Die NATECO2 feiert ihr 60. Firmenjubiläum
25.10.2022

60 Jahre NATECO2

BarthHaas | 1962 gründete die Firma Joh. Barth & Sohn, heute BarthHaas, in Wolnzach ein kleines Hopfenextraktionswerk. Dort wurden Bitter- und Aromastoffe aus dem Hopfen gelöst, separiert und damit konzentriert. Das damals noch völlig neue Produkt Hopfenextrakt eröffnete dem Unternehmen erstmals Chancen im Export, denn sein Versand war lange nicht so kostspielig wie die Logistik für Rohhopfen.

Aus dem kleinen Hopfenextraktionswerk ist inzwischen – 60 Jahre nach der Gründung – der weltweit größte Anbieter für CO2-Lohnextraktion geworden. 1982 beteiligte sich der zweite der heutigen Eigentümer HVG am Extraktionswerk. Ab 1999 firmierte das einst als „Hopcon“ gegründete Traditionsunternehmen unter dem Namen NATECO2 GmbH & Co. KG. Nach der Verschmelzung mit dem Schwesterunternehmen, tritt die NATECO2 heute unter dem Markennamen des Gemeinschaftsunternehmens Hopfenveredlung St. Johann GmbH auf.

Von Algenextrakten für Pflegeprodukte, über Antioxidantien zur Nahrungsergänzung bis zur Kakaobutter für Schokolade entstehen hier seit Jahrzehnten wertvolle Pflanzenextrakte für die Lebensmittel-, Getränke-, Kosmetik- und Pharmaindustrie.

Der Grundstein hierfür wurde bereits im zweiten Jahrzehnt nach der Gründung gelegt. Nachdem man in den Anfangsjahren nur Wasser und organische Lösemittel zur Extraktion verwendet hatte, wurde 1979 die erste Anlage zur Extraktion mit überkritischem CO2 (scCO2) installiert. Dabei handelt es sich nicht um ein chemisches, sondern ein rein physikalisches Verfahren. Das modernere und nachhaltigere scCO2-Verfahren löste 1985 die alten Methoden vollständig ab. Dadurch konnte ein zweiter Geschäftsbereich, nämlich die Lohnextraktion von weiteren Naturstoffen, etabliert werden. Was als Nebengeschäft begann, um das Werk außerhalb der Hopfensaison auszulasten, ist heute das alleinige Feld der NATECO2. Am Standort werden jährlich bis zu 20 000 Tonnen verarbeitet; die wichtigsten Produktgruppen sind aktuell Kakao, Sonnenblumen, Hanf, Algen und Hirse.

Von der Forschung bis zum Industriemaßstab

Um die Jahrtausendwende setzte die NATECO2 ihre Modernisierung weiter fort: 1999 ging erstmals eine Anlage mit 1000 bar an den Start, und 2011/12 nahm die erste Höchstdruck-Anlage im Industriemaßstab die Produktion auf. Mit Extraktionsanlagen von drei bis 4000 Litern ermöglicht die NATECO2 eine Skalierung von der Forschung und Entwicklung, über Pilotanlagen bis hin zum Industriemaßstab.

Ein eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum ermöglicht sowohl die technologische Weiterentwicklung als auch den wirtschaftlichen Transfer in den Produktionsmaßstab. Das betriebsinterne Qualitätskontroll- und Analytiklabor sorgt für die Überprüfung der Rohwaren- und Produktqualitäten sowie die Einhaltung der erforderlichen rechtlichen Standards und Spezifikationen.

Der Hopfen ist inzwischen aus Wolnzach komplett verschwunden und an den Standort St. Johann/Train umgezogen, an dem 2020 die weltweit größte und modernste Verarbeitungsanlage für Hopfenextrakt in Betrieb genommen wurde. Beide Werke werden gemeinsam von der BarthHaas GmbH & Co. KG und der HVG Hopfenverwertungsgenossenschaft e.G. als Hopfenveredlung St. Johann GmbH betrieben.

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