefangen mit dem Sudhaus - eine Erweiterung der Produktionskapazität nötig geworden, deren Gesamtplanung dem Technischen Büro Weihenstephan GmbH (Dr.-Ing. Walter Flad, Dr.-Ing. Stefan Flad) anvertraut wurde, unter der Oberaufsicht von Giorgio Zasio, einem in Italien äußerst bekannten Brauereiberater. Anfang Juli konnte die Inbetriebnahme des neuen Sudhauses gefeiert werden. Anstelle eines großen Festes hatte der Alleinvorstand Dr. Franco Thedy es vorgezogen, eine teure Diagnose-Apparatur für die Kinderabteilung des Krankenhauses der Stadt zu finanzieren. Nichtsdestotrotz wurde auch eine kleine Gruppe von Brauerfreunden eingeladen, das erste mit der neuen Anlage gebraute Bier vor Ort zu verkosten: „Bionda Premium Lager“ mit 4,8 Prozent Alkohol.
State of the art-Anlage
Im Laufe des gemütlichen Treffens am 4. Juli 2019 konnten die anwesenden Freunde zuerst das vom Architektenbüro Tonetti & Petri entworfene Gebäude bewundern, das durch seine zeitgemäßen Details sehr gut mit den umgebenden historischen Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert harmoniert. Es folgte die Besichtigung der neuen State of the art-Anlage, die Krones (mit Fa. Künzel als Subunternehmer für den Bereich Malz) an Stelle des etwa 50 Jahre in Betrieb gewesenen Steinecker Hydroautomatik-Sudwerks geliefert hat, wobei das Augenmerk insbesondere auf hohe Ressourceneffizienz und energetischen Wirkungsgrad gerichtet wurde. Für die Nassschrotung sorgt ein Variomill. Die zwei Maischbottichpfannen (Shakesbeer) erlauben, sowohl mit Dekoktions- als auch Infusionsmaischverfahren zu brauen. Der Läuterbottich Pegasus ist mit einer Senkbodenbelastung von nur 155 kg/m² ausgelegt. Die Sudpfanne, mit einem Stromboli-Innenkocher ausgestattet, weist eine Gesamtverdampfung von 4,5 Prozent auf, bei neun Suden à 104 hl Kaltwürze pro Tag. Die gesamte Anlage arbeitet vollautomatisch mit dem Prozessleitsystem Brewmaxx V9 der Fa. Proleit.
Die für die Sudhauseinweihung nach Biella angereisten Freunde der Familie Thedy haben nicht nur das sehr gut mundende, vom Weihenstephaner Braumeister Uwe Eichert gebraute Bier verkostet. Sie konnten auch das im naheliegenden Bürotrakt eingerichtete Brauereimuseum besichtigen, das auf Initiative des 2005 verstorbenen Paolo Thedy entstanden ist: Sein Sohn Franco sammelt weiterhin mit großer Begeisterung sehenswürdige breweriana und ist dabei, das Museum mit einem einzigartigen Archiv zu erweitern, in dem alte Fachbücher und insbesondere Dokumente aus den Anfängen der italienischen Brauwirtschaft Platz finden sollen.